Crunchyroll-CEO über Oscar-Pläne und nächste »Demon Slayer«-Filme

Im Rahmen eines Interviews sprach Rahul Purini, CEO des VoD-Anbieters Crunchyroll, der zusammen mit seinem Mutterkonzern Sony für den internationalen Kinovertrieb der »Demon Slayer: Infinity Castle«-Filme verantwortlich ist, über den globalen Erfolg und gab auch ein kleines Update zu den Fortsetzungen. Wir fassen zusammen.

Oscar-Verleihung im Visier

Während der Triumph an den japanischen Kinokassen in gewisser Weise vorhersehbar war, bezeichnete Purini das Startwochenende in den USA als überraschend. Der erste Film der Trilogie stürmte dort sofort an die Spitze der Kinocharts und spielte in nur drei Tagen mehr als 70 Millionen US-Dollar (ungefähr 59,8 Millionen Euro) ein.

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Diese Entwicklung habe deutlich gemacht, dass Anime schon längst über den Status eines Randphänomens hinausgewachsen und fest im Mainstream verankert ist – und die »Demon Slayer: Infinity Castle«-Reihe sei nun dabei, diesen Umstand der internationalen Unterhaltungswelt eindrucksvoll zu unterstreichen.

Inzwischen denke man für den ersten Teil sogar über renommierte Auszeichnungen wie die Academy Awards (Oscar-Verleihung) nach und wolle alles daransetzen, dass dieser »unglaubliche Film« die Anerkennung bekommt, die ihm gebührt.

Druck durch Erfolg

Mit dem großen Erfolg gehe allerdings auch ein gewisser »Druck« einher, da man sich der enormen Welle an Aufmerksamkeit und Erwartungen durchaus bewusst sei.

Bislang haben Aniplex (Produzent) und ufotable (Animationsstudio) zwar noch keine konkreten Veröffentlichungstermine bekannt gegeben, doch wolle man die Fans keinesfalls übermäßig lange auf den zweiten und dritten Teil warten lassen.

Eines könne Purini allerdings schon jetzt versprechen: »Die nächsten beiden Filme werden genauso beeindruckend sein – wenn nicht sogar noch besser.«

Zum Schluss ließ der Crunchyroll-CEO verlauten, dass man bemüht sei, die »Demon Slayer: Infinity Castle«-Trilogie exklusiv im Streaming anzubieten. Die endgültige Entscheidung liege jedoch bei Aniplex, ufotable und dem Produktionskomitee.

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Via The Hollywood Reporter
© Koyoharu Gotoge / SHUEISHA, Aniplex, ufotable

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Sir_Pascalus

Oscars haben nicht mehr den Stellenwert von früher, absolut Sinnloser preis

Guts

Gerade die Animationskategorie hat sich in den letzten Jahren gebessert, es wurden zunehmend anspruchsvollere Filme nominiert, dieses Jahr hat zudem ein Independent-Film (ohne großen Kinoerfolg) gewonnen. Nimmt man das als Messlatte, dann hat Demon Slayer da sowieso nichts zu suchen, denn bis auf ein buntes Effektfeuerwerk bietet das Franchise jetzt nichts herausragendes, besonders das Storytelling ist höchstens Mittelmaß.

Aber sowieso, Anime-Fans dürfen sich nicht beschweren, die sagen doch Jahr für Jahr wie doof und wertlos die Oscars doch seien (die Kommentare auf Anime2you sind ebenfalls voll davon). Eigentlich müssen die Fans sich dafür einsetzen, dass der Film eben keinen Oscar bekommt, andernfalls wäre das nur eingeschnappte Heuchelei 😉

Marcus Cyron

Unsinn.

Ich

Mit dem großen Erfolg gehe allerdings auch ein gewisser »Druck« einher

und darauf folgt:

doch wolle man die Fans keinesfalls übermäßig lange auf den zweiten und dritten Teil warten lassen.

und dann:

Eines könne Purini allerdings schon jetzt versprechen: »Die nächsten beiden Filme werden genauso beeindruckend sein – wenn nicht sogar noch besser.«

Dann sollte man mal damit anfangen sich nicht selbst zu sehr unter Druck zu setzen; wäre doch eine ganz gute Idee würde ich meinen. Wenn die Leute die Zeit bekommen, die sie auch brauchen, um das fertigzustellen und man sie nicht unnötig triezt, spiegelt sich das sicherlich auch im Arbeitsergebnis wider.

