Shuhei Yubata, der Regisseur von »Vinland Saga«, beklagte sich vor Kurzem über die stagnierende Popularität der Anime-Branche und erklärte dies mit der fehlenden Kreativität der Anime-Industrie.
Aktuelle Anime-Industrie ist nicht kreativ
So erläuterte Yubata in einem Twitter-Beitrag, dass sich in den letzten Jahrzehnten nichts in der Anime-Industrie geändert hätte und man neue Herausforderungen suchen müsse, damit Anime endlich eine Rolle auf dem weltweiten Markt spielen würde. Dazu führte er aus:
»Wir machen seit 30 oder 40 Jahren dasselbe. Nicht weil es das Richtige ist, sondern weil Handwerk und Individualismus fehlgeleitet sind. Die Anime-Industrie ist derzeit überhaupt nicht kreativ und wir müssen uns dessen bewusst sein und hart daran arbeiten, ein Umfeld zu schaffen, in dem neue Herausforderungen angenommen werden, um auf dem Weltmarkt gewinnen zu können.«
In diesem Zusammenhang kritisierte er vor allem die »alten Hasen«, aber auch die »Grünschnäbel«: »Einen Anime zu erschaffen ist kein Wettbewerb für einzelne Darsteller, sondern ein Zirkus. Wer die Vision nicht teilt und keine hohe Qualität anstrebt, soll es doch alleine versuchen. Ich habe die Nase voll von alten Leuten, die sich nur beschweren und von Kindern, die nur Zustimmung wollen.«
Yubata selbst arbeitet momentan an der zweiten Staffel von »Vinland Saga«, die im Januar 2023 ihre Premiere feiern wird. Wenn das Projekt durch ist, möchte er sein Arbeitspensum verringern, dafür aber sich selbst herausfordern und so die Anime-Industrie voranbringen.
»Vinland Saga« bei Amazon bestellen:
>> Vol. 1 (DVD | Blu-ray)
>> Vol. 2 (DVD | Blu-ray)
>> Vol. 3 (DVD | Blu-ray)
>> Vol. 4 (DVD | Blu-ray)
Trailer zur zweiten Staffel:
Via Twitter
© Vinland Saga Production Committee
23 Kommentare und Antworten zu "»Vinland Saga«-Regisseur kritisiert mangelnde Kreativität"
Traurig aber sowas von Wahr, ein Beispiel wäre Chain Saw Man, der wird gehypt bis zum erbrechen, obwohl die Story nur mittelmäßig ist (mein Persönliches Empfinden, aufgrund der letzten 25 Jahre des Anime Konsums) Akiba Maid Girls geht komplett unter und dieser Anime ist um längen innovativer, aber so ist nun mal, der Mainstream gewinnt die Oberhand!
Du meintest wohl Akiba Maid War, aber da muss man schon sagen, der Vergleich hinkt etwas…während der Titel ein originaler Anime ist wo ja so vorher nichts bekannt ist (sprich schwererer Ausgangspunkt), ist es beim anderen erwähnten halt anders.
Die mit Mangavorlage (bzw allgemein welche die eine haben) haben eigentlich schon vorher eine gewisse Beliebtheit (gerade übliche verdächtige Magazine-Genretitel)…die mit Vorlage wurden ja vorher schon oft gepusht und werden danach dann wegen dem Werbeeffekt auch weiterhin mehr, manche Titel -die es nötiger hätten- bewirbt man hingegen dann auch weiter weniger…
So ist es kein Wunder wenn nur weiter das eh schon beliebtere und bekanntere (immer häufiger ähnliches) mehr weiter auffällt.
Aha und du hast also alle Folgen von Chainsaw Man Part 1 gesehen um die Story zu beurteilen?
Haben die Leute, die den Anime nach einer Folge schon als den besten Anime aller Zeiten betiteln, etwa alle Folgen gesehen? Der Anime hat sich nach bisher 5 Folgen, also fast Halbzeit von Staffel 1, wenig vom Fleck bewegt, Inhaltliche Innovationen gab es bisher auch nicht, alles typische Elemente, die in Anime gern genutzt werden.
Na ja, er hat ja nicht unrecht finde ich. Man hat schon teils recht repetitive Titel. Das wirkt dann immer etwas wie aus einem Baukasten zusammengefügt.
was mittlerweile fehlt sind die visionären amineregisseure die letzten großen newcomer waren imaishi,yuasa und shimbo und dass ist mittlerweile auch 15 jahre her sofern du kein großer name bist bist du als animeregisseur nur noch ein reiner handwerker schade
Lieder seh ich das nur halb, es wäre schön, wenn quasi mit keinem CGI gearbeitet werden würde, wie bei 30 – 40 jahren!
