Nach mehr als 20 Jahren, einem Dutzend kreativer Mitarbeiter und Millionen US-Dollar an Entwicklungskosten trennt sich Warner Bros. endgültig von den Filmrechten an dem japanischen Sci-Fi-Klassiker »Akira«. Wir fassen nachfolgend zusammen.
Ankündigung vor über zwei Jahrzehnten
In den 1980er Jahren erregte die postapokalyptische Cyberpunk-Story »Akira« großes Aufsehen. Sowohl der Manga von Katsuhiro Otomo als auch die darauf basierende Anime-Adaption von 1988 wurden zu internationalen Erfolgen. Es war also nicht überraschend, dass sich auch die US-Filmstudios für den Titel interessierten.
Im Jahr 2002 war es so weit: Das große Film- und TV-Produktionsunternehmen Warner Bros. sicherte sich die Rechte für eine Realverfilmung. Doch was danach geschah, entwickelte sich zu einem der turbulentesten Kapitel der Hollywood-Geschichte.
Anfangs sollten Jon Peters (»Batman«) als Produzent und Stephen Norrington (»Blade«) als Regisseur das Projekt umsetzen. Doch Norrington konnte nicht überzeugen, zumal zeitgleich sein Film »Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen« floppte.
Gewaltiger Personalverschleiß
In den darauffolgenden Jahrzehnten soll dann ein beträchtlicher Millionenbetrag in die Produktion investiert worden sein, wodurch schließlich auch die Produktionsfirma Legendary Entertainment als Kofinanzierer ins Boot geholt wurde.
Später stießen der Anime-Fan Leonardo DiCaprio und Jennifer Davisson (»Orphan«) als Produzenten hinzu – und hielten bis zum Ende an dem Projekt fest.
Zahlreiche Autoren und Regisseure waren zeitweise beteiligt, darunter Garry Whitta (»Rogue One – A Star Wars Story«), Mark Fergus (»Iron Man«), Hawk Otsby (»Children of Men«), Steve Kloves (»Harry Potter«), Allen und Albert Hughes (»Menace II Society«) sowie Jaume Collet-Serra (»House of Wax«), doch keiner von ihnen ist geblieben.
Außerdem landeten die im Laufe der Jahre angefertigten Konzeptzeichnungen und Storyboards, unter anderem von Tommy Lee Edwards (»Batman Begins«) und Chris Weston (»The Book of Eli«), letztlich wieder ungenutzt in den Archiven.
Die geplante Realverfilmung hatte zunächst ein Budget von 90 Millionen Dollar, und Garrett Hedlund (»Tron: Legacy«) war bereits als Hauptdarsteller vorgesehen. Kristen Stewart (»Twilight«), Helena Bonham-Carter (»Harry Potter«) und Ken Watanabe (»Inception«) standen zudem in weit fortgeschrittenen Verhandlungen.
Endgültige Entscheidung
Allerdings sah sich das Projekt im Laufe der Zeit wiederholt mit Vorwürfen, finanziellen Schwierigkeiten und kulturellen Kontroversen konfrontiert – so sollte Neo-Tokio beispielsweise in Neu-Manhattan umgewandelt werden.
Der letzte Regisseur, der mit dem Film in Verbindung gebracht wurde, war Taika Waititi (»Thor: Ragnarok«). Doch auch ihm gelang es nicht, die Adaption zu realisieren, da er zu diesem Zeitpunkt bereits mit zahlreichen anderen Projekten beschäftigt war.
Das war offenbar der entscheidende Auslöser, der das Fass zum Überlaufen brachte, denn vor wenigen Tagen bestätigte Warner Bros., dass die Arbeiten an der »Akira«-Realverfilmung offiziell und endgültig eingestellt worden sind.
Damit sind die Rechte wieder an den japanischen Verlag Kodansha zurückgefallen und stehen erneut zum Verkauf – angeblich gibt es bereits erste Interessenten. Jetzt heißt es jedoch zunächst abwarten, wie es weitergeht. Sobald es Neuigkeiten gibt, werdet ihr bei uns selbstverständlich darüber informiert.
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Via The Hollywood Reporter
© Katsuhiro Otomo, Kodansha / AKIRA Committee
Ob die Streamingdienste sich jetzt in einer Schlammschlacht deswegen befinden?😂
Sehr gut.
Was lange währt wird endlich gut 🙂
Sehr gut, bitte alle ein Beispiel dran nehemn, danke!
Damit meinst du sicher auch die japanischen Firmen mit ihren Live-Action-Verwurstungen 😉
Da sieht man aber auch.Was für eine Erfurcht und Respekt sie vor diesem Meisterwerk haben.Sie hätten ihn ja schon trotzdem mehrfach raus bringen können.So wie sie auch schon in der Vergangenheit Filme raus gebracht haben.Und einfach drauf geschissen hätten.Stellt euch mal vor der Film wäre schön 2005 oder 2009 im Kino gelandet.Dann hätten wir vielleicht so ein Debakel wie bei unser aller Lieblingsfilm Dragon Ball Evolution 😱🥺🤣 F*** ich glaub selbst die Macher wussten nicht.Wo drumm es im DB Film ging.😅
Mich würde mehr interessieren was mit dem auch schon länger angekündigten Anime Reboot ist. War da sehr angetan, aber scheint auch länger zu gehen bis da was läuft?
Das ist für mich persönlich gesehen eine hervorragende Nachricht, ich kann mit Real Verfilmungen nichts anfangen. Auch wenn sie gut sein sollten werde ich mir diese nicht ansehen. Anime ist ein Medium das seine ganz eigenen Stilmittel hat die man nicht einfangen kann.
Klar sehen viele darin einen neuen Melktopf aber ein Nausicaä oder die letzten Glühwürmchen können diese Gefühle für mich persönlich nicht als Realverfilmung rüberbringen.
Ist wohl auch besser so. Das wäre eh nichts geworden. Dann doch lieber ein Anime Remake das sich näher an der Mangavorlage hält. Muss ja kein film werden, kann auch als Serie funktionieren
Bloß kein Remake, in der aktuellen Situation kann das nur in die Hose gehen. Außerdem lebt der alte Anime von der analogen Produktionstechnik.
Das sehe ich anders. Ein remake das auch wirklich die gesamte story abdeckt
und nicht nur eine kleinen Teil wie im film mit seinen abgehackten Ende, wird sicherlich erfolgreich sein. Jeder der den Manga gelesen hat wird mir da zustimmen
Wenn man sich anschaut, wie schnelllebig und kommerziell ausgeschlachtet aktuell viele Anime produziert werden, sollte man da lieber warten, bis sich das wieder in eine bessere Richtung bewegt. Denn eine lustlose Adaption, sei sie auch vollständig, ist dann auch nicht viel wert.
Halleluja!