»Solo Leveling«-Synchronsprecher kritisiert Promi-Besetzungen

Der US-amerikanische Synchronsprecher Aleks Le hat sich kürzlich in einem Interview mit dem Branchenmagazin TheWrap kritisch über das Thema »Promi-Besetzungen in der Synchronbranche« geäußert. Wir fassen zusammen.

»Es ist frustrierend«

Wenn es um die englischsprachige Vertonung von Anime geht, kann der 26-jährige Aleks Le durchaus als Schwergewicht der Branche bezeichnet werden, schließlich verlieh er populären Charakteren wie Zenitsu (»Demon Slayer«), Sung Jin-Woo (»Solo Leveling«), Thorfinn (»Vinland Saga«) und Mikey (»Tokyo Revengers«) seine Stimme.

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Trotzdem sei es schon mehrfach vorgekommen, dass auch er in letzter Sekunde aus einem Projekt ausgeschlossen wurde, weil die Rolle stattdessen an eine bekannte Persönlichkeit, einen Influencer oder sogar einen Sänger vergeben wurde:

»Social-Media-Follower sind heutzutage ein wichtiger Bestandteil großer Produktionen. Es ist frustrierend, wenn Entscheidungen eher auf Zahlen als auf der Leistung basieren, denn das kann das bestmögliche Ergebnis für das Projekt beeinträchtigen.

Persönlich habe ich als Schauspieler, der die Kunst wirklich schätzt und liebt, nichts gegen Prominente oder Influencer oder irgendjemanden, der ebenfalls die Kunst würdigt. Ich kann hören, dass sie sich viel Mühe gegeben haben.

Ich habe mit vielen zusammengearbeitet, die unglaublich talentiert sind und sich wirklich engagieren. Aber wenn die Anzahl der Social-Media-Follower mehr zählt als das Können, ist das enttäuschend.«

Nach seiner Ansicht sollten soziale Medien und Followerzahlen keine entscheidende Bedeutung haben. Dennoch sei der Aufbau einer starken Online-Präsenz inzwischen zu einem unvermeidlichen Bestandteil seines Berufs geworden.

Er schätze den Austausch mit Fans und freue sich über ihre Nachrichten, sehe darin jedoch auch eine zusätzliche Aufgabe, um bei Besetzungen im Gespräch zu bleiben.

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Via TheWrap
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Ich

Hach, dieser ganze Social Media Kram … das hat der Welt meiner Meinung nach mehr geschadet als wirklich genutzt. Damit man mich nicht falsch versteht: Ich sage nicht, dass die Menschen vor Social Media gut waren; da waren sie auch schon verderbt. Aber der ganze Zirkus hat das meinem Eindruck nach nochmal intensiviert und verschlimmert.

Der sauber-Seifen Mann

Amen.

Stat_brakerTV

Um Gronkh zu zitieren: Social Media war ein Fehler! 😅

Guts

Da können dt. Synchronsprecher ebenfalls ein Lied von singen (bisher noch nicht so stark bei Anime, aber das wird sicher noch kommen), für die Trailer sind sie dann noch »gut« genug, aber im fertigen Film werden sie dann durch Promis ersetzt, die keinen geraden Satz sprechen können. Zusätzlich bekommen die Promis noch ein vielfaches an Gage, dafür ist dann plötzlich Geld da, für die richtigen Sprecher aber nicht, stattdessen produziert man dann die Synchros extra in Dumping-Studios oder in Texas, weils billiger ist und dort der Arbeitsschutz nicht so streng ist *hust* Knusperrolle *hust*

Social Media ist nicht nur bei den Promibesetzungen zu einer negativen Entscheidungshilfe geworden, ich würde sogar behaupten, dass hiesige Verleiher auch bei den richtigen Sprechern vermehrt darauf achten und danach besetzen, selbst wenn ein Sprecher nicht sonderlich gut passt oder viel zu unerfahren ist.
Bin mir nicht mehr sicher wo das war, aber ein Anime hatte im Trailer oder einer vorab veröffentlichen Folge für eine Hauptrolle mal einen unbekannteren Sprecher, später wurde der urplötzlich gegen einen anderen Synchronsprecher ausgetauscht, der auf Social Media halt deutlich mehr Follower hatte, der hat den Anime zufälligerweise dann auch beworben 🤷‍♂️

Oli

Zurecht, da sollte man lieber Leute wählen, die das Handwerk verstehen, um ein gutes Ergebnis zu erzielen.

Judas Julian

Christian bale und Robert Pattinson sind gute Beispiele wie prominenten synchron sprechen funktionieren kann in Anime