Naja, was ziemlich cool wäre, wären mehr Frames, das würde super viel bei der Dynamik tun, bei einer höheren Auflösung sehe ich quasi keine Zukunft.
so, wie ich das sehe, ist man an einem toten punkt angelangt.
da ich seit jahrzehnten animefan bin und animes auch aus den 70ern kenne, weiß ich, daß die experimentierfreude von damals absolut zum stillstand gekommen ist. zwischen 1970 und 2000 gab es unglaublich viele ideen und nur extrem selten klischees (die sind damals erst um diese zeit entstanden). das bewies auch das »world masterpiece theater«.
die heutigen anime beschränken sich hauptsächlich auf die insel japan. selten verlässt man diese. klar kann jetzt jeder sagen, als japaner hat man das recht, als hauptthema seine insel zu nehmen, abr das schränkt eben ein.
ob das nun die ländliche gegend betrifft (non non biyori,etc.), schule, oder bildungseinrichtungen im allgemeinen, inclusive diverser schräger themen dazu (crimson, hyatari ryoukou etc. etc. etc.), cafes und restaurants und deren mitarbeiter (akiba maid war, gochumon wa usagi desu ka, working etc. etc….), sportarten (yawara, naruto, hajime no ippo etc. etc.) und noch so unglaublich viele andere themen(ich stoppe hier, sonst wird aus dem artikel »tl;dr!«).
die einzigen anime, wo man wirklich gewollt und offensichtlich um die ganze welt zieht, haben etwas mit musik und sport zu tun. aber auch da beschränkt man sich nur auf wenige monologe und 2-3 szenen ausserhalb des geschehens und der umgebung.
jetzt hhab ich total den faden verloren und vergessen, was ich noch schreiben wollte..
fassen wir’s kurz: ich stimme dem regisseur vollkommen zu…
Kann ich voll und ganz unterschreiben. Schaue Animes seit den 90’s und die goldene Zeit der Anime OVA waren die OVAs aus den 80’s & 90’s für mich gewesen. Allen voran: Bubblegum Crisis. Viele schreckt der per Hand gezeichnete Retro Style ab und Mecha ist ja eh für viele nur noch NGE oder Code Geass.
Kreativität gibt’s einfach nicht. Nur noch selten reißt mich ein neuer Anime vom Hocker. Und was natürlich auffällt die Anzahl für Erwachsene, brutale Animes ist gesunken. Ein Akira oder Ghost in the Shell kennt die jüngere Generation nur noch vom Namen. Aber ein gutes hat es auch für mich alten Hasen. Ich brauche nicht mehr jede Serie oder OVA oder Film kaufen. Pluspunkt in der Streaming Generation, man bekommt für wenig Geld ein Überangebot an Animes. 😎
@Micha
es wird wohl auch mit daran liegen das man viel mehr nur aus Werbegründen (und wegen dem Merchandise) Titel produziert, dann bis auf die üblichen Verdächtigen eben auch alles nur mehr so kürzere Umsetzungen hat.
Allgemein sucht man sich viel zu viel die gleichen Genre-Vorlagen raus. Und die einseitige Zielgruppenumsetzung kommt auch noch dazu…
@KuroKenshin
also ansich ist die Menge an brutalen Inhalten bei Titeln die so eigentlich mit für jüngere sind schon gestiegen (was alles andere als gut), auch wenn das nicht zwangsäufig immer alles genauso in den Anime dann ist.
Ich denke es wird auch daran liegen, dass man bei solchen Inhalten mit den Jahren auch leicht abhärtet durch die Häufigkeit, weswegen sowas in den Medien allgemein mehr zugenommen hat, bei RL Dingen ja genauso…deswegen kann der Eindruck da auch leicht täuschen. (Und wenn man in manche Titel evtl garnicht reinschaut, kriegt mans ja auch garnicht mit….)
Was noch zu der mangelnden Themenvielfalt hinzukommt und diese somit verstärkt, ist die inspirationslose und trockene Art wie Anime ihre Geschichten mittlerweile erzählen:
– Stumpfe Aneinanderreihung von Dialogen
– die immergleichen langweiligen Kamerafahrten
– Gestik ist für viele ein Fremdwort
– kaum Einfallsreichtum bei der Bildkomposition
– steife Animationen, falls sich mal mehr als nur der Mund bewegt
– …
paradebeispiel ist »a couple of cuckoos«… der ist so derart lieblos »animiert« worden, daß es wehtat, bis zum ende durchzuhalten.
