Signal.MD zur Zahlung offener Vergütung aufgefordert

Die Webseite J-CAST berichtete vor Kurzem darüber, dass das Anime-Studio Signal.MD von der Japan Fair Trade Commission (JFTC) dazu angewiesen wurde, einen Vertrag mit Animationsregisseur Shiro Kudaka zu erfüllen, nachdem dieser nicht den vollen Betrag für seine Arbeit erhalten hat.

Probleme begannen im Dezember 2019

Kudaka erklärte gegenüber J-CAST, dass er von Signal.MD als Animationsregisseur für eine kommende Anime-Serie, die 2021 ausgestrahlt werden soll, unter Vertrag genommen wurde und für seine Arbeit 360.000 Yen (circa 2.833 Euro) erhalten sollte. Signal.MD zahlte Kudaka vorab 180.000 Yen und wollte den Rest nach Abschluss der Arbeit begleichen.

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Der Animationsregisseur gab an, dass er »bei einigen Punkten unvorsichtig« war, weil er den Vertrag nie schriftlich erhielt: »In der Animationsindustrie werden viele mündliche Vereinbarungen getroffen […] und das Geld war zu der Zeit knapp, also war ich damit einverstanden, dass ich die Bezahlung in zwei Teilen erhalte.« In Japan ist ein mündlicher Vertrag zwar legal, aber schwer durchsetzbar, wenn es zu einer Gerichtsverhandlung kommt.

Die Probleme zwischen Kudaka und Signal.MD begannen im Dezember 2019, als ein Produzent behauptete, dass Kudaka zu wenig Arbeit geleistet hätte. Daher wollte das Studio den restlichen Lohn erst dann zahlen, wenn man tatsächlich Fortschritte sehen würde. Kudaka reagierte darauf, indem er erklärte, dass zu diesem Zeitpunkt noch nicht viele Animationsschnitte zur Überprüfung vorlagen und es die Aufgabe von Signal.MD war, die Arbeit der Animatoren an Kudaka weiterzuleiten.

Da der Anime nicht vor 2021 erscheinen sollte, kehrte Kudaka im Januar 2020 in seine Heimatstadt zurück, um an einem buddhistischen Gedenkgottesdienst teilzunehmen. Dort wurde er von einem Signal.MD-Produzenten kontaktiert. Kudaka sagte, dass der Produzent mit der Menge der bisher geleisteten Arbeit unzufrieden war und »keinen Yen dafür bezahlen wollte«, wenn die Arbeit nicht bis Ende Februar 2020 abgeschlossen wäre.

Daraufhin wandte sich Kudaka an die Japan Fair Trade Commission, um eine Untersuchung der Angelegenheit einzuleiten. Am 25. Januar 2021 erfuhr er von der JFTC, dass man das Problem lösen konnte und Signal.MD dazu angewiesen wurde, den gesamten geschuldeten Betrag an Kudaka zu zahlen. Dieser erklärte, dass er »sehr glücklich« über das Ergebnis war und hofft, dass seine Kollegen so etwas nie durchmachen müssen.

I.G. Port, die Muttergesellschaft des Studios Signal.MD, kommentierte: »Es stimmt, dass Signal.MD am 19. Januar 2021 eine schriftliche Anweisung von der Japan Fair Trade Commission erhielt. Nachdem wir den Sachverhalt bestätigt haben, werden wir geeignete Maßnahmen ergreifen. Gleichzeitig wird der gesamte Konzern, einschließlich Signal.MD, danach streben, eine gründliche Einhaltung und ein solides Management in Übereinstimmung mit dem Gesetz sicherzustellen.«

Es ist nicht bekannt, um welches Projekt von Signal.MD es sich handelt, da das Anime-Studio mehrere Anime-Serien hat, die in diesem Jahr veröffentlicht werden sollen.

Titelbild (Symbolbild): © Recovery of an MMO Junkie Production Committee

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Toshi

»Der Animationsregisseur gab an, dass er »bei einigen Punkten unvorsichtig« war, weil er den Vertrag nie schriftlich erhielt: »In der Animationsindustrie werden viele mündliche Vereinbarungen getroffen […] und das Geld war zu der Zeit knapp, also war ich damit einverstanden, dass ich die Bezahlung in zwei Teilen erhalte.« In Japan ist ein mündlicher Vertrag zwar legal, aber schwer durchsetzbar, wenn es zu einer Gerichtsverhandlung kommt.«

das ist eigentlich schon hart, sich auf so was zu verlassen. würde mich nicht wundern wenn schon der eine oder andere das ausgenutzt hat.

heut zu tage musst du vorsichtig sein, grade wenn es um geld geht, da kann dir dann auch egal sein was andere von dir halten (was in japan ja eher schwierig ist, da will keiner der arsch sein).

Mebaru

Schon traurig das niemand es für nötig hält, sich an Verträge zu halten und man rechtliche Schritte einleiten muss, wirft kein gutes Licht auf das Unternehmen!

8149

Das spektakulärste an der Story ist ja, dass angeblich eine Serie ein Jahr im Voraus fertig regie-rt geworden sein soll. Unglaublich.

CipherDood

Arme Moriko. Wieso ist ihr denn der zweifelhafte Ruhm des Artikelbildes zuteil geworden. Einen erwischt es wohl immer.

McTorte

mich würde jetzt interessieren welcher anime es war. welche stehen den zur auswahl 😅

Oliver

dragon goes house hunting, platinum end oder mars red
filme: hikaru no ou, cider no you ni kotoba ga wakiagaru, deemo the movie

Miror

Mh also erstes wenns ums Geld geht immer Schriftlich. 2.Wenn der Animationsregisseur keine Arbeit liefert wiso sollte ich in dan bezahlen. 3.Wenn der Animationsregisseur Arbeit leistet muss er bezahlt werden. Deswegen alles Schriftlich dan sind am Ende alle zufrieden.