In einem aktuellen Bericht appelliert das Japan Research Institute an die japanische Regierung, die Probleme der Anime-Industrie schnellstmöglich in den Griff zu bekommen. Wir fassen zusammen.
Anime-Markt boomt
Seit Jahren prophezeien bedeutende Persönlichkeiten der Anime-Industrie unserem Lieblingsmedium eine düstere Zukunft, was in den letzten Wochen und Monaten nochmals deutlich zunahm. Auch wenn diese bislang glücklicherweise noch nicht eingetreten ist, so gibt der Status quo, sei es in Bezug auf Arbeitsbelastung, Gesundheit oder Talentförderung, allen Grund zur Besorgnis.
Nun beteiligt sich mit dem Japan Research Institute eine außenstehende und vor allem unabhängige Forschungseinrichtung an der Diskussion und appelliert in ihrem Bericht an die japanische Regierung, nicht länger den Blick abzuwenden, da die Anime-Industrie für Japan eine immense Bedeutung habe.
Laut dem Bericht wäre der internationale Anime-Markt in den letzten zehn Jahren um das Sechsfache gewachsen und belaufe sich derzeit auf ungefähr 1,5 Billionen Yen (etwa 9,4 Milliarden Euro). Doch das wäre noch lange nicht das Ende der Fahnenstange, denn Experten würden das Potenzial sehen, dass mit Anime über 5 Billionen Yen (31,5 Milliarden Euro) im Ausland erwirtschaftet werden könne.
Doch um der Nachfrage gerecht zu werden, müsse man zunächst die passenden Voraussetzungen schaffen. Allerdings gehe in dieser Hinsicht schon seit Jahrzehnten nichts vorwärts, da die Anime-Industrie nicht gewillt sei und die Studios finanziell nicht in der Lage wären, etwas zu verändern.
Daher werde es Zeit, dass die Regierung den Anime-Markt finanziell unterstützt. Bisweilen sei dies nämlich nicht der Fall gewesen. Obwohl die Regierung unter dem Motto »Cool Japan« mit ihrer eigenen Popkultur für das Land werbe, lasse sie keinen Yen dafür springen. Im Gegenteil, mit abwegigen neuen Steuerreformen sorge sie gar für weitere Belastungen.
Leben in Armut
Zur Verbesserung der Gesamtsituation wäre es notwendig, die Arbeitsbedingungen für Animatoren attraktiver zu gestalten, um die Fluktuationsrate langfristig zu senken. Immerhin würden 25 % aller Neueinsteiger das Handtuch in den ersten vier Jahren und 68 % innerhalb von acht Jahren werfen.
Lange Arbeitszeiten, niedrige Löhne und mangelnde Förderung. Das seien die drei Hauptprobleme, an denen man laut Bericht arbeiten müsse, um Nachwuchstalente in der Industrie halten zu können.
Allem voran wären es jedoch die finanziellen Umstände, die es so gut wie unmöglich machen würden, den Beruf des Animators auf lange Zeit auszuüben. Im Vergleich zu gleichaltrigen Angestellten anderer Branchen würde man als Animator jährlich über eine Million Yen (etwa 6300 Euro) weniger verdienen, weswegen viele Berufseinsteiger noch einen Nebenjob hätten, um über die Runden zu kommen.
Hier läge allerdings bereits das nächste Problem, denn durch einen Zweitjob würde natürlich auch die Gesamtbelastung des Einzelnen steigen, was zu gesundheitlichen Einschränkungen führen könne – insbesondere weil die Arbeitsbelastung als Animator ohnehin schon hoch genug sei.
Dennoch gäbe es einen kleinen Lichtblick, da sich die Arbeitsbedingungen bereits leicht verbessert hätten. Während im Jahr 2017 noch etwa 30 % der Animatoren monatlich mehr als 100 Überstunden geleistet hätten, wären es im Jahre 2022 nur noch 10 % gewesen. Dabei handle es sich um das Ergebnis von neuen Arbeitsschutzgesetzen, welche von der Regierung erlassen wurden.
