Japanische Schule gründet Abteilung für Manga-Studien

Die Bildungsbehörde der Präfektur Kumamoto gab vor Kurzem bekannt, dass man die erste Abteilung für Manga-Studien an einer Oberschule in Japan einrichten wird.

Neuer Fachbereich ab 2023

Um die Bewerberzahlen der Takamori-Oberschule anzukurbeln, die in den letzten Jahren unter den angebotenen Plätzen lagen, soll der neue Fachbereich voraussichtlich ab Frühjahr 2023 in das Angebot aufgenommen werden. Dabei sollen Schüler die Möglichkeit haben, von Experten, wie zum Beispiel professionellen Mangaka, zu lernen.

Werbung

Nach Angaben der Bildungsbehörde der Präfektur Kumamoto existieren zwar an einigen Oberschulen und Universitäten bereits Kurse, in denen die Schüler das Thema Manga auf Expertenebene studieren können, die Einrichtung einer gesamten Abteilung an einer Schule sei jedoch eine Premiere in Japan.

Im Rahmen einer Partnerschaftsvereinbarung mit dem in Tokio ansässigen Manga-Verlag Coamix sollen Manga-Zeichner und -Redakteure verschiedene Kurse mit Themen wie Zeichentechnik, Manga-Wissen und anderen Facetten der Branche anbieten.

Der Verlag Coamix hat in Takamori mit einem seiner Produktionsstandorte seinen zweiten Sitz. Das Unternehmen zieht in Erwägung, in der neuen Abteilung Vorlesungen von Tetsuo Hara (»Fist of the North Star«) oder Tsukasa Houjou (»City Hunter«) anzubieten.

Bei der Unterzeichnung des Abkommens am 8. September 2021 erklärte Shuichi Mochida, Vorstandsmitglied von Coamix, dass er einen Rahmen schaffen möchte, in dem Schüler schon während der Schulzeit ihr berufliches Debüt geben könnten.

Yoichi Koga, Leiter des Bildungsausschusses der Präfektur, fügte hinzu: »Wir werden mit den Vorbereitungen fortfahren, damit die neue Abteilung ein Vorbild für die Attraktivitätssteigerung an Oberschulen in der Präfektur wird.«

In der Erwartung, dass durch das neue Angebot viele neue Schüler aus dem ganzen Land angezogen werden, plant die Stadtverwaltung von Takamori bereits die Einrichtung eines Wohnheims.

Mehr zum Thema:

Via Mainichi
Titelbild: ©2010 Tsugumi Ohba, Takeshi Obata ,Shueisha/NHK, NEP, ShoPro

Artikel teilen

Newsticker

Dieser Artikel beinhaltet Affiliate-Links. Durch den Kauf der Produkte über unsere Links erhalten wir eine kleine Provision. Mehr dazu.

Auch interessant?

Diskutiere mit!

guest
6 Kommentare
Bewertung
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
View all comments
Juri-chan

An sich eine sehr schöne Idee.
Wenn es nur nicht hauptsächlich dazu dienen würde die Bewerberzahlen für die Schule anzukurbeln.

Aber wer weiß. In Japan ist alles möglich.
Das kann so gut ankommen, dass solche Abteilungen zur Manga-Studie regulär an alles Schulen angeboten werden. Mangakas und Studios könnten so leichter Talente entdecken die sonst unentdeckt blieben. Dies hätte natürlich auch viele Vorteile für Anime und Manga Fans die mit evtl. tollen neuen Werken rechnen können.

Sollte Gamefreak auch mal machen. Es gibt so viele Fans die klasse Ideen für Pokemons, Charaktere und Games haben. Das würde diesen Franchise wieder zu ihrem Top Level oder höher versetzten. Nach XY könnte man sowohl die Anime Serie als auch die Game Reihe vergessen.

W.K.

Das wäre aber nicht im Interesse von GameFreak. Würde man das Niveau des Franchises anheben, so wäre GameFreak gezwungen zumindest ein gewissen Niveau stehts zu liefern. Das mindeste zu liefern für die maximalen Verkaufszahlen (ich denke kaum dass sie sich deutlich steigern werden, wenn die Qualität etwas zunimmt) ist für sie purer Luxus den sie niemals aufgeben wollen würden. Mehr liefern können sie schon immer, wollen aber nicht und das ist das Problem.

Problem bei Mangaka ist ebenfalls denke ich eher nichr die Talentfindung sondern eher wieder das Geld. Sie werden einfach für ihre Leistung nicht gut genug bezahlt. Klar wenn es mehr Mangakas geben wird können sie leichter die anspruchsloseren ausbeuten aber das ist nicht wirklich eine gute Sache.

Ich

Interessante Sache. Wer weiß, vielleicht wird da ja der Grundstein gelegt für kommende Talente. Eventuell kommt ja der nächste «Miyasaki« von dort.

Ich

Vielleicht sollte ich noch eine kleine Ergänzung hinzufügen: Ja, Miyasaki hat Animefilme gemacht; das ist klar. Mir ging es dabei um den Stil und Fähigkeiten. Er hat es geschafft durch Geschichte und Bilder den Zuschauer abzuholen; zumindest ging es mir so. Und diese Fähigkeit sollte natürlich auch ein Mangaka mit sich bringen.

Toshi

die genauen lerninhalte wäre jetzt noch interessant gewesen, auch wenn man sich das grob denken kann, vielleicht könnt ihr ja dazu in zukunft nochmal was schreiben.

ansonsten schön das in zukunft leute die mangaka werden wollen unterstützt werden, auch wenn es für einige sicherlich nicht so einfach immer ist.

Kari

Ich sehe das eher kritisch. Gerade wenn es vor allem dazu gedacht ist, »nur« mehr Schüler an die Oberschule zu locken. Der Markt ist extrem hart umkämpft und es werden unter Garantie nur wenige Schüler von dort in der Industrie Fuß fassen. Was machen dann die anderen Schüler, die es nicht geschafft haben und durch die spezialisierten Kurse wemöglich zu wenig Wissen haben, um in andere Bereiche wechseln zu können? Ich stelle mir das wie bei uns das Fachabi vor, damit kann man auch nur bestimmte Berufe ergreifen und wenn es auch noch so extrem spezialisiert auf eine einzige Branche ist, was tut dann jemand, der es nicht schafft? Könnte er dann in anderen Branchen arbeiten? Wird sicher ziemlich schwierig. Ich denke eine gute allgemeine Schulbildung + ein paar wichtige Zusatzkurse wäre da sinnvoller als gleich einen ganzen Fachbereich zu gründen, von dem nur ein paar Abgänger wirklich eine Chance haben und der Rest womöglich bei McDonald’s landet.