Kriminologe warnt vor Videospielsucht durch Corona-Krise

In einem Interview mit der »Neuen Osnabrücker Zeitung« hat der Kriminologe Christian Pfeiffer davor gewarnt, dass Videospielsucht durch die aktuelle Corona-Krise zunehmen könnte. Da es derzeit nur wenige Alternativangebote gibt, glaubt er, dass viele Kinder in der derzeitigen Situation anfangen würden, exzessiv Videospiele zu spielen.

Der bekannte Videospiel-Kritiker

Der Kriminologe, der zwischen 2000 und 2003 Justizminister von Niedersachsen war, befürchtet nun, dass insbesondere Jungs es nach der Krise nicht mehr schaffen würden, sich von den Spielen loszureißen. »Mütter und Väter können jedenfalls drei Kreuze machen, wenn daraus keine Spielsucht erwächst«, so Pfeiffer. Damit dies nicht passiert sieht er alle in der Gesellschaft in der Verantwortung, bei diesen Leuten wieder »die Lust aufs Leben« zu wecken.

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Christian Pfeiffer fällt dabei nicht zum ersten Mal mit Aussagen zu Videospielen auf. In den 2000er-Jahren, als es eine breite Debatte um »Killerspiele« gab, zählte er zu den prominentesten Stimmen, die ein Verbot forderten. Dabei postulierte er, dass das Spielen solcher Titel zu einer erhöhten Gewaltbereitschaft bei den Nutzern führt – ein Standpunkt, der wissenschaftlich mittlerweile klar widerlegt ist.

Experten zweifeln Diagnose an

Videospielsucht als Krankheitsdiagnose ist stark umstritten, seitdem die Weltgesundheitsorganisation (WHO) diese im letzten Jahr offiziell anerkannt hat. Führende Forscher auf dem Gebiet zweifeln nämlich an, ob es überhaupt eine eigenständige Videospielsucht geben kann. Es ist nicht klar, wodurch vermehrtes Spielen von Videospielen ein eigenes Krankheitsbild rechtfertigt, während das exzessive Ausüben anderer Hobbies, wie Fernsehen schauen oder im Internet surfen, dies nicht tut.

Experten befürchten deswegen, dass eine eigene Diagnose eher zu Ausgrenzung führt und es zudem schwieriger macht, die eigentlichen Ursachen zu bekämpfen, die überhaupt erst dazu geführt haben, dass jemand anfängt, exzessiv zu spielen. Einige gehen sogar so weit und werfen der WHO vor, hier keine Entscheidung auf wissenschaftlicher Basis getroffen zu haben, sondern sich politischem Druck aus südostasiatischen Ländern wie China und Südkorea gebeugt zu haben, wo exzessiv gegen vielspielende Nutzer vorgegangen wird.

Quelle: NOZ
Titelbild: © 2014 榎宮祐・株式会社KADOKAWA メディアファクトリー刊/ノーゲーム・ノーライフ全権代理委員会

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Dayjay

Schon als ich Kriminologe und Videospiele in der Überschrift gelesen habe wusste ich das das nur vom Pfeiffer kommen kann.

Toshi

Ich warne vor anime-guck-sucht!^^ 😉

jojo

die Nadel steckt schon länger bei mir drin^^

Pat

Was ist mit denen, die nur noch Netflix gucken? Diese Serien-Sucht muss gestoppt werden!

Amane

Ich hab Pfeiffer gelesen und wusste direkt schon was kommt.
Wieso gibt man solchen schwachsinnigen Leuten überhaupt eine Plattform? Es gibt vor allem momentan wichtigere Probleme als wo Leute zuhause lieber zocken. (Pandemie, Wirtschaft etc.)

Nein, eigentlich ist das sogar gut! Die Jugendlichen würden vor allem jetzt in Scharen nach draußen laufen und den tollen Sars-CoV 2 schön weiterverbreiten. So bleiben diese wenigstens in der eigenen Wohnung/im eigenen Haus. Damit senkt man die Weiterverbreitung.

Pfeiffer der sich wiederholt versucht nach dramatischen Ereignissen ins Rampenlicht zu stellen… wie ekelhaft kann man bitte sein?

Italo Beat Boy

Was? Die Pfeife lebt noch? XD

Narych

langsam wird’s einfach nur noch ins unermesslicher lächerlich

Charaxas

Der Typ wirkt auf mich ein bisschen Weltfremd. Ich war letzte Woche erst bei meinen Vater und seiner Familie, meine Stiefschwester hatte soviel zutun gehabt, an Aufgaben von der Schule, dass ihre Mutter mich gebeten hat ihr zu helfen. Alleine Mathe hat 3 Stunden gedauert, bei meinem Bruder dauerte es noch länger. Wenn irgendein Kind neben der ganzen Schularbeit überhaupt zur Konsole greifen kann, kann es von Glück sprechen.

DerEchteOtaku

Irgendwie wundert es mich nicht das es vom Pfeiffer kommt.
Der hat doch vor ein paar Jahren etwas gegen »Killerspiele« gesagt.

Monokuma

Der Herr Pfeiffer wollte mal wieder in die Nachrichten. Da kann Herr Spitzer gleich auch noch seinen Senf dazugeben, dann ist erst mal wieder Ruhe. Lasst die alten, weißen Männer quatschen…

Trolling-the-Trolls

Den Grund, warum man in diese Aussage unbedingt rassistische Untertöne einbauen muss, möge man dann bitte noch erklären (»alte WEIßE Männer«)… aber hey, Rassismus gegen bestimmte Ethnien halten anscheinend auch hier manche Leute voll okay.