Gesetzlicher Gewinnanteil und Gewerkschaften
Daran soll diese nun anknüpfen, weshalb das Japan Research Institute vorschlägt, dass ein Gesetz eingeführt wird, welches den Produktionsstudios einen festen Anteil von 30 % des Gesamtumsatzes eines Anime zuspricht, unabhängig davon, ob diese dem Produktionskomitee angehören oder nicht.
Derzeit würden Anime-Studios nur 6 % des internationalen Umsatzes und 16 % des inländischen Umsatzes von ihren Produktionen erhalten, was lediglich die eigenen Kosten gerade so abdecken würde. Das neugewonnene Kapital dieses festgeschriebenen Anteils soll sich zwangsläufig in den Löhnen der Animatoren widerspiegeln und die Förderung junger Berufseinsteiger ermöglichen.
Abschließend fordert man noch arbeitsspezifische Gewerkschaften. Während in Deutschland gefühlt jede Woche gestreikt wird, gibt es in Japan nämlich keine Gewerkschaften, wie wir sie kennen und die sich für berufliche Themen wie Mindestlohn, Arbeitszeiten, Krankheitstage, Urlaubstage, Gesundheitsleistungen oder andere Dinge der Arbeitswelt einsetzen.
Letztendlich bleibt abzuwarten, ob und inwiefern sich die japanische Regierung zukünftig einbringen wird. In jedem Fall sollten die Verantwortlichen besser früher als später die Probleme lösen.
- Renommiertes Anime-Studio erhöht Gehalt für Angestellte
- Studio MAPPA verbessert Gehalt für Neueinsteiger
- Beliebter Animator kehrt Animationsstudio den Rücken
Via Japan Research Institute
© Shirobako Partners
48 Kommentare und Antworten zu "Japan: Regierung muss Probleme der Anime-Branche lösen"
Na ja, Regierungen sind ja nicht unbedingt dafür bekannt, dass sie auf die Leute hören, wenn man sie auf was aufmerksam macht – es sei denn es sind Lobbyisten und Konzernchefs; dann hören sie natürlich gern zu.
Man kann für Japan und die Arbeiterinnen und Arbeiter in dieser Branche nur hoffen, dass sich was tut. Ich finde die Idee des Gewinnanteils gut muss ich sagen. Wie man das gestaltet und in welcher Höhe … da kann man sicherlich drüber diskutieren. Allerdings muss man dann auch gucken, dass das von der Studio-Spitze auch wirklich nach unten weitergereicht wird und die Angestellten das auch spüren – also sowohl in der direkten Bezahlung als auch in der Verbesserung der Arbeitsbedingungen – und förderung.
Nun bleibt es also abzuwarten, ob dieser Appell, der erfolgte einfach nur verpufft oder ob tatsächlich eine nachhaltige Veränderung stattfindet. Wenn sich das dann auch noch auf andere Branchen ausweitet und ein gesamtgesellschaftliches Umdenken stattfinden würde … Wenn das Wörtchen ‘Wenn’ nicht wäre.
Einfach alle Animatoren mit Ki Maschinen ersetzen, dann muss niemand mehr bezahlt werden. 🤡
Das wird sowieso kommen. Es ist ein digitalisiertes Geschäft. Und offengestanden – es stört mich nicht. So wie es keine Mangaka mehr gibt, also Leute, die sich für einen Hungerslohn abschuften, so braucht es irgendwann auch keine Leute mehr, diese die Computer bedienen müssen. Wer sich mal in der Automobilindustrie umschaut, der wird überrascht sein, wie wenig das noch mit ARBEITEN zu tun hat. Nichts gegen die Frauenquote, aber man sieht vermehrt, wie die Tätigkeiten durch Frauen ersetzt worden sind – weil man die natürlich niedrig bezahlen kann, ohne gleich einen Machtkampf zwischen den Pheromon vom Zaum zu brechen. (Dazu hatte es mal eine Sendung bei »Hart aber fair« gegeben, noch unter Frank Plasberg.) Die Arbeitgeber (korrekterweise Auftraggeber) wissen schon, woran sie einsparen können. Maschinen arbeiten, Menschen betätigen Schalter. Immerhin stimmt die Bezahlung. Die digitalen Branchen vereinfachen dem Menschen zwar das Leben, doch sie tragen keinesfalls zum Wohlstandsversprechen bei. Der Mensch ist mit zunehmender Innovation immer ärmer geworden. Oder besser gesagt: Die Schere zwischen Arm und Reich spreizt sich immer weiter, desto weniger Arbeitskräfte für bestimmte Tätigkeiten anfallen.
