»Apothecary Diaries«-Autorin wollte Maomao zur Dreifach-Mutter machen

Im Rahmen eines TV-Specials auf NHK World verriet Natsu Hyūga, die Schöpferin von »The Apothecary Diaries«, dass sich die heutige Version der Erfolgsserie stark von ihrem ursprünglichen Konzept unterscheidet. Wir fassen zusammen.

Erfolgreiche Geschichte

Als die damalige Amateurschriftstellerin Natsu Hyūga im Jahre 2011 ihr Hobbyprojekt »The Apothecary Diaries« begann, hätte sie sich wohl nicht einmal in ihren kühnsten Träumen vorstellen können, dass ihr Werk jemals derart erfolgreich werden würde.

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Bereits nach wenigen Jahren sicherte sich der japanische Verlag Shufunotomo die Rechte an dem Online-Roman und begann 2014 mit der Veröffentlichung als Light Novel, ergänzt durch Illustrationen von Touko Shino. Aufgrund des anhaltenden Erfolgs folgten 2017 eine Manga-Adaption sowie 2023 eine Anime-Umsetzung.

Für diesen Erfolg sah sich Hyūga jedoch gezwungen, ihre ursprüngliche Idee deutlich anzupassen und sich stärker an den Vorlieben der Leserschaft zu orientieren.

Ursprüngliche Handlung geändert

So sollte Maomao eigentlich eine dreifache Mutter sein und in einer abgelegenen Bergarbeitergemeinde leben. Dort wäre sie bei einer wohlhabenden Familie angestellt gewesen, deren Kinder durch die giftigen Rückstände des Bergbaus ums Leben kamen – ein Szenario, das dem Ganzen eine deutlich düstere Stimmung verliehen hätte.

Als sie jedoch erkannte, dass Online-Leser vor allem Fantasy-Geschichten bevorzugten, überarbeitete sie das Setting: »Ich habe die Geschichte in eine Stadt verlegt, um sie spektakulärer zu machen. Eine Stadt voller Gift – das ist beängstigend.«

Doch selbst dabei blieb es nicht, sodass aus Maomao schließlich eine wissbegierige und talentierte Apothekerin wurde, die als Vorkosterin für eine einflussreiche Konkubine im Inneren Palast eines Kaiserreichs tätig ist.

Hyūga erklärte: »Im Inneren Palast gibt es menschliches Drama ohne Ende. Die Leser verstehen das sofort. Also habe ich ein Setting gewählt, das sich richtig anfühlt.«

Jinshi sollte früh sterben

Eine weitere große Änderung im Vergleich zum ursprünglichen Skript gab es bei Jinshi, der eigentlich sehr früh in der Geschichte sterben sollte:

»Jinshi hatte kein großes Ansehen und sein Begleiter Gaoshun sollte ihn beobachten. Ich dachte an eine Handlung, in der Gaoshun den Befehl erhält, Jinshi zu töten.«

Doch auch hier machten ihr die Leser einen Strich durch die Rechnung, denn sie waren überaus angetan von der Chemie zwischen Maomao und Jinshi. Als Reaktion darauf verabschiedete sich Hyūga erneut von ihren Plänen und machte Jinshi zu einer zentralen Figur in der Geschichte von »The Apothecary Diaries« – denn als Autorin fühle sie sich verpflichtet, eine Geschichte zu erzählen, die das Publikum begeistert:

»Eigentlich ändere ich die Haupthandlung nicht und nehme nur kleinere Änderungen vor, wenn es nötig ist. Doch letztlich sehe ich keinen Sinn darin, etwas zu schreiben, das den Lesern am Ende keine Freude bereitet.«

Wie steht ihr zu Hyūgas ursprünglichen Ideen? Glaubt ihr, dass euch die Geschichte auch in dieser Version gefallen hätte? Teilt eure Meinung in den Kommentaren mit!

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Via NHK World
© Natsu Hyuuga, Touko Shino, Shufunotomo / The Apothecary Diaries Production Committee

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Juri-chan

Glaubt ihr, dass euch die Geschichte auch in dieser Version gefallen hätte?

