Illegale Manga-Seiten: NTT wird nach Ankündigung von Netzsperren verklagt

Nachdem die japanische Regierung die einheimischen Internetprovider dazu aufforderte, die drei größten Manga-Piraterieseiten zu sperren, kündigte Japans größter Internetanbieter, NTT Communications, an, dass man die Wünsche der Regierung umsetzen möchte. Dies hat nun zu einer Klage geführt.

Yuichi Nakazawa, Kunde von NTT Communications und Anwalt, wollte diese Sperren nicht hinnehmen. Seiner Ansicht nach verletzt eine solche Sperre nämlich das Telemediengeheimnis. Zudem, so Nakazawa, gäbe es im Vertrag, den man mit NTT Communications schließt, keinen Passus, der eine solche Sperre legitimieren würde. Entsprechend würde hier eine gesetzliche oder vertragsrechtliche Grundlage fehlen.

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Die japanische Regierung will im Kampf gegen Piraterie Netzsperren einführen, durch die es nicht mehr so einfach möglich sein wird, illegale Webseiten zu besuchen. Bisher sind die Bestrebungen noch auf freiwilliger Basis, aber im nächsten Jahr soll auch ein entsprechender Gesetzesentwurf vorgelegt werden. Kritische Stimmen aus Japan haben allerdings Zweifel daran angebracht, ob dies nicht gegen die Verfassung des Landes verstoßen könnte.

Nachdem die japanische Regierung ihr Vorhaben bekanntgab, haben die Betreiber einer der drei Seiten jedoch bereits komplett hingeschmissen und ihre Webseite abgeschaltet (wir berichteten).

Quelle: Japan Times

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ein Demokratiefreund

In Japan,unter dem Deckmantel der Online-Pirateriebekämpfung und vor vielen Jahren in Deutschland unter dem Deckmantel der Online-Kinderpornographiebekämpfung hat man versucht, die Zensur des Internets zu starten. In jedem demokratischen Land sollte sowas ein Verstoß gegen das Telekommunikationsgeheimnis sein und dementsprechend geahndet werden, indem das Gesetz gekippt wird. Es ist und bleibt Zensur, egal was man damit versucht, zu bekämpfen. Wenn die Werkzeuge installiert wurden, lassen sie sich sehr schnell dann auch missbrauchen. Im Grundsatz eine moralisch richtige Anklage.
Piraterie muss man bekämpfen, indem man Zugang zu den entsprechenden Medien vereinfacht, seie es durch Preissenkung oder legale Streamingmöglichkeiten, die nicht über x-tausend Anbieter verstreut sind und bezahlbar sind.

ein Schmarotzer & Naussauer

Jawohl richtig so!

Und nachdem wir das Internet, die Demokratie, sowie das Morgen- und Abendland vor der Zensur bewahrt haben, nehmen wir uns die Supermärkte vor. Die hindern mich mit ihren Diebstahlsicherungen nämlich auch, mir das Eigentum anderer für lau anzueignen, voll die Zensur!

Und wenn sie nicht wollen, dass ich ihre Sachen klaue, dann sollen sie es halt billiger machen. Von daher bin ich voll bei dir Bruder.

Grüße

Panda42

Das Problem ist nicht dass etwas gegen die illegalen Streamingseiten gemacht wird, sondern wie es gemacht wird.
Ich denke man kann das eher mit Straßensperrung vergleichen.
Das große Problem ist dass man dann ein Werkzeug zur Hand hat das unter Umständen auch missbraucht werden kann. Zum Beispiel um kritische Stimmen zu unterdrücken.

Und um zurück zum Vergleich mit Straßensperrung zu kommen: Das verlagert nur das Problem. Eine Lösung ist das nicht mal kurzfristig.

Man sollte Streamingseiten als Konkurrenz sehen und sich anschauen warum Leute mit den Seiten vorlieb nehmen. Zum Beispiel in Deutschland ist es offensichtlich dank den Lizenzen.

Wenn man den Grund sieht kann man etwas bieten das eben diese Sache aushebelt.

Piraterie wird es weiterhin geben und egal wie gut dein Angebot ist, du wirst es nicht aufhalten können. Aber zumindestens ein Teil der Nutzer dieser Portale lässt sich in zahlende Kundschaft umwandeln.

chana

Um mal beim Streaming zu bleiben: ich hab teils den Eindruck, dass einigen selbst die Werbung auf Watchbox etc. zu viel ist. Günstiger kann man es wohl nicht anbieten.
Aber an der Menge der Anbieter könnte man ruhig etwas ändern

Haku

Du bist also dafür, dass Kinderpornografie offen im Internet bleibt, damit jeder da weiterhin drauf Zugriff hat? Ja super… Es ist keine Zensur, wenn damit illegale Inhalte gesperrt werden. Aber einige haben echt eine wahnsinnige Vorstellung von Freiheit, wenn sie dafür sogar Kinderpornografie tolerieren…

Panda42

Es ist auch Zensur wenn illegale Inhalte gesperrt werden.
Ob diese Form der Zensur sinnvoll ist oder nicht, darüber kann man sich streiten.
Und bloss weil jemand gegen Zensur ist bedeutet das noch lange nicht dass man für die Toleranz von Kinderpornografie oder jeglichen anderen Verbrechen ist.
Mit der Argumentation könnte man auch eine Dauerüberwachung deiner Wohnung legitimieren. Du könntest ja Verbrechen verüben. Und ich denke so etwas möchte niemand.
Klar, das ist ein Szenario bei dem dies auf die Spitze getrieben wurde und das hoffentlich niemals Realität wird, aber meiner Meinung nach sollte man möglichst jeglichen Anfang verwehren. Zumal entsprechende Maßnahmen weder gegen illegale Streams, noch gegen andere Verbrechen helfen und letzten Endes fast wirkungslos sind.
Und leg deinen Diskussionspartnern nicht Worte in den Mund, das bringt niemandem etwas.

Cypernetik Frozone

Einige illegale Streaming & Downloadseiten bräuchten bei uns auch eine auf den Deckel.

Shadowgreen

Insgesammt hoffnungsloser versuch Solche Seiten zusperren. Siehe dazu das mit kinox.to. Dort wurden die Leute erwicht und trotzdem läuft die Seite weiter und nur über vodafon ist die Seite nicht mehr direkt erreichbar. Was aber denn wenigsten stören wird durch TOR und co. Dazu kommt eine illegale Seite schließt und 5 neue Seiten tauchen auf unter leicht veränderten Namen. Das große Problem warum großes aufbäummen ist gegen Netztsperren ist wer entscheidet denn bitte was illegal ist und was nicht. China ist das beste Beispiel dazu viele Seiten gesperrt obwohl diese nicht illegal sind einfach weil es dem reigime dort nicht passt was dort geschrieben wird.

Insgesammt ist Netzsperre was gutes so lange es wirklich richtig eingestzt wird und nicht missbraucht wird, aber das passiert leider relativ schnell dann doch.