Der Unterschied ist aber wohl die Kreativität. Ein Anime ist schließlich kein Auto (wie in deinem Beispiel.) Ein Auto muss gut fahren und viel leicht noch schön aussehen. Da kann es miter als Verbraucher egal sein, ob dahinter jetzt nur Maschinen und KI oder echte Menschen stecken. Bei einem Film ist mir aber sehrwohl die Grafik wichtig. Details und Ester Eggs sind manchmal wichtiger als man sich denkt. Und gerade da scheitert KI.
KI könnte meiner Meinung nach lediglich für In-between Frames oder so eingesetzt werden, weniger für Keyframes. Genau so wie das Auto auch von Menschen designed wird, und die Maschine hauptsächlich für die Produktion verantwortlich sind
Die Grafikqualität hat mit der Animationsqualität und demnach mit der KI gar nichts zu tun; das sind terminologisch zwei völlig verschiedene Ansätze. Und eine KI beeinflusst auch nicht die Qualität von einer Bildausgabe – denn das ist die Grafikqualität. Da kommt ‘s dann eher auf den Grafikadapter an, speziell auf die Hochwertigkeit seiner SMDs, die Matrix seines PCBs und der THT-Umsetzung für das LVDS und TMDS mit der Hauptplatine; von IGPs ganz geschweige. Kurzum: Wer am Preis für Mainboard und Grafikkarte einspart, der bekommt durchweg schlechtere Komponenten serviert, nicht nur seitens des Voltage Regulator Module.
@ Mouse:
Viele Anime und auch Filme oder Serien (Dexter Bosch Bones etc etc etc) sind Adaptationen von Büchern bei Animes auch Mangas klar..
Da muss zumindest bei der Erstellung des Animes die KI auch Null kreativ sein die ist nur jemand der »ausfertigt«. Das die die dadurch keinen Job mehr haben auch kein Streamingabo mehr zahlen können ist das gute alte Produktionsmittelproblem von Marx transformiert ins 21 Jh.
wtfhappen1971 zeigt das wunderbar KnSNaru.
visualcapitalist ist auch ne schöne Seite.
Diese Animes sind lieblos und seelenlos, wenn es soweit kommt kehre ich diesem Genre den Rücken….
Das will ich schriftlich. ^^
@KnSNaru: Schriftlich mit Vertragsstrafe und Verbote jegliches Streamingangebot zu abonnieren sowie Tracker Software auf jedem Gerät die checkt ob man doch illegal wo streamt.. Weiters Kontrolle über Jeglichen Geldfluss damit keine Discs gekauft werden… Nicht perfekt schränkt aber so ein, dass aus leerem Onlingelaber eine echte Einschränkung würde…
In einer Kapitalgesellschaft hat eine Regierung sich aus der Marktwirtschaft zu enthalten, solange sie das soziale Gleichgewicht nicht stört. In dieser Situation geht es weniger um die Gewinne und Verluste von einer Branche, so die Einleitung zum Artikel, als vielmehr darum, dass die Arbeitnehmer in der Animationsbranche unzureichend vergütet werden. Der Mindestlohn von unter 8 Euro trägt natürlich nicht dazu bei, dass der Wohlstand einen jeden zukomme, was natürlich Utopie ist, wenngleich ich nicht die genaue finanzielle Situation der Japaner kenne, beispielsweise auf der Ausgabenseite für Mieten, Nahrung usw.. Die Anime selber geben dazu keinen verlässlichen Aufschluss, weil einfach ganz nach dem amerikanischen Modell den Zuschauer vorgegault wird, die breite Gesellschaft lebe im wohlhabenden Mittelstand und Reichtum, äquivok dazu die deutschen Fernsehserien »Derick«, »Alles was zählt« und »Gute Zeiten, schlechte Zeiten.