Das hätte ich selbst auch nicht besser formulieren können, und es zeigt mir einmal mehr, warum ich vor allem Kinofilme statt Serien bevorzuge und Originalstoffe statt Adaptionen (wobei es bei letzteren große Unterschiede in Sachen Umsetzung und Eigenständigkeit gibt). Denn der simple Grund, warum vor allem Serien unter den von dir genannten Punkten leiden, sind Geld und Zeit. Der Zeitdruck ist immens, und die Produktion ist schon teuer genug (und gleichzeitig ineffizient), also rationalisiert man weg, was man kann. Außerdem „funktionieren“ die bekannten Muster ja, das berühmte Millionen-Fliegen-Prinzip, also warum etwas Neues probieren? Bei Kinofilmen hat man da in der Regel mehr Spielraum, da dafür andere Budgets und Zeitpläne zur Verfügung stehen und das Geld ganz anders wieder eingespielt werden muss. Wirklich bemerkbar macht sich das allerdings auch nur bei Originalfilmen, welche nicht als Spin-Off zu einer laufenden Serie produziert werden.
Ich erwähnte schon an anderer Stelle, dass die mangelnde Themenvielfalt vor allem daher kommt, dass die meisten Anime-Serien Light Novels und Manga adaptieren und deren Trends und Einheitsbrei übernehmen, und da sieht man gleich die nächste Ungereimtheit, welche deinen Punkten noch mehr Gewicht verleiht: Zumindest bei Light-Novel-Adaptionen hat man in Sachen Bildgestaltung und Inszenierung eigentlich viel Spielraum, da man keine Manga-Szenen nachbilden muss. Trotzdem bleiben die Möglichkeiten, die man hätte, aus Zeit- und Geldmangel weitgehend ungenutzt.
Das mit den Dialogen trifft mich auch besonders hart, weil genau das nämlich eine Sache ist, die ich vor allem an deutschen (Fernseh-)Filmen überhaupt nicht leiden kann: Endloses Gequatsche, alles wird erklärt, viel geredet, wenig gezeigt. (In anderen Ländern arbeitet man viel intensiver mit Bildern und über die Bildsprache.) Dasselbe Problem hat man bei vielen Animeserien auch – und da soll man es auf einmal toll finden, nur weil es Anime ist?
Also im Mangabereich hätte man bei den Vorlagen schon genug Auswahl und mehr Vielfalt als man so vielleicht denken mag, wenn man halt nicht nur nach den längeren bekannteren und superbeliebten und immergleichen Magazinen und Genre-Storys mehr gehen würde…
Gerade halt auch bei den weiblichen Hauptzielgruppen wo ja eh kaum was umgesetzt wird wäre noch auch deutlich mehr Luft.
ich kenne auch einige alte anime, aber man muss auch sagen das es früher auch schon einiges an mist gab, nur weil ein anime alt ist das nicht automatisch ein qualitätsmerkmal.
Ich denke, die Zeiten, in denen man junge Kreative noch ausprobieren ließ, sind weitgehend vorbei. Das Paradoxe daran: Gerade die Firmen, die sich am ehesten leisten könnten, Risiken einzugehen, gehen praktisch nur noch auf Nummer sicher (ja, ich gucke auf dich, Kadokawa). Es wird das produziert, von dem man ausgeht, dass es gerade im Trend liegt und sich gut verkaufen wird, und die Umsetzung erfolgt nach bekannten Mustern, damit man die armen Konsumenten bloß nicht mit Neuem und Ungewohntem überfordert.
