Erst vor wenigen Tagen wurde Shinpei Nagai als neuer Regisseur der dritten Staffel von »One Punch Man« enthüllt. Die Bekanntgabe löste in den sozialen Netzwerken überwiegend kritische Reaktionen aus. Wir fassen zusammen.
Unerfahrener Regisseur
Mehr als sechs Jahre nach dem Ende der zweiten Staffel von »One Punch Man« startet am 5. Oktober 2025 endlich die heiß erwartete Fortsetzung im japanischen Fernsehen und bei Crunchyroll im Simulcast – doch ein Blick auf die aktuellen Stimmen der Fans zeigt, dass die Zeit des Wartens für viele damit wohl noch nicht beendet ist.
Nachdem bereits gravierende Probleme während der Produktion angedeutet wurden und die Verantwortlichen später sogar die Erwartungen an die Fortsetzung gedämpft hatten, überwogen auch bei der Bekanntgabe von Shinpei Nagai als Regisseur der dritten Staffel die negativen Kommentare in den sozialen Netzwerken.
Häufiger Kritikpunkt: Nagai hat bislang ausschließlich bei »Anime für Erwachsene« sowie dem ein oder anderen Short-Anime Regie geführt und keinerlei Erfahrung, wenn es um serielle TV-Produktionen oder gar Action-Anime geht.
Vielleicht wollte Nagai auch deshalb seine Beteiligung an »One Punch Man« so lange wie möglich geheim halten, da er diese Reaktionen vorhergesehen hatte – zumindest erweckt sein aktueller X-Post diesen Eindruck.
Negative Resonanz
In seinem Statement stellte er sich als Regisseur der kommenden »One Punch Man«-Staffel vor und versuchte gleich zu Beginn, mit einer sehr ausführlichen Schilderung seines Werdegangs und seiner persönlichen Lage die Fans zu beschwichtigen – obwohl zu diesem Zeitpunkt noch gar keine Aufregung vorhanden war.
Er räumte ein, dass die Bekanntgabe seiner Position vermutlich keinen guten Eindruck hinterlassen werde, da er noch recht unbekannt sei und bislang keine besonders nennenswerten Arbeiten als Animator vorweisen könne.
Dennoch versicherte er, dass das gesamte Produktionsteam nach wie vor mit voller Hingabe an den neuen Episoden arbeite, und bat abschließend um Entschuldigung dafür, dass er sein Mitwirken erst so spät öffentlich gemacht habe.
Auch wenn die Reaktionen insgesamt überwiegend negativ ausfielen, gab es doch einige Stimmen, die Nagai als »unterschätzten Regisseur« lobten.
Ob das zutrifft und die Wartezeit auf eine qualitativ hochwertige Fortsetzung nach der stark kritisierten zweiten Staffel damit endlich endet, wird sich wohl in wenigen Wochen zeigen, wenn die erste Episode bei Crunchyroll erscheint.
Via X
© ONE, Yusuke Murata/SHUEISHA, Hero Association HQ
Na ja, irgendwann muss ja jeder mal anfangen Erfahrungen zu sammeln, um in dem Bereich weiterzukommen. Und wie soll das geschehen, wenn man ebne eher unerfahrene Leute nicht auch an solche Projekte lässt. Wenn man immer nur die gleichen Leute nimmt, kann ja auch keine Entwicklung stattfinden.
Damit man mich nicht falsch versteht: Ich leugne nicht, dass das riskant ist. Das ist es – keine Frage. Aber es muss ja auch voran gehen.
Naja, zum Erfahrung sammeln gibt es Regieassistenten oder Episodenregisseure, einen unerfahrenen als Hauptregisseur zu besetzen ist schon sehr mutig, besonders wenn die zweite Staffel schon nicht gut ankam und man das nicht noch mal wiederholen möchte. Das zeigt eigentlich nur, dass den Verantwortlichen der Anime eigentlich ziemlich egal ist, sonst würde man einen Neuling nicht mit fragwürdigen Produktionsbedingungen alleine lassen und den Fans zum Fraß vorwerfen.
ja klar. würde aber eher komplett neue manga umsetzung oder halt nicht so »beliebte« animes als erst versuch besser finden. der anime hat extrem viele fans und die warten schon so lange auf eine neue staffel. das ist so ein unglaublicher druck bei den schon erfahrene regisseure bestimmt schon zu kämpfen hätten.
aber vielleicht werden wir ja positiv überrascht. wundert mich halt das es so problematisch ist so ein erfolgreichen manga/anime vernünftig und »zeitgerecht« weiter fortzuführen.
Zustimmung. Und vielleicht werden wir mit krassen zeitgemäßen Erwartungen überrascht. Oder es wird eine Katastrophe. Hoffen wir das Beste ^^
Irgendwo muss man anfangen richtig aber einen unerfahrenen Director bei einem AAA Produkt einzusetzen ist halt so als würdest du einen ein frisch ausgelernten Koch ein Sterne Restaurant leiten lassen. Ohne die Erfahrung kommt vermutlich nichts Gutes bei rum.
Würde mich nicht wundern, wenn das Studio extra einen unbekannten Regisseuren ausgewählt hat, um ihn als Sündenbock vorzuschieben. Denn es hätte sich sicher eine erfahrenere Person finden lassen, vielleicht sind aber alle abgesprungen, als sie gesehen haben wie schlecht die Produktionsbedingungen sind, die ja selbst der aktuelle Regisseur wieder im Statement angedeutet hat.
Es ist immer wieder erstaunlich, wie weit die Kluft zwischen dem Erfolg eines Franchises und Budget bei Anime auseinandergeht. In anderen Ländern läuft es meist so: Erfolgreiches Franchise = großes Budget. Bei Anime ist das hingegen ein Glücksspiel, darunter leiden nicht nur die Fans, sondern alle die daran arbeiten.