« Das ist natürlich noch utopischer, denn ausgenommen von dem Hertha-Berliner Stadtviertel leben die meisten Berliner kaum besser als anderswo, vielmehr haben sie mit hohen Mietkosten zu kämpfen. Das Fernsehen kaschiert, wo es nur kann. Berlin produziert kein vieles Geld, es verschwendet stattdessen die Gaben durch den Länderfinanzausgleich (LFA): Diese Stadt macht trotz Abschaffung des LFA weiter daran, was Hamburg vor vielen Jahren in den Konkurs geführt hat. Es gibt einige wenige Anime, diese zeigen sehr wohl die sozialen Verhältnisse in der breiten Masse: Selbstverständlich ist das NEET-Beispiel aus »NHK ni Youkoso!« keineswegs exemplarisch dafür, wie schlecht es wirklich um die Bevölkerung Japans stehe, aber diese endlosen Eigenheime, zudem aus Gestein, sind es auch nicht. Die Spanier sind im weltweiten Vergleich unter denen mit Immobilienhäusern schon mit führend, aber auch bei denen reihen sich nicht von Ortschaft zu Ortschaft Eigenheime an. Die Agglomeration bieten die wenigen Flächen Japans, die tatsächlich genutzt werden, nicht an: Ihr meint doch nicht etwa, die risigen Slums um die Großstädte herum, die tatsächlich den Raum dafür bieten KOENNEN, sind bloß ein Trugbild? Dann schaut euch mal das wahre Bild von Paris an – nicht nur die geschönten Plätze aus der Innenstadt. Schaut man sich Dokumentationen über Japan an, so wird das wahre Ausmaß ersichtlich: Viele Japaner leben unter teils verengten Bedingungen, bspw. als Großfamilie, in Hotels usw.. Ich weiß noch, als ich bis vor einem Jahrzehnt noch mit einem Fansubber (Translator) in stetigem Kontakt gestanden bin, ein Japaner, der in Deutschland studierte, und in der Zeit, wo er sich gerade in seiner Heimat befunden hat, konnte ich es per TeamSpeak immer wieder heraushören, wie ungewöhnlich die Lebensverhältnisse dort tatsächlich sind, besonders die beengten Lebensbedinungen.
«In einer Kapitalgesellschaft hat eine Regierung sich aus der Marktwirtschaft zu enthalten, solange sie das soziale Gleichgewicht nicht stört.«
Also muss eine Regierung sich grundsätzlich einmischen, da Firmen das bestimmt nicht von selbst machen.
Oh, jetzt wird ‘s ideologisch (Sentimentalismus vs. Ökonomik) und der Gedanke von einer freien Marktwirtschaft bloß ein Gedanke ist.
Das hat nichts mit Ideologie zu tun. Das ist einfach nur Gier und Egoismus. Daher muss man da eingreifen. Ob das immer so gut klappt, sei jetzt mal dahingestellt. Aber es ist halt notwendig.
Du kannst die Märkte nicht in allem regulieren, andernfalls ziehen sie ab, so wie die Großunternehmen, die Du mit noch höheren Steuern belasten willst. Kompromissbereitschaft ist keine Einbahnstraße. *imaginäre Drei Euro ins imaginäre Phrasenschwein einwerfe*
An KnSNaru:
In allem? Nein. Es geht um grundlegende Sachen, wie Bezahlung, Arbeitsschutz, Arbeitsbedingungen, Krankheit etc. So wie eine Regierung für die Bürger verantwortlich ist, ist auch ein Unternehmen für seine Angestellten verantwortlich. Und wenn einem Unternehmen seine Angestellten egal sind, muss halt dafür Sorge getragen werden, dass eine Absicherung durch gesetzliche Bestimmungen da ist damit die Unternehmen wengstens im gesetzlichen Rahmen ihrer Pflicht nachkommen.
