Ghibli-Produzent dementiert »Nausicaä«-Live-Action-Pläne

Toshio Suzuki, Produzent und Mitgründer von Studio Ghibli, war gestern in der Talkshow »Bokura no Jidai« von Fuji TV zu Gast und sprach dort über eine mögliche Live-Action-Adaption des Anime-Klassikers »Nausicaä aus dem Tal des Windes« (jap.: »Kaze no Tani no Nausicaä«).

Miyazaki will keine Realverfilmung

Schauspieler Hidetaka Yoshioka, der ebenfalls in der Sendung auftrat und sich selbst als großen Fan der Ghibli-Werke bezeichnet, erwähnte, dass er gehört habe, dass Regisseur Takashi Yamazaki (»Always: Sunset on Third Street«) Interesse an einer Live-Action-Adaption von »Nausicaä« hätte.

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Suzuki bestätigte daraufhin, dass er mit Yamazaki in Kontakt stand, aber ihm eine Absage erteilen musste. Dasselbe würde auch für »Evangelion«-Schöpfer Hideaki Anno gelten.

Singer-Songwriterin Aimyon, ebenfalls Gast in der Show, merkte an, dass »jeder« eine Live-Action-Version von »Nausicaä« machen möchte. Suzuki entgegnete darauf mit einem schiefen Lächeln: »Die einzige Person, die das nicht will, ist Hayao Miyazaki …«

Der knapp zweistündige Anime-Film, der seine Premiere am 11. März 1984 in den japanischen Kinos feierte, entstand unter der Regie von Hayao Miyazaki in den Studios Hibari und Topcraft. Der Erfolg an den Kinokassen führte ein Jahr später zur Gründung der beliebten Anime-Schmiede Ghibli.

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OmU-Trailer:

Dieses externe Video stammt von YouTube.

Mehr Informationen

Handlung:

In einer fernen und bizarren, nur zuweilen der unseren noch recht ähnlichen Welt leben die letzten Überlebenden der Menschheit auf mit Sauerstoff versorgten Wüsteninseln, derweil den Rest des Planeten eine fremdartige, in ätzenden Stickstoff gebettete Pilzbontaik überwuchert, aus der heraus neue Tierarten zum Siegeszug über die Erde aufbrechen. Prinzessin Nausicaä ist bereit, diese Natur zu respektieren, die meisten ihrer Mitmenschen dagegen wollen die Pilzwälder vernichten. Ein Krieg der Arten ist die unausweichliche Folge.

Via Otakomu, Crunchyroll
© Studio Ghibli

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Daniel

Richtig so. Solche Perlen sollten eigenständig bleiben und nicht verschandelt werden.

Realverfilmungen von Animes sind und bleiben Schrott. Egal ob aus Japan oder Hollywood.

Miyazaki macht hier alles richtig. Sehr gute Entscheidung.

jochen

Absolut!
Man braucht nicht von allem eine Live-Verfilmung oder Musical oder Serie oder Buch oder Ausstellung oder Kartenspiel oder oder oder.
Einfach an der Großartigkeit des Films ergötzen 🙂

Kira

Zum Glück

jochen

Danke Miyazaki-san, so muss das 🙂

Luna

Ich hätte so gerne eine Anime Serie davon. Der Manga ist genial und verdient es komplett umgesetzt zu werden. Obwohl Nausicaä einer meiner Lieblingsfilme von Studio Ghibli ist, fehlt doch leider so einiges, was den Manga aus macht.

Guts

Nur lebt der Film vom Charme der 80er-Jahre-Animationstechnick, das könntest du mit einer Serie heutzutage niemals einfangen!

Luna

Man könnte es ja wie damals umsetzen, ohne CGI, komplett mit Hand gezeichnet, etc. und definitv nur von Ghibli und keinem anderen Studio.

RoryMercury

Ghibli braucht für eine Minute Film einen Monat. Wie lange würde da wohl eine 12 Teilige Staffel dauern.^^

Guts

Wenn mans richtig machen will, kostet das aber extrem viel Geld. Und »nur« für eine Anime-Serie, die dann im TV versendet wird, werden sich da kaum Geldgeber finden lassen.
Es ist ja nicht nur das CGI, du musst Animatoren finden, die so wie damals animieren können, die werden auch immer seltener. Eine Regie, die was damit anfangen kann, berauschst du dann auch noch usw.
Es ist fast schon einfacher einen Live-Action-Film daraus zu machen als eine Anime-Serie.

Guts

*brauchst

bruh

Du solltest dir mal Megalo Box anschauen. Mehr sag ich nicht.

Guts

Und, was soll damit sein?

bruh

Megalo Box ist ein digital gezeichneter Anime der dieses Jahr erschienen ist aber durch verschiedene Techniken trotzdem handgezeichnet und alt aussieht als wäre es 1980.

