Eine aktuelle Ministerialverordnung verbannt über 200 Bücher, darunter drei Manga-Reihen, aus den Schulbibliotheken und Klassenzimmern der kanadischen Provinz Alberta. Wir fassen nachfolgend die Details zusammen.
Drei Manga betroffen
Bereits im Juli 2025 erließ Demetrios Nicolaides, der Bildungsminister der kanadischen Provinz Alberta, eine Ministerialverordnung (Nr. 030/2025), die Schulbehörden dazu verpflichtet, Schülern vom Kindergarten bis zur 12. Klasse den Zugang zu Büchern, welche explizite schriftliche und visuelle Darstellungen sexueller Handlungen enthalten, zu verwehren und diese aus den Schulen zu verbannen.
Da dieses Verbot jedoch auch populäre Romane wie »The Handmaid’s Tale« betraf, wurde die Verordnung vor wenigen Tagen nochmals aktualisiert und umfasst nun nur noch visuelle Darstellungen, nicht jedoch schriftliche Beschreibungen.
Die Schulbehörde von Edmonten stellte daraufhin eine üppige Liste von insgesamt 226 Büchern zusammen, die unter das Verbot fallen und künftig aus den Schulbibliotheken entfernt werden müssen. Darunter befinden sich auch die folgenden Manga-Bände:
- »Berserk« von Kentaro Miura – Band 3
- »Black Bird« von Kanoko Sakurakoji – Bände 1-11, 13-14, 18
- »Trigun Maximum« von Yasuhiro Nightow – Band 12
Die Ministerialverordnung soll am 6. Januar 2026 in ganz Alberta in Kraft treten und gilt dann für insgesamt über 800.000 Schülerinnen und Schüler.
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Via CBC, CTV News
© Kentarou Miura, Hakusensha / Nippon Television, VAP, OLM

Na ja, Berserk ist ja jetzt nicht gerade … seichter Inhalt. Dass man das nicht in Kindergärten anbietet und rumliegen lässt, finde ich nicht falsch. Das ist einfach kein Inhalt für Kinder würde ich meinen.
Natürlich kann man nicht immer per se gleich alles davonfegen. Kontext und Ausprägung sind da ja zu betrachten und einzuschätzen – und für welches Alter das vorliegt.
Und bevor jetzt jemand mit dem Argument kommt ‚Kinder schauen sich ja heutzutage sowas schon im Internet an!‘. Das macht die Sache ja nicht besser. Nur weil sie es tun, ist das ja nicht gleich in Ordnung.
Finde es eher erschreckend, dass Sachen wie berserk überhaupt in der Schulbibliothek Vorlagen. Das Werk ist doch ganz und gar nicht für Kinder geeignet.
Die Kommentare hier sind teils auch echt erschreckend…
Naja, sind ja jetzt keineTitel die ansich für zu junge was sind (sprich sind alle klr mehr mit für ältere), von dem her schon nachvollziehbar. Aber eher unnötig warum man dann nur teile eine Reihe rausschmeißt (wenn dann doch gleich ganz ist doch dämlich) und nicht gleich bei abgeschlossenen die vorab prüft. Ist ja nicht so als gäb es nicht genug Titel und auch andere Biblioteken abseits der Schule…
In was für einer armseligen Welt leben wir eigentlich?
Undassbar
ES geht doch garnicht um ein allgemeines Verbot sondern betrifft nur die Schulbiliotheken + Klassenzimmer, also halb so schlimm…
Genau deswegen ist es so schlimm. Denn genau da beginnt Zensur. Und ja, es gibt einen Unterschied zwischen FSK ähnlichen Regelungen und Zensur. Und es ist immer der gleiche Weg. »Berserk«… klar, kann jeder verstehen. Dann ist es plötzlich der erzwungene Suicid in »Frieren«. Dann das Köpfen der Herzkönigin in »Alice im Wunderland«, dann ist es auf einmal ein Kinderbuch mit einem schwulen Jungen, dann »1984« und »Ein Mitternachtstraum« von Shakespeare. Sobald es individuelle Verbote ohne ein rechtskräftig, demokratisch verabschiedetes Gesetz dazu gibt, ist es Zensur.
Nur die Überschrift gelesen?
Hä, was genau ist daran jetzt verwerflich?
Sehr gut. Zum Glück gibt es im Internet keine Inhalte, die besagte Werke wie ein Kinderbuch für 4-Jährige aussehen lässt. Ist ein klarer Fall von »wenn eine Dorfdeppen-Provinz den Namen auch verdient«. Ich könnte mir vorstellen, dass die Liste eher als Ansporn genutzt wird, diese Werke nun aktiv zu suchen. Normalerweise wären die wahrscheinlich in der Bibliothek unter Staub begraben. Naja, wenn Bürokraten schlau wären, würde Bürokratie auch gut funktionieren.
Absolut richtig aber ein Titel wie Beserk hätte in einer Schulbibliothek erst gar nichts verloren.