Ob dem auch immer richtig nachgegangen wird, kann man sicherlich – sowohl bei Regierung als auch Unternehmen – anzweifeln. Aber der Punkt ist, dass es getan werden muss damit überhaupt eine Grundlage vorhanden ist.
@Ich
Reden wir noch über die Bedinungen von einer Nation wie Japan oder über jene in irgendeinem Drittweltstaat? Und was die Bezahlungen in Japan anbelangt… Ja, Du kannst nicht höhere Löhne und Gehälter ausschütten, als das Bruttosozialprodukt hergeben und in diesem Aspekt kränkelt die japanische Konjunktur seit Ende des Wirtschaftsaufschwungs. Wo soll ‘s denn erwirtschaftet werden? Ist Dir denn nicht bewusst, dass der mit Abstand wichtigste Wirtschaftssektor, die Elektroindustrie, seit 20 Jahren rückläufig geworden ist? Die Matsushita Electric Industrial Co. Ltd. ist einst ein weltmarktführender Elektronikkonzern gewesen. Ja, was produziert man denn heute dort noch? Feststoffkondensator wie die ohne jeden Zweifel erhabenen Black Metallic Solid Capacitors von Panasonic Semiconductor Solutions Co., die aber bedauerlicherweise unter dem Label Nichicon Corporation vermarktet werden – beim chinesischen Kontrahenten? Was ist aus der Nippon Chemi-Con Corporation geworden? Früher wollte die Elektrolytkondensatoren aus diesem Hause so gut wie jeder Enthusiast in seinen Schaltnetzteilen vorfinden oder auf seiner Hauptplatine. Gucke Dir doch nur mal an, was das einst deutsche Spin-off von der Siemens AG, die Infineon Technologies AG, sich alles unter den Nagel gerissen hat, neben den Weltmarktführer für Rectifiers und NexFETs, der International Rectifier Corporation, und wo sie produzieren lassen. In Japan? Pustekuchen: IN TAIWAN! Der japanische Großmarkt ist kaputt. Die großen Konkurrenten ON Semiconductor Corporation und Intersil Corporation (derweil zur Renaissance Semiconductor for Advanced Solutions Electronics Corporation gehörend) – auch Taiwan. Mein Gott! Erkennst Du es denn nicht?! Die Chinesen haben die japanische Produktion und den japanischen Markt lahmgelegt. Dort ist nichts mehr, was im internationalen Vergleich überhaupt nur ansatzweise den BIP ankurbeln kann. Die Anime-Makrt, der mehr denn je am Boomen ist, rettet die Japaner nicht – er schafft weder Arbeitsplätze noch garantiert er zugesicherte hohe Löhne. Woraus setzt es sich nun zusammen, wenn das Bruttoinlandsprodukt es nicht mehr hergibt?
An KnSNaru:
Und weil es wirtschaftlich schlecht läuft, darf man seine Angestellten schlecht behandeln? So funktioniert das aber nicht. Gerade in schlechten Zeiten trägt ein Unternehmen Verantwortung für seine Angestellten. Die erledigen ja schließlich die Arbeit; stellen bspw. ein Produkt her. Das machen ja nicht die Manager oder Vorstände. Natürlich braucht es diese auch; sie leiten die Firma und vermarkten/verkaufen das Produkt. Aber um ein Produkt zu haben, was man verkaufen kann, muss man das ja erzeugt haben.
@Ich
Hast Du schon mal die Reportage über das hamburgische DHL-Subunternehmen gesehen oder über den Vorfall gelesen gehabt? Missstände gibt es überall. Das ist kein japanisches Phänomen. Und der ostasitische Lebensraum ist ein GROSSER Raum. Katar ist ein Witz im Vergleich zu Iran und den mittel-und südamerikanischen LEBENSRAUM.
An KnSNaru:
Und weil es überall Missstände gibt, ist es in Ordnung, wenn man sie nicht angeht und bekämpft?
@Ich
Du wirst nicht überall jeden einzelnen Missstand beheben können. Soziale Differenzen hat es schon immer gegeben und das wird auch so bleiben, solange es gierige egoistische Menschen gibt – das ist eine fundamentale Eigenschaft des Menschen.
