Anime-Musik begeistert immer mehr junge Menschen auf Spotify

Anime-Musik erlebt einen weltweiten Höhenflug – und vor allem bei jungen Menschen nimmt sie eine zentrale Rolle im digitalen Musikkonsum ein. Der Streaming-Dienst Spotify veröffentlichte nun aktuelle Zahlen zur Altersverteilung der Hörer und bestätigte damit den enormen Einfluss auf die Generation Z.

70 % jünger als 29 Jahre

Bereits im letzten Jahr teilte Spotify mit, dass die Zahl der weltweiten Anime-Musik-Streams in Folge der COVID-19-Pandemie (Anfang 2020 bis Mitte 2024) explosionsartig um beeindruckende 395 % gestiegen ist. Darüber hinaus wurden allein in diesem Zeitraum rund 6,7 Millionen nutzergenerierte Anime-Playlists erstellt.

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Inzwischen hat sich diese Zahl auf 7,2 Millionen erhöht. Laut Spotify sind fast 70 % aller Anime-Musikkonsumenten jünger als 29 Jahre, was sich mit den Berichten über den Boom von Anime bei der Generation Z (Geburtsjahrgänge 1997 bis 2012) deckt.

Doch die Popularität von Anime-Songs geht nicht nur bei Spotify durch die Decke – auch andere Plattformen wie YouTube und TikTok tragen zur viralen Verbreitung bei. Kurze Clips mit ikonischen Openings werden millionenfach geteilt und kreativ remixed.

Das zeigt sich auch in der internationalen Wahrnehmung: Mit »Idol« von YOASOBI, dem Opening-Song zur ersten Staffel der Anime-Adaption von »Oshi no Ko«, landete erstmals ein Anime-Song auf dem ersten Platz der Billboard Global Charts.

»Anisongs« sind Herzstück von Serien

Auch die emotionale Bindung der Fans an Anime-Musik spielt eine zentrale Rolle. Die sogenannten »Anisongs« fungieren häufig als musikalisches Herzstück von Serien und begleiten die Zuschauer durch starke Gefühle wie Nostalgie, Euphorie und Spannung.

Immer mehr japanische Künstler wie Ado, LiSA, Creepy Nuts oder Radwimps erreichen mit ihren Anime-Songs internationale Bekanntheit. Ado etwa performte zuletzt vor 20.000 begeisterten Fans in der Londoner O2 Arena ihren Hit »Kura Kura« aus »Spy x Family« – ein stilistisch verspielter Track, der Pop, Jazz und Rock vereint.

Der Einfluss reicht mittlerweile auch über Japan hinaus: Westliche Künstler wie Billie Eilish, Lil Uzi Vert oder Shao Dow verarbeiten Anime-Referenzen in ihren Songs und Musikvideos. Anime-Musik ist damit längst nicht mehr nur ein einfacher Serien- oder Filmsoundtrack, sondern Teil eines globalen popkulturellen Phänomens.

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Via BBC
© Aka Akasaka, Mengo Yokoyari, Shueisha / Oshi no Ko Production Committee

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Kotaraou_Azumi

Ich finde »Anime-Musik« immer einen etwas unpassenden Begriff, weil man denkt, daß es Lieder aus Anime sind. Das stimmt irgendwie natürlich auch, aber letztlich ist es J-Pop-Musik. Viele der Songs laufen in Japan ganz gewöhnlich im Radio. 😉

Manchmal ist es ja auch so, daß es zuerst den Song gibt und dann erst später entschieden wird, daß er als Titelsong eines Animes verwendet wird.
Die Songs kann man also auch völlig unabhängig vom Anime hören.

Bei mir im Auto laufen momentan fast durchgehend die Openings und Endings der aktuellen Season rauf und runter. Insbesondere »Tokihanate« von Hashimero ballert richtig.

Durch Anime bin ich auch auf gewisse Künstler erst Aufmerksam geworden. Von Yoasobi, ClariS, halca, CreepyNuts oder auch Nanawo Akari kann ich kaum genug bekommen. Für ein Konzert-Tournee von denen würde ich bares Geld bezahlen und ich finde, sie brauchen sich hinter der »richtigen Musik«, die momentan bei FFH, SWR, BR usw. läuft, nicht verstecken.

