»Cyberpunk: Edgerunners«-Autor erfreut sich am Leid der Zuschauer

Bartosz Sztybor, Autor und Produzent des Netflix-Anime »Cyberpunk: Edgerunners«, hat seine Beweggründe für die düstere Erzählweise der Serie verraten – und noch viel mehr Trauer und Leid in Aussicht gestellt. Wir fassen zusammen.

»Menschen in Polen sind traurig«

Die entsprechenden Äußerungen fielen im Rahmen des »Cyberpunk: Edgerunners«-Panels auf der Anime Expo, auf dem Sztybor zugab, dass es sein Ziel gewesen sei, mit dem Anime »die ganze Welt traurig zu machen«. Dabei spiele auch seine eigene Herkunft sowie die des Videospielentwicklers CD Project Red eine große Rolle:

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»Menschliche Geschichten sind wichtig für CD Projekt Red. Wir haben ›Cyberpunk 2077‹ entwickelt und wollen Geschichten schreiben, die von Charakteren bestimmt werden. Aber die andere Sache ist, dass wir ein Unternehmen aus Polen sind. Ich komme aus Polen, und die Menschen hier sind traurig. Sie werden traurig geboren und sterben traurig, also wollte ich einfach die ganze Welt traurig machen.«

In diesem Zusammenhang wurde Sztybor abschließend noch gefragt, ob ihm jemals in den Sinn gekommen sei, eine fröhliche Handlung zu schreiben, worauf er sofort mit »Nein« antwortete und anschließend völlig unverblümt seine Gründe dafür näher ausführte: »Denn wenn die Menschen traurig sind, bin ich ein bisschen glücklich«.

Doch neben persönlichen Vorlieben gab es auch einige interessante Informationen zur kommenden zweiten »Cyberpunk: Edgerunners«-Serie. Diese soll zwar in der gleichen Welt wie der Vorgänger spielen, diesen jedoch nicht fortsetzen. Außerdem soll der neue Anime – wer hätte es gedacht – noch viel düsterer und trauriger werden.

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© CD PROJEKT RED / TRIGGER / Netflix

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Ich

»Denn wenn die Menschen traurig sind, bin ich ein bisschen glücklich«.

Keine ganz unproblematische Aussage würde ich meinen.

Aber sind die Polen denn wirklich alle so traurig? Ich habe nicht den Eindruck.

10Minutes

Keine ganz unproblematische Aussage würde ich meinen.

Naja, könnte man sogar ausweiten.
Wieviele Menschen konsumieren z.B. Sendungen, wo man sieht unter welchen Bedingungen Menschen leben, den Kindern kaum Freude bereiten kann, während man selbst vor dem Bildschirm sitzt und sich am Leid anderer ergötzt. 😒

Ich

Wenn diese Beschreibung ein Film oder eine Serie sein soll, wäre es wohl ein Drama. Und dass solcher Inhalt nicht unbedingt vor Freude trieft, ist ja nicht ungewöhnlich. Und wenn man sich das anschaut, ergötzt man sich ja nicht an dem Leid (hoffentlich nicht). Man fühlt ja eher mit den Charakteren mit.

Aber der Herr hier fühlt sich ja anscheinend besser, wenn andere Leute durch sein Zutun traurig werden – und aus dem Kontext der Aussagen aus dem Artikel geht es dabei ja nicht um den cineastischen Aspekt; ich meine die Intension, dass der Inhalt bewegend sein soll. Wirkt für mich doch etwas fragwürdig.

10Minutes

Naja die »Beschreibung« bei meinen Kommentar, bezieht sich weder auf Film noch auf Serien, geschweige den Anime.
Wieviele Fernsehprogramme gibt es, mhh?

Ahem

Jup, das ist typisch polnischer Galgenhumor. 😀 Kenne keine polnische Familie, die nicht sowas hin und wieder bringt.

jochen

In diesem Zusammenhang wurde Sztybor abschließend noch gefragt, ob ihm
jemals in den Sinn gekommen sei, eine fröhliche Handlung zu schreiben,
worauf er sofort mit »Nein« antwortete

Based lol

kjkjkjkjkjkjkjk

Die Aussage mag zwar etwas makaber wirken, aber dass Autoren Ihre Emotionen und Gefühle auf Ihre Arbeit projezieren, kommt relativ häufig vor. Sie verabeiten Ihre Erlebnisse und versuchen, ihre Gedanken dem Zuschauer über Ihr Werk mitzuteilen. Es ist in gewisser Weise wie eine Art Selbst-Therapie.

Und das ist jetzt gar nicht böse gemeint. Meistens schreibt genau das die besten Geschichten, weil es so menschlich und natürlich ist.