Achtung: Die Aussagen in dieser Rezension reflektieren lediglich die persönliche Meinung des Autors und nicht die von Anime2You und seiner Partner.
Am 20. Juni 2019 erschien bei TOKYOPOP der Boys-Love-Titel »Ermafrodito – Harlows Begehren« von der deutschen Mangaka Esa Parr. Wir durften einen Blick in den Einzelband der deutschen Publikation werfen. Ob uns das Erstlingswerk der Künstlerin überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.
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Jahr: | Deutschland, 2019 |
Genre: | Boys Love |
Publisher: | TOKYOPOP |
Mangaka: | Esa Parr |
Typ: | Manga |
Bände: | Einzelband |
verhängnisvolle begierde
Venedig im Jahr 1549: Giorgio brennt leidenschaftlich für Medizin und Anatomie. Selbst Experimente an Menschen lässt er nicht aus. Zu seinem Versuchskaninchen macht er den schönen Belfore, der ihm als Lustknabe hörig ist. Doch dieser liefert nach einigen Jahren keine neuen Erkenntnisse mehr. Als Giorgio im bunten Karnevalstreiben auf den engelsgleichen Hermaphroditen Harlow trifft, schöpft Giorgio neue Hoffnung für seine Forschung. Allerdings hat er nicht mit den zarten Gefühlen gerechnet, die Harlow für Belfore entwickelt …
veröffentlichung
»Ermafrodito – Harlows Begehren« erscheint im gewohnten TOKYOPOP-Format 12,6 x 18,8 cm als Softcover. Der Einzelband weist insgesamt 200 Seiten auf – sechs davon sind Farbseiten – und beinhaltet fünf Kapitel. Als Extra werden einige Zeichnungen und Informationen über Esa Parr geboten. TOKYOPOP versieht den Titel mit einer Leseempfehlung ab 18 Jahren.
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fazit
Mit »Ermafrodito – Harlows Begehren« feiert Künstlerin Esa Parr die Veröffentlichung ihres Erstlingswerkes. TOKYOPOP erweitert mit dem BL-Titel ihr »Manga made in Germany«-Portfolio um einen Einzelband, der durch sein Setting aus der breiten Masse heraussticht und definitiv nicht für leichte Gemüter geeignet ist.
Die Anatomie spielt hier eine zentrale Rolle. Das erste Panel beginnt bereits mit einem abstoßenden Anblick, den ich nicht näher beschreiben werde. Positiv auf Anhieb zu erwähnen ist, dass das Vorwort der Künstlerin gut platziert wurde. Allein ihre Worte bereiten den Leser auf die kommende Handlung vor.
»Ermafrodito – Harlows Begehren« kommt mit einer komplexen und erfrischenden Handlung daher. Leider wird der Einzelband dem Ganzen nicht gerecht. Die Erzählgeschwindigkeit ist aus meiner Sicht zu hoch. Eine langsamere Erzählweise – mit eventuell ein paar Bänden mehr – hätte dem Titel sicherlich gutgetan.
Der Manga legt einen guten Start hin, entwickelt sich spannend weiter, enttäuscht am Ende dann leider mit einem sehr absehbaren Finale. Immerhin sind die Zeichnungen von Esa Parr schön anzusehen, auch wenn sich Giorgio und Belfore meiner Meinung nach zu sehr ähneln. Hier hätte ich mir einen stärkeren Kontrast gewünscht.
Würde ich »Ermafrodito – Harlows Begehren« weiterempfehlen? Definitiv! Das Erstlingswerk von Esa Parr mag zwar seine Schwächen haben, nichtsdestotrotz gelingt es ihr einen an ihrer Geschichte zu fesseln. Die intimen Szenen der Charaktere hat sie recht gut aufs Papier gebracht – Geschlechtsorgane sind dabei zu sehen.
Wer also mal wieder Lust auf einen »Manga made in Germany« hat und dem BL-Genre nicht abgeneigt ist, sollte einen Blick in den Einzelband riskieren.
Ermafrodito – Harlows Begehren © 2019 Esa Parr /TOKYOPOP GmbH
© TOKYOPOP GmbH, Hamburg 2019