Saowart

Inwiefern hängen den diese drei Aussagen zusammen? o.O

Zudem er mit »Druck« keinen zeitlichen Druck gemeint hat. Er bezog sich da eher auf die ganze Aufmerksamkeit, welche der Film abbekommt. Und ich kann ihn da vollkommen verstehen. Sein Film kommt ja nicht nur einfach gut bei den Leuten an, es ist der erfolgreichste Film in der Geschichte Japans und hat sogar Giganten wie Chihiros Reis ein Zauberland verdrängt. Da kann sich schon einiges an »Druck« ansammeln wenn du mich fragst. ^^;

Ich

Inwiefern hängen den diese drei Aussagen zusammen?

Sie folgen hintereinander. Deswegen habe ich sie auch so aufgeschrieben.

Da kann sich schon einiges an »Druck« ansammeln wenn du mich fragst.

Ja, und genau deshalb sollte man nicht noch selbst für zusätzlichen Druck sorgen wie der Herr mit seinen Aussagen. Erst sagt er, dass man die Fans nicht so lange warten lassen will, aber sagt dann noch, dass die Filme so beeindruckend – wenn nicht sogar noch besser – werden würden. Das ist Druck (relativ wenig Zeit, aber großes Ergebnis erwarten), den er selbst mit seinen Aussagen erzeugt, die die Erwartungshaltung bei den Zuschauern erhöht oder hohe Erwartungshaltungen noch zementiert. Und das mit den Oscars macht es auch nicht besser.

Er hätte es ja auch dabei balassen können, dass der Erfolg eine tolle Sache ist und alle sich über den Erfolg freuen und die Fans auf mehr gespannt sein können.

Sakura

Nichts gegen Demon Slayer, der Film mag sehr gut sein, und es ist ja schön und gut wenn überhaupt Anime bei den Oscars vertreten sind, aber es gab in der Vergangenheit so viele Anime die es deutlich mehr verdient hätten einen Oscar zu bekommen oder zumindest dort nominiert zu werden.

Oscars sind sowieso nichtsaussagend heutzutage.
Bei dem Preis geht es mittlerweile nur noch ums Geld, Gewinnen tut der Film, der am erfolgreichsten ist und nominiert werden Filme bei denen man gute Geschäftsbeziehungen hat. Mit Kunst hat das schon lange nicht mehr zu tun. (Ähnliches gilt übrigens auch für diese komischen Crunchyroll Awards die es jährlich gibt)

Da finde Nominierungen für zB die Berlinale oder ähnliche Preise deutlich aussagekräftiger da dort (zumindest weitgehend) darauf geachtet wird, künstlerisch hochwertige Filme zu nominieren, unabhängig von deren Erfolg,

Marcus Cyron

Ich bin immer wieder überrascht, wie sehr hier offenbar ohne entsprechendes Wissen geurteilt wird. Als wäre der Oscar je ein anderer Preis gewesen. Ganz im Gegenteil, früher wurde er geradezu gekauft. Zu behaupten, heute wäre er kommerzieller als früher ist einfach Humbug. Selten hat er sich so verändert wie in den letzten Jahren. Nicht-Englischsprachige Filme können mittlerweile gewinnen. Ausländische Darsteller können gewinnen. Etc. pp. Klar, man kann kritisieren, dass gerade bei den Animationsfilmen ein sehr konservativer Blick herrscht und eher konventionelles Zeug aus den USA oder Avantgarde-Kram aus Europa nominiet wird, als Animes. Aber zumindest eine Entwicklung, dass sich das ändert gibt es durchaus. Die Mitglieder der Academy sind internationaler und diverser geworden. Die Zukunft wird anders sein. Und das wird bedeuten, dass auch andere Filme als früher eine Chance haben. Was genau zu dem führen wird, was du hier schreibst: der Preis hätte heute nicht mehr den Wert wie früher. Tja. Früher hätte ein japanischer Trickfilm nie, wirklich gar nie eine Chance auch nur zur Nominierung, gehabt.

Marcus Cyron

Bitte nicht. Ich mag den Film ja wirklich. Aber der Film ist kein Oscar-Material. Er kann nicht allein existieren. Nur in Verbindung zur Serie. Es ist kein eigenständiger Film, der darf keinen Oscar bekommen. Und er hat am Ende auch nicht die Qualität dazu. Erfolg und Qualität ist ohnehin nicht Deckungsgleich. Dennoch dürfte der Erfolg es für andere Animes leichter machen, überhaupt wahr genommen und nominiert zu werden. Sollte er nominiert werden, dürfte es eher negative Auswirkungen haben. Denn die Vorurteile werden dann nur bestätigt: Anime ist sinnloses Gekloppe. Die durchaus vorhandene Tiefe kann ohne die Kenntnis der Serie gar nicht erkannt werden. Aber wer von den Academy-Mitgliedern wird schon die Serie kennen oder sie zum Verständnis anschauen (was auch nicht Sinn der Sache wäre, ein Film muss für sich selbst stehen können und funktionieren).