Bei Netflix steht die »Godzilla«-Filmtrilogie bereits seit längerer Zeit ab Abruf. KSM Anime spendiert den drei Filmen ihre Heimvideo-Veröffentlichung auf DVD und Blu-ray. Den Anfang macht »Godzilla: Planet der Monster« im April 2021.
Wir haben einen Blick in die Collector’s Edition des ersten Filmes geworfen. Ob uns die neue Saga um das weltbekannte Monster aus dem renommierten Studio Polygon Pictures überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.
Ob eine Rückkehr zur Erde (noch) möglich ist?
20.000 Jahre sind seit Godzillas verheerendem Sieg über die Menschen vergangen und das Monster herrscht seitdem über die Erde. Nur ein Bruchteil der Menschheit konnte fliehen, um auf anderen Planeten nach neuem Lebensraum zu suchen. Einer von ihnen: Haruo Sakaki.
Getrieben von Rache, möchte Haruo Sakaki zusammen mit einer Gruppe von anderen Soldaten dem unverwüstlichen Giganten den Heimatplaneten wieder entreißen, damit die Menschen zurückkehren können. Doch Godzillas Kräfte sind noch größer geworden und so steht erneut ein unerbittlicher Kampf bevor.
In Japan feierte »Godzilla: Planet der Monster« seine Premiere am 17. November 2017. Der Film zählt zum 32. Film des »Godzilla«-Franchises und erspielte 342 Millionen Yen (rund 2,6 Millionen Euro) in Japan ein. Weltweit erschien der Film am 17. Januar 2018 beim Streaming-Anbieter Netflix. Dort steht die »Godzilla«-Filmtrilogie weiterhin auf Abruf.
Zweitsynchro ziemlich solide umgesetzt
»Godzilla: Planet der Monster« besitzt zwei deutsche Sprachfassungen. Die Erste ließ Netflix im Hamburger CSC-Studio anfertigen. KSM Anime beauftragte die Think Global Media für die zweite deutsche Umsetzung. Der Sprechercast in beiden Vertonungen ist unterschiedlich besetzt. Ein Vergleich der beiden Synchronisationen wird im Rahmen dieser Rezension nicht stattfinden.
Mit Blick auf den Sprechercast von KSM Anime stechen einige namhafte Synchronschauspieler heraus. So lauschen wir in dem Film beispielsweise den Stimmen von Tim Schwarzmaier, Julien Haggège, David Turba, Klaus-Dieter Klebsch und Peggy Pollow. Bereits diese Besetzung vermittelt im Vorfeld den Eindruck einer guten deutschen Fassung.
In der Hauptrolle als Haruo Sakaki ist Tim Schwarzmaier zu hören. Ein Protagonist, der zu Beginn keinerlei Sympathie beim Zuschauer auslöst. Sakakis Charakter ist rücksichtlos und gegenüber Godzilla weist er eine enorme Rachsucht auf. Innerlich wird er vom Hass zerfressen. Diese starken Eigenschaften seiner Figur bringt Schwarzmaier gelungen in Szene.
Neben Sakaki spielt Metphies eine entscheidende Rolle. Dem Priester leiht in der deutschen Fassung Julien Haggège seine Stimme. Haggège passt wie die Faust aufs Auge. Er schafft es, die ruhige, monotone, zurückhaltende, aber auch ein wenig hinterhältige Art von Metphies glaubhaft zu inszenieren. Im Zusammenspiel mit Schwarzmaier geben die beiden ein großartiges Duo ab.
Sprecherin Peggy Pollow punktet ebenfalls auf ganzer Linie. Pollow spielt ihre ruhige und eher zurückhaltende Figur, die in Gefahrensituation auch mal ganz anders sein kann, ordentlich. Das Zusammenspiel aus Haupt- und Nebenrollen ist in diesem Film gelungen. Die Qualität der deutschen Vertonung ist solide umgesetzt.