Guts

Finde ich jetzt nicht. Ich sehe deutlich, wie er entstanden ist. Ist halt wie bei heutigen Anime üblich dieser sterile »Computer-Look«.

Ogushi-kun

Mal ne gute Nachricht zu Live Action Adaptionen 😂 Gerne mehr davon

Ich

Halleluja! Das hätte noch gefehlt, dass man diesen All-Time Klassiker mit einer Realverfilmung beleidigt. Gut, dass Miyazaki sich da nicht hat bequatschen lassen. Er scheint auch nicht der Typ zu sein, den man einfach so bequatschen könnte.

Monokuma

Was mir bei diesen Neuverfilmungsplänen vonseiten der Befürworter immer fehlt, ist ein Argument, welchen Zweck eine solche Neuverfilmung genau haben soll:

1. Mit alten Erfolgen noch einmal Kasse machen? Bringt die Originalfilme nochmal ins Kino, damit ist all den Menschen, die damals noch zu jung oder gar nicht geboren waren, ein größerer Gefallen getan, und spart darüber hinaus Unmengen an Produktionskosten und Ressourcen, auch wenn man damit dann keine dreistelligen Millionen- oder gar Milliardeneinnahmen erzielen kann wie mit Neuverfilmungen (was der Hauptgrund sein dürfte, warum man für diese Geldgeber findet). Ist zwar momentan zugegebenermaßen schwierig, aber das Neuverfimungsdilemma gab es schon auch vor Corona-Pandemie und Lockdown, und die gehen auch irgendwann wieder vorüber.

2. Modernisierung, inhaltlich oder technisch? Ist bei einem gut gealterten Klassiker unnötig, anmaßend obendrein, und bei älteren Filmen macht es gerade einen wesentlichen Charme aus, welchen technischen Stand sie widerspiegeln. Ähnlich verhält es mit nachträglichen Änderungen an Filmen, vor allem wenn sie Ausmaße wie bei „Star Wars“ annehmen. Frei nach South Park: „Das Kolosseum in Rom ist auch nicht jedes Jahr geändert worden, sonst wäre es jetzt bloß noch ein Stadion wie alle anderen.“

3. Eine generelle Neuinterpretation der guten Geschichte? Da kann man praktisch nur verlieren, weil man sich entweder vor lauter Fanservice und Anspielungen aufs Original zu wenig Neues traut, oder aber die Geschichte so entstellt, dass man auch gleich etwas komplett Neues hätte machen können und im Grunde nur noch den Namen aus Marketinggründen beibehält. Nur verhältnismäßig wenige Neuverfilmungen in der Filmgeschichte konnten tatsächlich an das Original heranreichen oder es gar übertreffen, und nicht wenige von ihnen trugen einen anderen Titel oder der Originalfilm war selbst nur eine Adaption (z.B. eines Romans), was wieder einen anderen Sachverhalt ergibt.

4. Im Fall von „Anime -> Realfilm“: Bessere Massentauglichkeit? Schon einmal auf den Gedanken gekommen, dass diese Filme nicht gut und erfolgreich sind, „obwohl“ sie Animationsfilme sind, sondern *weil* sie Animationsfilme sind? Dass gerade 2D-Animation einen ganz eigenen Charme und Stil aufweist und Dinge ermöglicht, welche in 3D-CGI oder gar als Realfilm aus ästhetischen und/oder praktischen Gründen nur sehr schwer oder gar nicht adaptierbar sind?

Egal von welcher Neuverfilmung man spricht, irgendwie bleiben die Interessenten und Produzenten immer eine befriedigende Antwort schuldig, wozu diese Neuverfilmung gut sein soll, außer mit einem bekannten Namen mit wenig kreativem Aufwand viel Geld einzuspielen. Einen künstlerischen Gewinn haben sie fast nie zu bieten, und so schwierig Miyazaki als Mensch auch generell sein mag, tut er Recht daran, ein solches Vorhaben abzulehnen, das auf künstlerischer Seite nur Verlierer produziert.

Genervt

Davon können sich die Realfilme-Verschandelnden US-Regisseure mal eine Scheibe von abschneiden. Death Note war die schlimmste Verfilmung der amis aber es geht noch viel Widerlicher wie bei AoT mit dem Asianwashing ohne einen einzigen nicht asiatischen Schauspieler und Sascha die von einem kleinen Japaner dargestellt wurde und alles nur wegen der Geldgier der Macher

ZeroRs

Da muss ich an Fullmetal alchemist live action auf netflix denken. Ich sag nur Winry als Brunette.

ZeroRs

Gut so. Bitte auch bei z.B Prinzessin mononoke, Laputa usw nichtmal drüber nachdenken.

Das sind alles Meisterwerke ihrer Zeit und darüber hinaus. Die müssen unberührt bleiben.

Markus

Es gab doch schon einen Live Action von Nausicaä, sie hatte doch einen Gastauftritt beim Gintama Live Action Film.