Ich

Westliche Künstler wie Billie Eilish, Lil Uzi Vert oder Shao Dow

Von Billie Eilish habe ich zwar schon gehört, aber die anderen beiden Namen sind mir total fremd. Sind das One-Hit-Wonder?

AsIFall

Mir sagt nur letzterer nicht wirklich etwas. Die anderen beiden Acts sind mir geläufig, aber tangieren meinen Musikgeschmack eher peripher.
Was mehr in meine Richtung gehen würde, wären zum Beispiel »Rise of the Northstar« aus Frankreich oder »Within Destruction« aus Slowenien. Letztere haben in jüngerer Vergangenheit auch sehr viel mit Anime-Referenzen gearbeitet und sogar offizielle AMVs produziert. Da erinnere ich mich an »No Way Out« (Demon Slayer), »Neo-Yakuza« (Cyberpunk Edgerunners) und »Harakiri« feat. Bill Saber (Death Note)…

Sani

Lil Uzi Vert sagt mir auch nichts; er soll aber ein Rapper sein. Auch der Shao Dow ist Rapper, macht aber Anime-RapSongs am Fließband. Seine Songs sind nicht meins, aber zB. diesen youtu.be finde ich baka-mäßig amüsant.

KIRA

Es ist halt echt schön zu sehen wieviel mehr Follower japanische Bands in letzter Zeit durch den weltweiten Animehype bekommen haben. Früher wäre das undenkbar gewesen.

JayDeeeS

Ich höre hauptsächlich auf Spotify nur Gaming Soundtracks oder auch ganz gerne die Thunderdome Classics.

RoryMercury

Höre Animesongs gerne im Auto, besonders Railgun muss man laut genießen.

Mango

Fragt sich nur, wie lange das noch klappt.
Gestern nämlich von eine News gelesen, wo Spotify Accounts von Minderjährigen bzw nicht Altersverifizierten löschen will. Haben ja immerhin viel nicht Jugendfreien Content im Katalog (sprich NSFW Podcasts oder Musik mit schlüpfrigen Texten) – halt selbe Quatsch wie auf Twitter, wo einem ja mittlerweile alle Form Noots gefiltert werden.

Oder wie die Zahlen aussehen, wenn die das ernsthaft durchbekommen.

Guts

Hat was mit einem völlig kaputten Gesetz aus Großbritannien zu tun, man muss jetzt beweisen, dass man alt genug ist, also z.B. per Ausweis seinen Account zertifizieren. Alles unter dem Deckmantel des Jugendschutzes, dass dadurch auch völlig harmlose Inhalte prophylaktisch mit gesperrt werden, weil die Anbieter keinen Stress und Strafen wollen, war von vornherein klar. So ist das Gesetz mehr ein Werkzeug zur Zensur als zum Jugendschutz, denn selbst Wikipedia ist im Visier. Mal abgesehen vom Datenschutz, weil man seinen Ausweis jeder popeligen Seite zeigen muss.

overhias

Verständlich. Wenn ich anständige Mukke hören will schalte ich auch Anisongs ein.

Von der anderen Musik die rauf und runter spielt hört sich 90% absolut generisch/gleich an.

MC308

Verständlich, denn die aktuelle Musik im normalen Radio oder in den Charts trifft auch in der Generation Z nicht jeden Geschmack. Ganz zu schweigen von den häufigen Wiederholungen derselben Songs und der Tatsache, dass die meisten Sender selten mal etwas »über den Tellerrand (aka. die aktuellen Charts und ein paar handverlesene ältere Songs) hinaus« spielen bzw. aktuellen Trends folgen, um ja nicht die »Stammhörerschaft« zu verwirren. Wie jetzt mit Anime OSTs und J-Pop/J-Rock, mit denen man eventuell mehr jüngere Hörer abholen könnte.

Dabei ist es echt klasse zu sehen, wie japanische Künstler*innen und Bands durch Anime zuletzt an Followern und Fans dazugewonnen haben.

Höre über mein Internetradio daher verstärkt japanische Sender oder Spartensender (vor allem im Anime/J-Pop/Rock-Bereich).