Disney sucht Mitarbeiter für die KI-gestützte Lokalisierung

In einer kürzlich veröffentlichten Stellenausschreibung sucht Disney nach einem Creative Supervisor für KI-gesteuerte Lokalisierungstools. Wir fassen zusammen.

KI-Supervisor gesucht

Das aktuelle Jobgesuch lässt vermuten, dass auch bei Disney künftig vermehrt KI zum Einsatz kommen soll, denn laut dem beschriebenen Tätigkeitsfeld würde der Creative Supervisor KI-gesteuerte Tools erforschen und überwachen, um Arbeitsabläufe bei der Lokalisierung von Disney-Inhalten zu beschleunigen und die Leistung zu steigern.

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Dabei würde er vor allem für die kreative und operative Qualität der synchronisierten und untertitelten Versionen der internationalen Märkte sorgen und diese in enger Zusammenarbeit mit globalen Teams pünktlich und sicher abliefern.

Trotz Proteste der Fans arbeiten fast alle Unternehmen, die einen größeren Anime-Katalog haben, an der Einführung von KI-Lokalisierung. Im März 2025 veröffentlichte Netflix eine ähnliche Stellenausschreibung, während Prime Video ein Pilotprojekt zur KI-Vertonung von Titeln, die sonst nicht synchronisiert worden wären, gestartet hat.

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Via Disney
© Masakazu Ishiguro, Kodansha / Heavenly Delusion Production Committee

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Ich

Dabei würde er vor allem für die kreative und operative Qualität der synchronisierten und untertitelten Versionen der internationalen Märkte sorgen und diese in enger Zusammenarbeit mit globalen Teams pünktlich und sicher abliefern.

Also schafft Disney eine Sündenbockstelle.

Wir hatten hier ja erst kürzlich das Thema von mangelhaften UT bei der Necronomico-Folge, wo ja anscheinend KI zum Einsatz kam. Der Einsatz selbst war eine schlechte Idee, aber es kam ja auch die mangelhafte Kontrolle zur Sprache.

Wenn nun etwas derartiges bei Disney passiert, hat man nun einen konkreten Sündenbock. Man kann sagen ‚Der KI-Supervisor hat nicht genug aufgepasst!‘. So kann man vom eigentlichen Thema, dem Einsatz der KI, ablenken. Und dass KI eingesetzt werden wird, macht die Stelle ja letztlich auch klar. Sonst bräuchte man die ja nicht. Und die Beschreibung:

laut dem beschriebenen Tätigkeitsfeld würde der Creative Supervisor KI-gesteuerte Tools erforschen und überwachen

zeigt das ja auch. Es werden wohl verschiedene Tools benutzt und getestet, um zu sehen welchen den besten und/oder schnellsten Output geben.

BaobhanSith

Nö, der Einsatz selbst ist eine gute Idee.

Die Frage ist eben wie ernst sie es meinen. »KI gestützt« sollte heißen, dass da eine KI dran mitwirkt. Das ist in der Regel sogar sehr gut, aber ohne zweifel muss das ding probegelesen werden. Damit kann man am Ende schneller ein besseres Produkt rausbringen, als wenn man es händisch macht.

Leute checken halt nach wie vor nicht, dass KI-Tools ein Werkzeug sein sollten und keine Arbeitskraft ersetzen. Das ist das Problem.

Man darf halt nur nicht »Ja, lol ChatGPT und release« machen. Weil dann wirds scheiße.

Ich

Nö, der Einsatz selbst ist eine gute Idee.

Nein, ist er nicht.

Leute checken halt nach wie vor nicht, dass KI-Tools ein Werkzeug sein sollten und keine Arbeitskraft ersetzen. Das ist das Problem.

Es sind aber keine Werkzeuge; sie werden nur als Werkzeug hingestellt. Und sie sollen Arbeitskräfte ersetzen. Das ist das Problem.

Sani

Du siehst das etwas zu negativ. Es ist Fortschritt. KI ist immer mehr am kommen. KI ist im Prinzip das Werkzeug der Zukunft. Und wenn ein einziger Supervisor mit der KI alles schon erledigen kann, dann ist es nun mal so und hat somit leider die restlichen Mitarbeiter obsolet gemacht. Es ist hart und wirklich schade um die Arbeitsplätze. Aber natürlich sollten die vorhandene Mitarbeiter nicht einfach entlassen werden, sondern weitergebildet oder bei Kündigung mindestens eine hohe Abfindung erhalten … naja, wenn die Arbeitgeber nett und nicht geizig sind.

Bin am überlegen… Ist es nicht ähnlich wie mit den Kumpels damals und Kohle-Bergwerks-Arbeiter heute, die nicht mehr gebraucht werden, um Kohle zu fördern, wegen technologischem Fortschritt, (billigeres) Erdöl/-gas und jetzt auch Klimawandel? Solar und Windkraft ersetzt quasi auch Jobs in der Energie-Industrie … nun ja, diese frustrierenden und negativen Gedanken hat dazu gefördert, die Rechtsaußen stark zu machen, weil auch viele einfach im Stich gelassen wurden.

Guts

Was wohl der englische Dubbing-Manager von Disney+ davon hält, der ja immer stolz die Sprecher der Synchros präsentiert und in der Community ziemlich beliebt ist…

Marcus Cyron

Sehr gut. Sinnvolle Nutzung von KI ist vollkommen richtig und gerechtfertigt. Das hier sind Hilfsdienste, die gerade eine gut trainierte KI meistern sollte, statt dazu Menschen nehmen zu müssen. Machen wir uns nichts vor, das kostet keine Arbeitsplätze, sondern wird bestenfalls dafür sorgen, dass in Zukunft mehr Produktion auch international Verbreitung finden werden. Die Alternative ist, dass es weiterhin nur eine vergleichsweise kleine, ausgesuchte Zahl an internationalen Produktionen zu Disney, Netflix, Prime, etc. finden werden. Und das schließt auch Anime ein. Denn das ist nach wie vor ein Nischenmarkt. So kann das aber in Zukunft mehr Menschen erreichen.

Ich

Das hier sind Hilfsdienste, die gerade eine gut trainierte KI meistern sollte, statt dazu Menschen nehmen zu müssen.

Statt dazu Menschen nehmen zu müssen … Gott bewahre ein Mensch macht die Arbeit. Das zu übersetzen, sind doch auch keine Hilfsdienste.

Machen wir uns nichts vor, das kostet keine Arbeitsplätze

Aber wenn die KI das macht, bracht man ja keine Übersetzer mehr. Man braucht jemanden, der probeliest ( was ja momentan anscheinend nicht so gut funktioniert) – aber das muss ja kein Übersetzer machen; da nimmt man eine Hilfskraft. Die ist billiger als ein Übersetzer.