Die Realität 7st kein Anime mit einem engstirnigen Sturkopf von Möchtegern-Helden, der meint, jeden und alles retten zu müssen/ zu können. Ein Krieg ohne Opfer – dies ist das Hirngespinnst von Anime. Ohne Opfer bleibt das Kräfteverhältnis im Gleichgewicht – ohne Sieger und ohne Verlierer. Versuche das mal auf die Realität zu übertragen. Utopisch, was?
Man kann nicht allen auf der Welt helfen; das stimmt. Aber eine Regierung kann doch wohl im eigenen Land was tun. Sicherlich kann eine deutsche Regierung nichts in China tun, aber sie kann was in Deutschland tun – genauso wie eine japanische Regierung was in Japan tun kann.
Natürlich wird man nicht alles gleichsam auflösen können. Aber das heißt doch nicht, dass man es gar nicht erst angehen braucht und die Leute sich selbst überlässt. Natürlich muss man es angehen.
Die Problematik besteht darin, dass eine Regentschaft, egal wessen Staates, nicht frei von Entscheidungen ist. Der Finanzmarkt kontrolliert Regierungen – das wissen wir bereits. Entscheidungen zugunsten der Schwachen und Hilflosen gehen zulasten derer, die die Finanzspritzen verteilen sollen. Also müssen Regierungen und Wirtschaftsinstitutionen (einschließlich Gewerkschaften und Genossenschaften) auf einen gemeinsammen Nenner gelangen. Das ist es, was ich mit Kompromissbereitschaft angedeutet habe. Ignoriert und übergeht eine noch so humanistisch gelenkte Regierung die Interessen des Wirtschaftssektors, dann geht ein Staat mit seinen Bürgern bankrott. Wenn ein Großunternehmen es nicht für notwendig erachtet, seine Subunternehmen zu kotrollieren und zu beraten, dann ist das in der Konsequenz leider Gottes eine Schweinerei, denn zur Diversifikation diktieren dürfen sie diese nicht, jedoch ausgrenzen – was in beider Interessensstandpunkte ein schwieriges Unterfangen darstellt. Es gibt immer Sieger unf Verlierer und die Quintessenz ist es, sich mit seinen jeweils gegensätzlichen Interessen weitgehend in der Mitte anzunähern – das dient dem Allgemeinwohl.
Ah, das Allgemeinwohl … Komischerweise sind die Leute, die Opfer … Verzeihung, Kompromisse für das Allgemeinwohl fordern davon meist nicht betroffen. Es ist leicht Opferbereitschaft zu fordern, wenn man selbst keine Opfer bringt.
Wenn beispielsweise ein Unternehmer beklagt, dass die Auftragslage wegen der angespannten Wirtschaftslage schlecht ist und dann von der Belegschaft Unterstützung fordert, aber gleichzeitig stecken er/sie und die Führingsriege sich neben dem eigentlichen Gehalt noch üppige Bonuszahlungen in die Tasche, kann da ja nicht von einem Kompromis zu sprechen sein.
Damit man mich nicht falsch versteht: Ich will Unternehmern ja nicht verbieten, dass sie Geld machen; das wäre ja Quatsch. Aber Gewinn zu Lasten und zum Nachteil der Angestellten zu machen … Damit habe ich ein Problem. Undda wären wir wieder beim Thema Verantwortung.
Es gibt in Japan gar keine Gewerkschaften? Tja, kein Wunder dann das das Land nicht wirklich oder nur langsam Familien (oder überhaupt Arbeitnehmer) freundlicher wird. Leider kommen solche Veränderungen meist nur von »unten« wenn man es so bezeichnen will. Die Wirtschaft geht da selten voran, außer vlt. Internationaler aufgestellte Konzerne und durch junge Personen geführte/gegründete Unternehmen. Und die Dauer Regierung aus LDP ist auch nicht gerade für einen fortschrittlichen Kurs bekannt.
Und gerade mal 6 bzw 16% nur für das Studio? Ich weiß wie sich das mit dem Produktioskomitee verhält und wo genau der Rest des Gewinns hingeht, aber wie kann man es zulassen das die die den meisten Teil der Arbeit machen, die Produktion des Animes, nur so wenig bekommen?
