Der enorme Erfolg der »Demon Slayer: Infinity Castle«-Reihe an den Kinokassen weckt bei US-amerikanischen Synchronsprechern die Sorge, dass große Hollywood-Studios das Medium Anime künftig stärker dominieren könnten. Wir fassen zusammen.
Erfolg könnte Hollywood anlocken
Diese Befürchtungen kamen in einem aktuellen Interview auf der New York Comic Con zur Sprache, in dem die Darsteller der englischen Synchronfassung von »Jujutsu Kaisen« auch über den Erfolg von »Demon Slayer: Infinity Castle« diskutierten.
Dabei sorgten vor allem die weltweiten Einnahmen in Höhe von über 650 Millionen US-Dollar für Bedenken, denn diese dürften auch Hollywood nicht verborgen geblieben sein. Immerhin übertraf der erste Teil der Trilogie mehrere Blockbuster, darunter etwa die neuen Filme von »The Fantastic Four« und »Captain America«.
Bislang haben sich US-Studios auf der Suche nach einer Möglichkeit, aus der Anime-Popularität Kapital zu schlagen, meist auf Live-Action-Adaptionen beschränkt. Jedoch könnten sie schon sehr bald eine aktivere Strategie verfolgen – ohne dabei laut Kaiji Tang (Satoru Gojo) die eigentliche Erfolgsformel zu verstehen:
»Ich glaube, das wahre Erfolgsrezept für einen Anime-Film sind aufbauende Staffeln. Die Krönung der Geschichte oder zumindest einen großen Teil davon auf der großen Leinwand zu sehen, ist eine Belohnung dafür, dass man diese Staffeln mitverfolgt hat.
Dann erzielt man die enormen Zahlen von ›Demon Slayer‹ und begeistert die Fans für den Film, das ist das Geheimnis. Wenn man einfach anfängt, wahllos Anime-Filme zu veröffentlichen, wird man nicht die Zahlen von ›Demon Slayer‹ erreichen.«

Zunehmende Promi-Besetzungen
Dieser Einschätzung stimmte auch Robbie Daymond (Megumi Fushiguro) zu und prophezeite der Branche im gleichen Atemzug eine überaus düstere Zukunft:
»Ich fühle mich geehrt, zur letzten Generation von Synchronsprechern zu gehören, die Anime synchronisieren. Sobald die Konzerne das Ruder übernehmen, werden wir eine Reihe von Prominenten sehen, die Anime schlecht synchronisieren.«
Diese Sorgen erinnern an Entwicklungen, die man bereits in der Videospiel- und Filmbranche beobachten konnte – ein Trend, der sich nun offenbar auch auf die Anime-Industrie ausdehnt oder dies vielleicht schon getan hat.
So übernahm in der englischen Vertonung des »Demon Slayer«-Films der Schauspieler Channing Tatum die Rolle von Keizo – dem einstigen Meister von Akaza, bevor dieser zum Dämon wurde. Seine schauspielerische Leistung steht dabei außer Frage, doch seine Besetzung verdeutlicht das, was als mögliche Entwicklung befürchtet wird.
Erst vor Kurzem hat sich auch der populäre US-amerikanische Synchronsprecher Aleks Le (Sung Jin-Woo in »Solo Leveling«) kritisch zu diesem Thema geäußert.
- »My Hero Academia«-Sprecher über Selbstzweifel und Nervosität im Studio
- »Death Note«-Sprecher fordert künstliche Intelligenz heraus
- Zu cool für Sanji? »One Piece«-Sprecher hatte Zweifel an Taz Skylar

Via Polygon
© Koyoharu Gotoge / SHUEISHA, Aniplex, ufotable

Liegt ja immer ganz an den Japanern, würden die sich nur halb so viel für die eigenen Werke wie fürs fürs Geld interessieren, würden sie die Lizenzen nicht so leichtfertig aus der Hand geben. Ist ja nun wirklich nicht so, als klaue Hollywood denen die Anime 😉
Bezüglich Channing Tatum zeigt das mal wieder wunderbar wofür CR plötzlich Geld hat, wahrscheinlich war seine Gage höher als die Kosten der gesamten Synchro 😛
Wobei solche Promibesetzungen ja ganz im Interesse der Japaner sein dürften, denn dort sind solche Besetzungen quasi Standard, da wird ja sehr oft nach Vermarktungspotenzial besetzt.
Keine Sorge, denn die Story is so generisch wie einige Hollywoodfilme und der Erfolg ist nur wegen dem Hype um die Animation.
Davor braucht man in L.A. nun wirklich keine Angst zu haben, denn die kriegen immer noch bessere Stories und Charaktere hin als DS.