Monokuma

Im Gegensatz zu dir habe ich das „weiß“ nicht groß geschrieben, und abgesehen davon, musst du mir das mit dem „rassistischen Unterton“ mal genauer erklären. Dass diejenigen, die seit Ewigkeiten die Macht haben und meinen, allen anderen die Welt erklären zu müssen, darunter Pfeiffer und Spitzer, alte, weiße Männer sind, ist schlicht ein Fakt, für Rassismus müsste ich wahrheitswidrig implizieren, dass das ein rein weißes Problem sei (was allerdings mangels hinreichend Gegenbeispielen in Deutschland etwas schwierig ist). Mit deiner Argumentation könnte man mir außerdem ebenso unterstellen, ich würde sexistische Untertöne einbauen, weil ich „Männer“ geschrieben habe (alte, weiße Frauen, die in Machtpositionen sind und dummes Zeug quatschen, gibt es übrigens weitaus häufiger als z.B. derartige alte, schwarze Männer); und wer schützt eigentlich hier die Alten, die ich hier ebenfalls genannt habe? Dass dich nun ausgerechnet das „weiße“ triggert, sagt mehr über dich aus als über mich.

Trolling-the-Trolls

Was mich »triggert«, sind Leute, die mit ‚Racial Slurs‘ um sich werfen, ohne sich dabei mal ansatzweise Gedanken zu machen. Als würde man in einen Club gehen, der hauptsächlich von Schwarzen besucht wird, dort ganz laut das N-Wort um sich werfen und sich hinterher wundern, warum man mit einer gebrochenen Nase den Club verlässt… aber ja, das sagt garantiert mehr über mich aus als über dich.

Also da du deinem Text nach offensichtlich jemand bist, der mit Wörtern und Bezeichnungen um sich wirft, dessen Herkunft und Anwendungsgebiete er nicht einmal kennt bzw. versteht, dann bitte:

Nun, die Bezeichnung »alte weiße Männer« wird üblicherweise von einigen Personengruppen genutzt, um eine bestimmte ethnische Gruppe (oder zumindest dem männlichen Part) zu verallgemeinern, in ein möglichst schlechtes Licht zu rücken und die angebliche Bösartigkeit dieser darzustellen (passiert in den letzten Jahren regelmäßig in den USA, scheint aber mittlerweile offensichtlich auch in Europa angekommen zu sein). Verwandt sind auch Bezeichnungen wie »straight white male«, »white cisgender male« oder schlicht »white male«. Alle werden fast ausschließlich negativ angewandt und zum Degradieren benutzt.

Da die Herkunft und übliche Anwendung dieser Bezeichnung in deinen Augen wahrscheinlich noch nicht den rassistischen Unterton erklären mag, hier ein paar Fragen, die du dir selbst stellen solltest:
Warum ist in dieser Bezeichnung überhaupt die Erwähnung der Ethnie von Nöten in deinen Augen? Welche Argumentation unterstreicht diese Erwähnung deiner Meinung nach und welche Tatsachen belegt sie? Immerhin war sie dir wichtig genug, um sie in deinem Posting zu verewigen. Was wäre in deinen Augen, wenn jemand anstatt von »alten weißen Männern« im negativen Kontext plötzlich z.B. ständig von »alten schwarzen Männern«, »alten asiatischen Männern« reden würde? Ich bin mir fast sicher, du wärst einer der ersten, die ganz laut »Rassist« schreien würden, womit du ja auch nicht Unrecht hättest. Aber es macht die Bezeichnung eben nicht weniger rassistisch, wenn man die angesprochene Ethnie ändert.
Warum also »alte WEIßE Männer« und nicht »alte Männer« oder »alte Männer in Machtposition«, wenn du das schon als Beispiel zu deiner Verteidigung nutzt? Einfach, weil es momentan in bestimmten Kreisen gerade besonders cool ist?

Übrigens: Dass diese Bezeichnung rein faktisch auf Pfeiffer passen mag, macht die unüberlegte Nutzung allerdings nicht besser, denn wo genau belegt seine ethnische Herkunft den Zusammenhang für seine fachlich falschen Aussagen? Richtig, nirgendwo. Hast du übrigens ironischerweise wohl selbst erkannt. Warum du die Bezeichnung genutzt hast, kannst du also wohl offensichtlich selbst nicht sagen.

Klaus

Oha einer der alten weißen Männer versucht sich zu rechtfertigen.

Irgendein Typ

Ich glaube der Zug ist bei mir schon lange abgefahren xD

Ainz

also wenn solche spiele zu gewalt verführen, was is dann mit der pornografie spalte vergewaltigung und misshandlungen? jeder politker und »experte« die solche »killerspieler« verbieten will aber das andere nicht sollte mal drüber nachdenken ob sie nicht lieber wieder unter ihr stein zurückkriechen sollten

Akiza

Alles ist ne Sucht. Essen und trinken auch. Muss jeder, oder sollte jeder.

GoblinSlayer4ever

Oh man bin ich jetzt spielsüchtig weil ich selten zocke 😂

jochen

Zum Schreien, grad erst vor ein paar Tagen das genaue Gegenteil gelesen…

Kigeki

Der Typ hat wirklich nichts besseres zu tun als städnig gegen Videospiele zu hetzen oder?

Chaos

So engagiert gegen Games zu schießen… Dass Pfeiffer bei dem ganzen Spielefortschritt nich kein Suizid begangen hat 😅

Miau

Wenn man nichts besseres zu tun hat und sich die Zeit mit Zocken vertreiben möchte, würde ich das nicht SUCHT nennen.

Wenn ich Zeit hab, Zocke ich, wenn ich keine Zeit hab, Zocke ich nicht.

Man muss doch nicht sofort gegen alles schießen, was man selbst nicht macht.