Es ist offensichtlich, dass Hayao Miyazaki Geschichten mit Protagonistinnen bevorzugt – und laut Toshio Suzuki, dem Mitbegründer von Studio Ghibli und langjährigen Weggefährten des Filmemachers, hat das auch einen guten Grund.
Starke Bindung zur Mutter
Ganz gleich, welchen Film des berühmten Regisseurs Hayao Miyazaki man betrachtet, in den meisten stehen selbstbewusste, eigenständige Heldinnen im Mittelpunkt, die schon seit vielen Jahren für junge Frauen auf der ganzen Welt als Inspiration dienen.
Suzuki zufolge entspringt Miyazakis Bewunderung für Frauen seiner engen Beziehung zu seiner Mutter, die zwischen 1947 und 1955 an Wirbelsäulentuberkulose litt und trotz dieser schweren Krankheit bis 1980 ein außergewöhnliches Leben führte.
»Mein Nachbar Totoro« spiegle einen bedeutenden Abschnitt von Miyazakis Kindheit wider, da die schwer kranke Mutter der beiden Hauptfiguren des Films ebenfalls an Wirbelsäulentuberkulose leidet und somit ein Abbild seiner eigenen Mutter darstellt.
Sie sei letztlich auch der Grund dafür, dass Miyazaki in seinen Werken bevorzugt weibliche statt männliche Figuren in den Mittelpunkt rückt.

Respekt für Frauen
Einige weitere Beispiele, mit denen Miyazaki seinen großen Respekt gegenüber Frauen und ihrer Arbeitsmoral verdeutlicht, finden sich in Filmen wie »Porco Rosso«, in dem eine Ingenieurin ein Flugzeug repariert, oder »Prinzessin Mononoke«, wo Frauen in Tätigkeiten dargestellt werden, die sonst eher von Männern ausgeübt werden.
Das bedeutet jedoch keineswegs, dass Miyazaki nicht auch überzeugende männliche Hauptfiguren erschaffen kann – das beweist eindrucksvoll der neueste Abendfüller »Der Junge und der Reiher«, der im Jahr 2024 mit einem Oscar geehrt wurde.
Es bleibt also spannend, welche Art von Hauptfigur uns Miyazaki in seinem nächsten Werk, das sich bereits in Arbeit befinden soll, präsentiert. Selbstverständlich halten wir euch wie immer auf dem Laufenden, sobald uns Neuigkeiten vorliegen.
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Via CBR
© Studio Ghibli

Diese Tatsache fällt es mir erst jetzt auf, nachdem das angesprochen wurde, das in den Filmen die Frauen die Hauptrolle spielen. 😳
Schade das Frauen nicht überall so wertgeschätzt werden. Leider auch in Deutschland ist es so, das Frauen weiterhin unterschätzt werden.
Nicht nur in den Hauptrollen, selbst bei Filmen mit männlicher Hauptrolle finden sich in den großen Nebenrollen starke Frauen.
Auch fällt wieder auf, wie Miyazaki seiner Zeit voraus war und sich erst heutzutage durch ein gewisses Klientel mit fragiler Männlichkeit zunehmend lautstark darüber beschwert wird, warum denn »urplötzlich« überall selbstbewusste Frauen in Hauptrollen zu sehen sind xD
Ja das ist traurig aber wahr.
In Japan sollte man allerdings als Ausländerin mit keinem Japaner in eine Karaoke Bar oder alleine mit dem wo hin gehen. Außer an belebte Orte….
Das ist auch einer meiner Gründe, warum ich Ghibli so liebe.
Ja, wenn man sowas aus nächster Nähe miterlebt, wie eine nahestende Person mit schwerer Krankheit umgeht, ist das schon nicht ohne.
Was Myazakis Filme eher zeigen ist, dass es nicht auf das Geschlecht ankommt, sondern auf die menschliche Persönlichkeit.
Ansonsten haben natürlich einige Myazaki-Filme auch männliche Protagonisten, Porco Rosso etwa mag ja eine wichtige weibliche Nebenfigur haben, Hauptfigur ist aber männlich. Wie auch bei Wie der Wind sich hebt. Und nahezu durchweg in seinen Vor-Ghibli-Werken.
Aber gerade das macht das ja aus. Es ist ebenso langweilig, nur Frauenfiguren zu gestalten. Die ganz Großen können Beides.