Von Moe zu Ikemen: Der Wandel der Figuren-Industrie

In den letzten Jahren hat sich einiges in der Figuren-Industrie getan, sodass allmählich auch immer mehr männliche Charaktere in den heimischen Vitrinen auftauchen. Doch wie kam es dazu?

Figurengeschichte startet zum »Moe«-Boom

Anime-Figuren gelten mittlerweile als eine Art Statussymbol, denn die Beliebtheit und der Erfolg eines Anime-Franchise spiegeln sich in der Zahl der Figuren, die produziert werden, wider. Allerdings war das nicht immer so und wir erklären euch den Wandel der Figuren-Industrie in den letzten Jahren.

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Die Herstellung einer Figur ist und war schon immer komplex, aufwändig und kostspielig, weswegen die Hersteller natürlich die besten Voraussetzungen schaffen, um ihre Produkte zu verkaufen. Und schlussendlich ist bei einer Anime-Figur wohl der abgebildete Charakter am entscheidendsten.

Die Figuren-Industrie etablierte sich in den 2000ern mitten im Boom des sogenannten »Moe«-Genres, das sich insbesondere durch junge und niedliche Mädchen in süßen Outfits kennzeichnet. Aufgrund des besagten Booms, für den natürlich vor allem männliche Otakus verantwortlich waren, entstand auch die Einschätzung, dass eher Männer in Figuren investieren würden, als Frauen.

Deswegen gab es in den ersten Jahren mit wenigen Ausnahmen fast ausschließlich Anime-Figuren von weiblichen Charakteren zu kaufen. Die Verkaufszahlen waren zufriedenstellend und die Risiken gering, weswegen es mehrere Jahre dauerte, bis ein Umdenken stattfand.

Produktionsserien nur mit männlichen Charakteren

Natürlich wurden in dieser Zeit auch mehrere Anime-Figuren von männlichen Charakteren produziert und man erkannte, dass auch sie durchaus begehrt sind. Viele Figurenhersteller brachten dann eigene Produktionsserien heraus, die sich ausschließlich mit männlichen Charakteren befassten.

ALTER machte mit seiner »ALTAiR«-Reihe im Jahre 2010 den Anfang und veröffentlichte als Debüt-Figur Natsume aus »Natsume’s Book of Friends«. Bis heute folgten viele weitere Hersteller diesem Vorbild und etablierten eigene Produktionsserien nur für männliche Charaktere.

Sogenannte »Ikemen«-Figuren, gut aussehende männliche Charaktere aus beliebten »Shojo«-Titeln, die eine große weibliche Fanbase hatten, sah man fortan in regelmäßiger Häufigkeit in den Schaufenstern. Und die Verkaufszahlen gaben den Figurenherstellern offensichtlich Recht.

Noch mehr männliche Figuren in der Zukunft

Nichtsdestotrotz mag die Zahl der Anime-Figuren von weiblichen Charakteren aktuell deutlich höher wirken – und tatsächlich ist es auch so, daran wird sich vermutlich auch niemals etwas ändern. Auch nicht an der sehr oft sexistischen Darstellung der weiblichen Charaktere, die sich einfach in Zeiten des »Moe«-Booms und nach dem Motto »Never change a running System« etablierte.

Dennoch ist das Geschlechterverhältnis mittlerweile bei Weitem nicht mehr mit früher vergleichbar. Es erscheinen regelmäßig Figuren zu populären Franchises wie »Attack on Titan«, »Jujutsu Kaisen« und »Chainsaw Man«, welche auch ihre männlichen Charaktere in Szene setzen. Hinzu kommen all die »Ikemen«-Figuren von reinen »Shojo«-Titeln wie »Uta no Prince-sama« und »Touken Ranbu«.

Dieser Trend wird sich vermutlich auch zukünftig fortsetzen und wir werden immer mehr männliche Anime-Figuren sehen. Der Anime-Markt hat mittlerweile auch die weiblichen Otakus entdeckt, was sich auch an den vielen frauenorientierten Anime, die in letzter Zeit produziert wurden und noch werden, feststellen lässt. Aber Männer, keine Sorge: Moe ist und bleibt Gesetz!

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© Yuu Kamiya, Kadokawa Corporation, No Game No Life Partners

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Kommentare

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9 Kommentare und Antworten zu "Von Moe zu Ikemen: Der Wandel der Figuren-Industrie"

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Rem_Kun
Gast
Rem_Kun

Ich hätte gerne einige Subaru Natsuki Figuren, außer Subaru finde ich es aber gut das es mehr männliche Figuren geben soll

Ich
Gast
Ich

Ein schöner Artikel! Hat mir gut gefallen.

Ich warte ja auch noch auf eine Figur von Stain aus MHA. Die sollte zwecks Preis-/Leistungsverhältnis in der Pop Up Parade Reihe erscheinen; das fände ich gut. Da würde ich dann auch zuschlagen wollen. Ich finde den Charakter einfach interessant. ebenso wäre eine Figur von Mirko in der Reihe auch eine tolle Sache; da würde ich auch nicht nein sagen.

Selbst bei FREEing ist das mit den männlichen Darstellungen auch schon angekommen. Hier wurden ja schon ein paar davon vorgestellt. Und ich habe sogar vor einer Weile männliche Bunny-Figuren von FREEing gesehen. Wie hieß es so schön im Artikel: Never change a running System, haha!

Schalk
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Schalk

Ich finde das ein Markt sich eben immer selber regulieren soll, was er auch tut wenn man ihn lässt und das ist gut so!!!! Der grösste Unterschied ist bei diesem m/w Verhältnis ist jedoch, dass niemand nach irgendeiner Quote schreit…! Ist schon richtig ungewohnt 😉

Myuki
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Myuki

Ich freue mich, dass in Zukunft noch mehr männliche Figuren produziert werden. Ich persönlich besitze nur eine Sesshomaru Figur. Das genügt mir. Allgemein kaufe ich keinen Anime Merch, deshalb genügt mir eine Figur und paar Mangas^^

Master32
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Master32

Super Artikel! Würde mich riesig über eine Sora Figur (No Game No Life) freuen. Shiro alleine in meine Sammlung aufzunehmen geht für mich persönlich gar nicht.

Heinz
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Heinz

Niemand darf die beiden trennen. Durch jede Zeit und sogar in einer anderen Welt gehört [ ] zusammen!!

DesPudelsKern
Gast
DesPudelsKern

Würde mir sofort eine Figur von Anos ins Regal stellen….. Zu Misha….. Und hoffentlich bald mal eine Sasha…..

Sani
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Sani

Zitat:«Aber Männer, keine Sorge: Moe ist und bleibt Gesetz!«
…puh…Zum Glück!😉

Aber ich freue mich auch über die Ikemen.
Und natürlich für die weibliche Fans/Otakus!

Ohne sie wäre es langweilig und eindimensional.
Und echt jetzt: Wenn ich auf Anime-Events gehe, müssen auf jeden Fall auch weibliche Fans anwesend sein!

Flynn
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Flynn

Ja Gott sei Dank, ich hab bisher tatsächlich nur männliche Charaktere im Regal 😂
Wobei ich auch bei dem ein oder anderen weiblichen Charakter versucht wäre