Mir zumindest nicht. So wie es jetzt ist, ist es perfekt. 👌

Peachy

Nein hätte ich dann nicht weiter verfolgt und wäre nicht so ein großer Fan geworden. Ich glaube so geht es aber vielen. Wir lieben Jinshi und viele sind sogar eher Fans für ihn als für MaoMao. Und ich denke da stimmen alle zu das Jinshi und MaoMao wie es auch immer passieren mag ein schönes Ende geben sollte.

Ich

Bergarbeitergemeinde … Hmm, joah; mit etwas mehr Details wäre es durchaus vorstellbar denke ich. Wäre auch kein schlechtes Setting gewesen würde ich meinen. Aber so wie es nun ist, macht es auch mehr als genug Spaß es zu verfolgen.

Guts

Erschütternd ist, wie leicht die Japaner ihre Geschichten übern Haufen werfen, nur um sie besser vermarkten zu können, dabei kann man erst hinterher wissen, ob eine Entscheidung wirklich dem Publikum nicht gefallen hätte. Schon im vorauseilendem Gehorsam die Geschichte anzupassen, schadet nur der Kreativität.

Die ursprüngliche Idee mit einer erwachseneren Protagonistin wäre auf jeden Fall ein Alleinstellungsmerkmal gewesen. Aber damit lässt sich wahrscheinlich nicht so schön Merch verkaufen…

So stark wie die Originalgeschichte sich von der letztendlich veröffentlichten unterscheidet, könnte sie die doch eigentlich immer noch als neues Werk bringen 🤔

Jade

So wie die Geschichte jetzt ist zwischen Maomao und Jinshi ist super, mal mit spannung mal mit was zum nachdenken. Und das sich die Liebe zwischen den beiden langsam entwickelt ist doch toll, ich finde es so besser als wenn es holter die polter geht.

Akai

Die Ursprünglicher Version wäre aufjedenfall wesentlich besser und interessanter gewesen. Aber ein Autor der sich so leicht beeinflussen lässt und seine geplante Handlung über den haufen wirft ist sowieso kein guter Autor.

Nobody

Ich glaube diese Geschichte wäre niemals so gut geworden, hätte die Autorin so weiter gemacht. Ob im Guten, oder Schlechten, ich bin ein Dorfkind und ich weiß wie gern Menschen reden. Es ist einfach unmöglich, ein solches Mysterium zu schaffen, wenn das Umfeld nicht stimmt. 
Es ist für den Zuschauer zwar kein Problem, hinter die Geheimnisse zu kommen, aber nicht für eine involvierte Person und so etwas ist in einem Dorf von etwa 900 bis 1500 Einwohnern, einfach unmöglich.
Für eine Person, die in einer Stadt aufgewachsen ist, könnte das schwer zu verstehen sein, aber die Menschen kennen sich (manchmal sogar schon über mehrere Generationen) und sie reden mit einander.
Ich bin mir sicher, dass so etwas damals sogar noch ausgeprägter war als Heute, wo wir doch jetzt die modernen Medien haben.

Meine Meinung ist:
Es hätte sich einfach nicht richtig angefühlt.

Primordus

3fach Mutter wäre sicher mal was anderes hätte aber alles in allem kaum wen interessiert

Marcus Cyron

Schwer. Einerseits schreckt mich der Opportunismus der Autorin ab, auch wenn ich den Erfolgsdruck verstehe.

Andererseits ist das Resultat nun mal grandios und vielleicht war es in dem Fall dann mal doch eine perfekte Synthese.

Alucard9130

Ich finde es sehr gut gemacht vor allen den vergleich als Katze ist richten lustig machen es passt einfach großartig dazu vor Allen auch der Medizinische Part ist Recherchiert worden

Mana

Also ich habe ja die Serie jetzt leider immer noch nicht angefangen, aber schon mal Ausschnitte von gesehen und alleine bei der Beschreibugn würde ich sagen das ursprüngliche hat ja mit dem jetztigen nichts zu tun und demnach wäre es ne ganz andere Story die man ja evtl in kürzer immer noch irgendwie umsetzten könnte…