KI-Soundtrack von »JoJo«-Spin-off sorgt für heftige Debatten

Vor wenigen Wochen startete der Live-Action-Film »Thus Spoke Kishibe Rohan: At a Confessional« in den japanischen Kinos und sorgte mit seinem KI-generierten Soundtrack für Unmut bei den Fans. Wir fassen nachfolgend zusammen.

Soundtrack von KI komponiert

Komponist Naruyoshi Kikuchi, der zuvor bereits an der Musik der Hauptreihe »JoJo’s Bizarre Adventure« beteiligt war, entfachte selbst die Diskussionen, als er damit prahlte, den gesamten Soundtrack des Films ausschließlich mithilfe künstlicher Intelligenz komponiert zu haben:

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»Dies ist der erste Original-Soundtrack in der Geschichte globaler Unterhaltungsfilme, bei dem sämtliche Tracks von KI komponiert wurden. Wir vom SHIN-ON-GAK Production Studio haben all unsere Kräfte gebündelt und mit voller Energie daran gearbeitet, diesem Werk erschreckend feierliche Kompositionen zu widmen.«

Diese Aussagen haben eine besondere Brisanz, da »JoJo’s Bizarre Adventure«-Schöpfer Hirohiko Araki erst vor wenigen Monaten die umstrittene Technologie scharf kritisiert und deren Nutzer als Betrüger bezeichnet hatte – und nun betrifft es ausgerechnet eine Adaption seines eigenen Werks.

Komponist verteidigt KI-Nutzung

Der Live-Action-Film »Thus Spoke Kishibe Rohan: At a Confessional« basiert auf dem One-Shot-Manga »At a Confessional«, der Teil der Spin-off-Reihe »Thus Spoke Rohan Kishibe« ist – einem Ableger des internationalen Erfolgswerks »JoJo’s Bizarre Adventure«, der ebenfalls von Hirohiko Araki geschaffen wurde.

Kein Wunder, dass »JoJo«-Fans ihrem Mangaka zur Seite springen und den Soundtrack des Films heftig kritisieren – worüber Kikuchi jedoch nur müde lächeln kann:

»Wir kämpfen gegen Idioten, die keine Ahnung haben und annehmen, dass wir KI aus Faulheit eingesetzt haben. Die Welt ist voll von Ängsten, und die Menschen gehen auf Hexenjagd, um diese Angst zu betäuben. Ich persönlich finde das in Ordnung, und es erregt mich sogar, lol. Ich werde mich weiterhin der Live-Performance, Komposition, Musiktheorie und dem Studium der Musiktechnologie, einschließlich der KI, widmen.«

In jedem Fall resolute Worte eines KI-Befürworters. Doch was haltet ihr von seinen Äußerungen? Teilt uns eure Meinung gerne in den Kommentaren mit.

Mehr zum Thema:

Via JoJo News
©Hirohiko Araki / SHUEISHA, JoJo’s Animation Project

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Ich

Nun, wenn die KI es komponiert hat wie er sagt, dann sollte das doch auch sicherlich in den Credits stehen und nicht der Herr als Komponist geführt werden, oder? Nur um das nochmal zu präzisieren: Wenn wirklich die KI den ganzen Prozess übernommen hat, kann man ihn doch nicht wirklich als Komponisten dieser Tracks ansehen.

An der Erklärung am Ende hat man auch verstanden, dass er anscheinend nicht verstanden hat worum es eigentlich geht – oder um es mit seinen Worten zu sagen: er keine Ahnung hat. Besorgnis über eine Technologie zu haben von der man eigentlich gar nicht so genau weiß was man damit nun anstellen soll und man sie einfach inflationär überall reinkippt, um zu sehen was hängen bleibt, ist berechtigte Sorge – auch im Hinblick auf die Auswirkungen.

Das zeigt ja auch genau dieser Fall hier, wie ich in meinem ersten Absatz schon angesprochen habe.

kjkjkjkjk

Wenn Ihr die KI nicht aus Faulheit (oder sagen wir mal »Bequemlichkeit«) eingesetzt habt, warum dann?

AsIFall

Bezüglich dessen hätte ich gerne gewusst, wie Kikuchi die KI »trainiert« hat. Hat er eigene frühere Kompositionen genutzt oder Werke anderer Komponisten verwendet. Im ersteren Fall, wäre die Nutzung von KI okay, im zweiteren Fall aber ganz und gar nicht.

flomba

Die eigentlichen Werke, die seit Jahrzehnten in Filmmusik verwurstet werden, sind größtenteils gemeinfrei.

Smetana – Moldau
Vivaldi – Vier Jahreszeiten
Pachelbel – Canon
Bach – alles mögliche
Händel – auch alles mögliche
Verdi – die Fanfaren aus Aida (ihrerseits wiederum Ableger von Militär- und Jagdsignalen)
Shostakovich – Aus Der Neuen Welt
Prokoviev – Peter Und Der Wolf
Stravinsky – Le Sacre Du Printemps

wirf zur Abrundung noch was von Rossini ein für die heitere Note, was von Mozart für was Verspieltes, und was aus der Zwölftonmusik für was besonders Kantiges, und Du hast den Pool, aus dem sich ohnehin jeder bedient, der Film-/Serienmusik macht.

Ich muß es nicht gut heißen, aber mit einem einigermaßen ausformulierten Prompt (was die eigentliche Arbeit mit KI ausmacht) kann man mit diesem relativ kleinen Grundstock schon ganz schön viel ausrichten.

Sir Pascalus

KI ist nur ein Werkzeug wie jedes andere Programm auch, also mal net rumheulen