Ups, da hab ich ein nicht vergessen. Ich weiß nicht wie sich das mit dem Produktioskomitee verhält.
Doch es gibt Gewerkschaften nur funktionieren die nicht wie bei uns und sind eher mit einen Personalrat mit etwas mehr Befugnisse zu vergleichen, gut der vergleich ist jetzt auch nicht gut.
Die Arbeitswelt generell muss in Japan mal überdacht werden. Mit all dem technischen Fortschritt braucht man da nicht so lange arbeiten. Weniger ist mehr.
Gab es nicht auch 2019 ein Statement der japanischen Regierung das viele der L*licon/Sh*tacon Künstler weiblich seien und das im Widerspruch zum »Schutz für Frauen und Kinder« stünde? Da sie dann alle finanziell absteigen würden? Den »Arbeitsmarkt« gibt es ja auch.
Dann gab es das gleiche ja noch, wo China ein Mangaregulieren wollte, aber ihre eigenen Drucksachen nicht inkludieren wollten.
Sehe jetzt nicht was L*licon hier mit dem Artikel zu tun hat, da es hier ja eher um normale Animes geht. Das ich das ausgerechnet sagen muss, aber: einfach mal chillen.
Ich finde diesen Spagat des Posterstellers aber erstaunlich. Von einem allgemeinen Problem des japanischen Arbeitsmarktes auf die prozentuale Geschlechterverteilung von L*licon-Künstlern zu vermerken, halte ich schon für eine beachtliche Denkleistung.
ACHTUNG: Dieser Kommentar kann Spuren von Ironie und Sarkasmus enthalten. Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren Lieblings-Comedian oder Kabarettisten.
Gebe ich weiter an Jan Bömmermann.😂
»Die Arbeitswelt generell muss in Japan mal überdacht werden. Mit all dem technischen Fortschritt braucht man da nicht so lange arbeiten. Weniger ist mehr.«
Aha und woran machst du das fest? Arbeitest du in einen Japanischen Betrieb?
Nur so ist das erstmal extrem verallgemeinert, die Überstunden kommen schon mal nicht aus den Handwerklichen betrieben sondern eher die sagen wir mal Bürojobs und das die Überstunden schieben kommt weniger von der Technik sondern von Aufträgen die oft zu knapp bemessen sind. Auch in der Anime Industrie kommen die Überstunden daher, das durch zu knappen Zeitplänen, oder halt oft was schiefgeht, immerhin arbeiten viele Menschen an einen Anime und die Technik kann auch mal versagen.
Zuglauben das mit »technischem Fortschritt« weniger Überstunden gibt ist sehr naiv.
Außerdem arbeiten viele in Japan freiwillig länger, da der Überstundenzuschlag bei 25% liegt. Außerdem bin ich eh kein Fan davon eine Westliches Vorstellung auf andere Länder zu münzen, das macht schon mal der Kulturunterschied nicht möglich, zumal man erstmal im eigenen Land schauen sollte das alles läuft. In Deutschland werden auch sehr viele Überstunden gemacht und viele haben 2 Jobs.
Die Japaner, die wirklich freiwillig länger arbeiten, dürften die Ausnahme sein. Die meisten machen es aufgrund des krankhaften gesellschaftlichen Drucks, weil der Lohn zu niedrig ist oder weil dort gerne ausgebeutet wird. Gab von Arte mal eine Doku dazu: arte.tv
Ich frage mich, warum immer nach der Politik oder Regierung gerufen wird, wenn die Wirtschaft etwas nicht schafft? Wir leben in einer kapitalistischen Welt!
Wenn die Wirtschaft es selber nicht schafft rechtzeitig gegenzusteuern, dann hat sie auch damit zu leben, was die Konsequenzen sind…fehlende Mitarbeiter, mangelnde Umsetzung, Beschwerden und Umsatzeinbrüche…es ist immer nur traurig für ein Land selber, wenn die Wirtschaft so arrogant ist und dadurch das Land zugrunde richten…tja, aber so ist Kapitalismus!