Vollständig computeranimierter Anime-Film
Der erste Film der »Godzilla«-Filmtrilogie wurde unter der Regie von Hiroyuki Seshita (»Blame!«) im renommierten Studio Polygon Pictures (»Ajin: Demi-Human«) produziert. Yuuki Moriyama (»Knights of Sidonia«) steuerte das Design für die Charaktere bei. Bei KSM Anime ist der Film auf Blu-ray im Format 16:9 (1,78:1) mit einer Auflösung von 1080p erhältlich. Der Ton wird als DTS-HD MA 5.1 geboten.
Polygon Pictures sind für ihre computeranimierten Projekte bekannt. Das Ergebnis bei »Godzilla: Planet der Monster« deckt sich weitestgehend mit den Arbeiten aus der Vergangenheit. Ungünstig wirkt jedoch die Gestaltung der Monster. Diese hinterlassen optisch einen bescheidenden Eindruck – Godzilla selbst kommt auch nicht besser davon.
Die Atmosphäre innerhalb des Filmes leidet sehr durch die unzureichende visuelle Darstellung der Monster. Eine Gefahr von Godzilla und den anderen Kreaturen kommt dadurch nicht wirklich herüber. Die Explosionen selbst sind gut umgesetzt, doch aufgrund der fraglichen visuellen Gestaltung sinkt der Unterhaltungsfaktor bei den epischen Kämpfen.
»Godzilla: Planet der Monster« ist bei KSM Anime als Collector’s Edition in einem Digipack mit Schuber auf DVD und Blu-ray erhältlich. Als Extra werden jeweils ein 32-seitiges Booklet und Sketch-Artbook sowie drei Artcards, TV-Spots und Promotion-Videos als auch Trailer und eine Bildergalerie geboten. Die UVP beträgt 24,99 Euro für die Blu-ray und 22,99 Euro für die DVD.
Solide Unterhaltung mit einigen abstrichen
Das »Godzilla«-Franchise erfreut sich seit jeher einer großen Beliebtheit und Fanbase. Nachdem es die Filmtrilogie einige Jahre bei dem Streaming-Dienst Netflix im Originalton mit deutschen Untertiteln als auch in deutscher Sprachfassung gab, bringt der Publisher KSM Anime für Fans des Monsters eine schicke Heimvideo-Veröffentlichung mit neuer deutscher Sprachfassung auf den Markt.
Der Film legt einen fulminanten Start hin. Die Einblicke in die Zerstörungskraft Godzillas zeigen gekonnt die Gefahr für die Menschheit auf. Explosive Szenen sorgen für ein aufregendes Filmerlebnis. Die Inszenierung, wie Godzilla auf der Erde wütet, ist einwandfrei. Die Informationen, die man zur gegenwärtigen Lage erhält, bilden eine solide Basis, um das Geschehen ordentlich zu verfolgen.
Die Persönlichkeit des Protagonisten Haruo Sakaki stört anfänglich nicht sehr. Mit Fortentwicklung der Handlung kommt verstärkt seine lebensmüde Art zum Vorschein. Die Himmelfahrtskommandos, die Sakaki des Öfteren angeht, werfen einige Fragen auf. Bei ihm werden sich die Meinungen der Zuschauer spalten. Durch ihn wird jedoch die Action inszeniert und folglich die Spannung aufgebaut.
Das Zusammenspiel der Charaktere kommt ordentlich zum Tragen. Bedauerlich sind die Verluste der Figuren zu beklagen, die beiläufig stattfinden und scheinbar keinerlei Auswirkung auf die Handlung ausüben. Ein großer Abstrich ist beim Design der Monster vorzunehmen – auch bei Godzilla. Die Darstellung ist aus meiner Sicht nicht gelungen und reduziert gefühlt das Gefahrenlevel.
Der Einstieg in die Filmtrilogie mit »Godzilla: Planet der Monster« ist in Ordnung. Der Film weist einige Schwächen als auch Stärken auf. Einen großen Pluspunkt erhält die neue deutsche Sprachfassung, die einen gelungenen Eindruck vermittelt. »Godzilla«-Fans werden hier sicherlich ihre Freude mit haben.
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