»BELLE«-Regisseur kritisiert übertriebene Miyazaki-Verehrung

Im Rahmen eines Interviews erklärte Regisseur Mamoru Hosoda, dass das Lob für Hayao Miyazaki seiner Meinung nach zu weit geht. Wir fassen zusammen.

Keine direkten Konkurrenten

Seit der Veröffentlichung von »Das Mädchen, das durch die Zeit sprang« im Jahre 2006 hat sich Mamoru Hosoda mit weiteren Werken wie »Summer Wars« (2009), »Ame & Yuki – Die Wolfskinder« (2012), »Der Junge und das Biest« (2015) und »BELLE« (2021) ohne Zweifel einen Namen als Regisseur in der Welt der Animationsfilme gemacht.

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Obwohl viele Anime-Regisseure beeindruckende Arbeiten liefern, werden sie immer wieder mit Hayao Miyazaki, dem Mitbegründer von Studio Ghibli, verglichen. Seine Filme gelten weltweit als Referenz für herausragende Anime – und genau diese ständigen Gegenüberstellungen stoßen Hosoda zunehmend sauer auf.

Denn er sehe sich nicht wirklich in direkter Konkurrenz zu Miyazaki, sondern eher als »koexistierend« in dem Sinne, dass beide versuchen, ihr eigenes Ding zu machen und die eigenen Ideen und Bilder durch das Medium Animation auszudrücken.

Kritik an Vergleichen

Hosoda erkenne zwar all die positiven Elemente von Miyazakis Filmen an, halte es jedoch nicht für richtig, einen Schöpfer derart zu vergöttern:

»Es gibt sicherlich viel Lob, und vieles davon ist verdient. Aber manche gehen so weit, dass sie ihn als Gott bezeichnen, ihn als unglaublich darstellen und sagen, er stehe über allem. Ich finde es etwas fragwürdig, in welchem Ausmaß Vergleiche gezogen werden und wie man dabei einerseits ihn besonders hervorhebt, während man andererseits andere großartige Regisseure abwertet.

Es gibt viele Projekte, die großen Respekt verdienen, und manche Meinungen über ihn und sein Werk wirken auf mich einfach übertrieben. Eine solche extreme Denkweise ist in gewisser Weise langweilig, denn es gibt so viele andere Talente, Regisseure und Schöpfer da draußen. Meiner Ansicht nach ist Vielfalt zentral für unsere Branche, weil sie dem Publikum neue Eindrücke und verschiedene Sichtweisen eröffnet.«

Während Miyazakis nächste Arbeit wohl noch einige Zeit auf sich warten lassen dürfte, steht Hosoda mit »Scarlet« schon in den Startlöchern. In Deutschland, Österreich und Schweiz ist der Film ab dem 5. März 2026 im Kino zu sehen.

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Via Vulture
© 2021 Studio Chizu

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Ich

Miyazaki hat halt prägende Filme geschaffen; das muss man erstmal hinbekommen. Und die Filme haben halt auch Bestand; sie sind dauerhaft.

Marcus Cyron

Recht hat er.