Hinzu kommt, dass der allergrößte Teil an Animeserien Adaptionen von Manga und Light Novels sind – deren Trends und Tendenzen zum Einheitsbrei somit zusätzlich noch auf die Anime-Branche abfärben, und für welche die Anime hauptsächlich als Werbung dienen
Ich behaupte, dass selbst ein Mamoru Hosoda, Mamoru Oshii oder Satoshi Kon (letzterer fehlt mir ganz besonders), finge er heute an, keine Chance mehr hätte, so eine Filmkarriere hinzulegen, wie er sie jeweils gemacht hat. Die meisten Regisseure werden von ihren Arbeitgebern heute eher als Handwerker denn als Künstler gesehen, in dem Punkt unterscheiden sie sich nicht von Seiyū oder Animatoren, und entsprechend ist der Umgang mit ihnen.
das stimmt allerdings, din den 90er bis ca 2010 waren animes noch richtig gut und seit dem schaffen es nur ganz wenige mich so stark zu überzeügen, der zeichenstiel ist in vielen werken immer fast der gleiche, es wird immer der gleiche baukasten dafür genommen
Waaaaaaas… 20 Isekai Titel pro Season sind nicht kreativ – wer hätte es gedacht!
Ich muss selbst sagen das ich ein Isekai Fan bin aber lieber ein paar Meisterwerke wie Re Zero und Slime als das klasische der und der wird als Held wiedergeboren oder so ähnlich.
von denen, die du magst, gibt es reichlich. zumindest als light novel und/oder manga. nur treten diese nicht hervor/werden veröffentlicht, weil man eben deine genannten anime gerne als vergleich nimmt und dann diese werke gnadenlos als kopien von den fans auf dem scheiterhaufen verurteilt werden.
das mitspracherecht der massen durch das internet, anstatt die einzige entscheidung des autors, ist auch zu einem sehr großen teil der untergang der freien meinung eben dieser.
»Baukastensystem« trifft es wie es »ICH« genannt hat relativ gut, oft ist es so das sich ein anime in einem genre anfühlt wie die anderen 10 die man zuletzt gesehn hat, es ist so wie wenn man von manchen bands ein lied hört wo du dir nur denkst »kennst du ein song, kennst du alle«.
ob es nun Isekai(gefühlt sieht jede anfangs stadt von oben gleich aus),Ecchi,school anime sind, es machen sich die mangaka einfach und haben einfach nicht die eieer etwas neues auszuprobieren, nicht falsch verstehn es mag zwar eine möglichkeit sein etwas einfaches zu machen um erstmal bekannt zu werden aber da durch könnte man auch schnell in eine schublade gestopft werden, oder man neigt dazu das sich charakter,story zu sehr dem letzten manga ähnelt.
es muss nicht immer eine super krasse story sein, auch eine oft erzählte story kann nochmal anders wirken wenn man nur kleinigkeiten ändert, ist zwar auch nicht super innovativ aber besser als gar nix.
Ich bin da jetzt etwas zwiegespallten mit der Aussage. Einerseits hat er recht wenn es drum geht das sich die meisten Animes nur rund um Japen bewegen (weswegen er sich so aufspielt weil er ein Wikinger setting hat) (ich hab keine ahnung was Yubata sonst noch so kreiert hat), andererseits beschwert sich auch niemand drüber das zb Stephen Kings Bücher meistens rund um Neu England spielen hab mal gehört man soll über das schreiben was man kennt, soll ein realistischeres World bilding sein. Ich wäre durch aus mal an einem Anime interresiert der (mal so in den Raum geworfen) Im wilden Westen spielt oder in Afrika, da die Japaner aber meistens unter sich bleiben wird sich diesbezüglich warscheinlich nicht vieles endern.
Ich nehme mal an das dass seine Aussage ist weil inhaltlich ist sein Vinland Sage großteils auch nur ein simpler Rache plot und die gibt es wie Sand am Meer
Natürlich sind alle Hype und Mainstreamtitel der letzte Dreck und Mist.
Selbst wenn die Vorlage großartig ist, wird diese als Mist und scheißdreck gesehen und in der Luft zerrissen weil sie zu viel Aufmerksamkeit bekommt.
Was sind denn Meisterwerke aus der Sicht dieser Leute?
Selbstverständlich sind viele Ghibli Werke Meisterwerke die auf CGI verzichten und immer wieder kreative Ideen bringen.
Ich liebe bis auf wenige Ausnahme alle Ghibli Werke. Die Story und die Erzählweise sind sehr einmalig.
Dass vieles von der Stange kommt und die Produzenten Safe gehen, kann ich irgendwo verstehen.
Denn Hand aufs Herz, wer würde seinen Laden in den Ruin schicken weil er mal etwas Neues und kreatives ausprobieren will?
Dass selbst sehr Interessante Titel von den Anime Ultras gehasst werden ist die Natur der Sache. Würde dieser Titel X unter dem Radar laufen und von allen Ignoriert werden, wäre es der Geheimtipp schlechthin.
Einen guten Sonntag euch.