Streit um Abspann: Regisseur wirft Studio fehlenden Respekt vor

Anime-Regisseur Kazuomi Koga, der unter anderem für »Rent-A-Girlfriend« bekannt ist, äußerte sich vor Kurzem verärgert über ein Detail in einem neu erschienenen Compilation-Film. Wir fassen nachfolgend zusammen.

Völliges Unverständnis

Koga nannte in seinem wütenden X-Post zwar weder den Namen des Anime noch des Studios, doch der Zeitpunkt – nur einen Tag nach Veröffentlichung – und der Hinweis, dass das Studio die Produktion selbst finanziert habe, lassen eindeutig auf »Chainsaw Man: The Compilation« von Studio MAPPA schließen. Doch was war geschehen?

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In der neuen Recap-Version von »Chainsaw Man« wurden ausschließlich jene Mitarbeiter im Abspann erwähnt, die direkt an dieser ONA beteiligt waren.

Der umstrittene Regisseur Ryu Nakayama sowie Drehbuchautor Hiroshi Seko, der für den Fortsetzungsfilm »Chainsaw Man – The Movie: Reze Arc« zurückkehrte, tauchten hingegen gar nicht auf – obwohl sie den ursprünglichen TV-Anime prägten.

Diese Entscheidung stieß bei Koga auf völliges Unverständnis. Seiner Ansicht nach zeigt sie, dass Regisseure bei dem Studio weder moralische Rechte noch das Recht hätten, die künstlerische Integrität ihres Werks zu schützen. Ein solches Verhalten empfinde er als respektlos – bei so einem Unternehmen wolle er nie arbeiten.

Tatsächlich stehen Regisseuren Urheberpersönlichkeitsrechte zu, etwa das Recht auf Namensnennung oder das Recht auf Wahrung der Werkintegrität, das Änderungen oder Kürzungen untersagt, die der ursprünglichen Intention widersprechen.

Moralisch fragwürdig

Bevor man klären kann, ob Nakayama im rechtlichen Sinne als »Autor« des »Chainsaw Man«-Anime gilt, muss zunächst das japanische Urheberrecht betrachtet werden.

Dieses erlaubt es Studio MAPPA als Urheber der Anime-Adaption, den Namen eines Beteiligten wegzulassen, sofern dies nach Zweck und Umständen der Verwertung die Interessen des Autors nicht beeinträchtigt und die Entscheidung als fair gilt.

Rechtlich mag dieses Vorgehen zulässig sein, doch innerhalb der Branche gilt es als moralisch fragwürdig und respektlos gegenüber den ursprünglichen Machern. Üblicherweise werden in Director’s Cuts oder Neuauflagen auch die früheren Mitwirkenden im Abspann genannt – zusätzlich zu allen neuen Beteiligten.

Da sich MAPPA und Ryu Nakayama jedoch nicht im Guten trennten und dieser bei der Gründung seines Studios Andraft die schlechten Arbeitsbedingungen bei MAPPA angedeutet hatte, könnte dies nun als späte Antwort gewertet werden.

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Via X
© Tatsuki Fujimoto / Shueisha, MAPPA

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Ai Hoshino

Das ist eindeutig respektlos, ist doch nix dabei, den Namen von allen zu erwähnen 🤔 man macht nur unnötig Stress, wenn man ess weg lässt. Einfach unnötig.