Großes Potenzial: Sony sieht in Anime einen zentralen Wachstumstreiber

Im Rahmen der diesjährigen Consumer Electronics Show in Las Vegas prognostizierten die Verantwortlichen von Sony, dass Anime einen beträchtlichen Teil des künftigen Wachstums ausmachen werde. Wir fassen nachfolgend zusammen.

Starkes Wachstum prognostiziert

Bei der hochkarätigen Präsentation standen neben Hiroki Totoki, dem Präsidenten von Sony, auch Rahul Purini, Präsident von Crunchyroll, und Atsuhiro Iwakami, Präsident von Aniplex, dem wichtigsten Anime-Produzenten des Konzerns, auf der Bühne.

Werbung

Dort erklärte man, dass man aktuell damit rechne, dass der Anime-Sektor bis 2030 zu einem 60-Milliarden-Dollar-Geschäft heranwachsen werde, weshalb Sony sein Budget laut Totoki auch in dieser Branche einsetzen möchte: »Wir sehen mit Optimismus auf das Wachstum von Anime und dessen Auswirkungen auf unser Unternehmen«.

Somit war es auch nicht überraschend, dass Sony vor wenigen Monaten seine Anteile an KADOKAWA, einem der führenden japanischen Produzenten in Sachen Anime, Manga und Games, auf knapp zehn Prozent erhöhte – und dafür auch tief in die Tasche griff, denn die Kosten beliefen sich auf etwa 320 Millionen Euro.

Die aktuellen Geschehnisse untermauern diese positive Einschätzung, denn auch die Anzahl der Crunchyroll-Abonnenten ist seit der Übernahme im Jahr 2020 für 1,175 Milliarden US-Dollar von 3 Millionen auf mehr als 15 Millionen angewachsen.

Hohe Erwartungen an »Demon Slayer«

Die kommenden Jahre dürften ebenfalls zweifellos erfolgreich werden, denn mit der »Demon Slayer: Infinity Castle«-Trilogie steht das Finale eines der umsatzstärksten Anime-Franchises der jüngsten Zeit an – und dieses soll alle Rekorde brechen.

Der vorherige Film der Reihe, »Demon Slayer: Mugen Train«, spielte während seiner globalen Veröffentlichung in den Jahren 2020 bis 2021 weltweit mehr als 507 Millionen US-Dollar an den Kinokassen ein – die bislang höchste Summe, die ein japanischer Animationsfilm jemals erzielt hat. Doch laut Iwakami sei die Fangemeinde seither nochmals deutlich gewachsen, weswegen man diese Zahlen übertreffen möchte.

Zudem hat sich Anime von einem Randphänomen zu einem zentralen Bestandteil der Jugendkultur gewandelt. Allein in den USA sehen etwa 42 Prozent der »Generation Z« regelmäßig Anime – viele sogar lieber als die umsatzstarke NFL, die bekanntlich die erfolgreichste Sportliga weltweit und das Aushängeschild des US-Sports ist.

Starke Konkurrenz

Sony steht jedoch unter erheblichem Wettbewerbsdruck, da auch Netflix, Disney+ und Prime Video massiv investieren, um sich den Zugang zu den begrenzten Top-Titeln zu sichern und vom wachsenden Anime-Potenzial zu profitieren.

Bei Crunchyroll vertraue man laut Purini aber auf den Heimvorteil, den Sony der Marke in Japan verschaffe. Während man mit einem breiten und vielfältigen Angebot gezielt bestehende Anime-Fans anspreche, sehe man die Versuche der Konkurrenz, Laien für Anime zu begeistern, als kollektiven Gewinn für die gesamte Branche.

Dennoch generiert Netflix mit seinen Anime-Titeln aktuell höhere Einnahmen als die Streaming-Plattform von Sony, die sich nur mit dem zweiten Rang zufriedengeben muss – obwohl diese ein wesentlich umfangreicheres Anime-Portfolio besitzt.

Abschließend wurde noch das nächste große Projekt vorgestellt: eine Anime-Adaption des PlayStation-Videospiels »Ghost of Tsushima«, welche ein Beweis für die kreative Synergie innerhalb der Sony-Familie sein soll, schließlich sind mit Sony, Crunchyroll und Aniplex alle hier genannten Unternehmen an der Produktion beteiligt.

Mehr zum Thema:

Via The Holywood Reporter
© Koyoharu Gotoge / SHUEISHA, Aniplex, ufotable

Artikel teilen

Newsticker

Dieser Artikel beinhaltet Affiliate-Links. Durch den Kauf der Produkte über unsere Links erhalten wir eine kleine Provision. Mehr dazu.

Auch interessant?

Diskutiere mit!

guest
3 Kommentare
Bewertung
Neueste Älteste
Inline Feedbacks
View all comments
Guts

Jedoch vertraue man bei Crunchyroll laut Purini auf den Heimvorteil, schließlich würde man mit einem großen und vielfältigen Angebot vor allem Anime-Fans ansprechen, wohingegen die Konkurrenz vielmehr versuche, Laien zu Anime-Fans zu machen.

Irgendwie widerspricht sich hier Sony, denn das was die Konkurrenz macht, ist doch eben der logische Schritt für mehr Wachstum, sie erzeugen neue zahlende Fans. Sony benötigt aber ebenfalls mehr Fans, außer sie wollen das Wachstum alleinig durch das Melken bestehender Fans erreichen.

Sarah Dumann

Wir haben den Absatz noch einmal angepasst, da dieser missverständlich formuliert war.

Maurice

Anime sind immer besser als irgendwelche Sportsendungen, die sind mir viel zu langweilig