Geht uns mit unserer Auto- und Chemischen Industrie genauso…aber alle jammern die Regierung sei schuld? Lest erstmal alle das »Kapital« um zu verstehen, wie Wirtschaft funktioniert.
Warum wird immer die Regierung Gerufen mhhh lass mal überlegen , weil vll die Regierung die Instanz ist die mit Regulierungen oder Finanzieller Unterstützung die Wirtschaft Lenken kann und zwar in die Richtung in die diese gehen sollte …
ihre Aussage kommt dem Motto gleich Friss oder Stirb
und uns geht es nicht so
Auto Industrien und Chemie Industrien erhalten allesamt Steuervergünstigungen und andere Arten von Entlastungen
So zu tun als würde es bei uns genauso sein ist sry einfach nur Naiver Quatsch
Regulierung besteht daraus, dass in Gesetze und Vorschriften zu packen, was einem die Lobbyisten in die Hand diktieren….und die finanziellen Unterstützungen werden von Steuergeldern getätigt, die in Nachwuchs, Landwirtschaft oder Bildung besser investiert wären. Dass große Konzerne dann auch noch Steuervergünstigungen erhalten, was ein Mittelständler oder Familienbetrieb nicht bekommt, ist ebenfalls nicht lobenswert. Die heimische Wirtschaft besteht nicht nur aus Großindustrien, und die japanische Wirtschaft nicht nur aus Anime. Wer naiven Quatsch von sich gibt, bleibt somit ungeklärt…
Es geht nunmal nicht einfach um die ominöse Wirtschaft, sondern um konkrete arbeitende Menschen und ihre Arbeitsbedingungen, um ein durchaus wichtiges kulturelles Gut(Anime) und großgedacht um den Wohlstand des Landes.
Da kann eine Regierung nicht einfach wegschauen.
Und das man in einer kapitalistischen Welt lebt muss man ja nicht einfach gutheißen. Nicht das ich das Systems abschaffen will, aber Japan sollte eher wie Deutschland auf den sozialen Kapitalismus umsteigen. Purer Kapitalismus ist schlecht für die Menschen und auf Dauer für das Land. Das haben südamerikanische Länder wie Chile schon vorgemacht.
Einfach die Wirtschaft machen lassen heißt nunmal auch das ethische, soziale, ökologische und gesundheitliche Standards nicht mehr wichtig sind.
Willst du in so einem Land leben?
Grade weil es Menschen sind und keine Maschinen, haben sie die Möglichkeit selbst zu entscheiden. Wenn die Arbeitsbedingungen nicht passen, dann sucht man sich etwas anderes….daher wie im Artikel geschrieben, die Höhe personelle Fluktuation.
Die Arbeitsbedingungen kannst du nun auf zwei Wegen ändern 1) durch Vorgaben vom Staat oder 2) Unternehmen nimmt selber Verbesserungen vor.
Du willst also lieber, dass der Staat die Vorgaben macht? Und wo ist dann die Grenze der Regulierung? Willst du den Luxus/Wohlstand der 1% reichsten Unternehmer dieses Landes verteilen auf alle, damit bei jedem etwas mehr Wohlstand ankommt, damit sie mehr Gehalt bekommen oder zufriedener mit ihrer Arbeit sind? Die Gier der Unternehmen muss gezügelt werden, aber dass bekommst du in einer globalisierten Welt in nur einem Land nicht hin! Es muss sich die Denkweise und Einstellung der Menschen ändern, die solche Unternehmen führen. Diese müssen sich ihrer sozialen Verantwortung bewusst werden. Aktuell interessiert dies keinen.
Der Kapitalismus heute, scheint mir schlimmer zu sein, als noch im 19. Jhd., obwohl wir heute ein »sozial« vor den Begriff Kapitalismus setzen. Aber bedenke, wie viele Parks, Kunstsammlungen oder Annehmlichkeiten wurden damals den Städten, Gemeinden, Ländern und ihren Bürgern von großen Unternehmen geschenkt, und wie viele sind es heute? Die soziale Verantwortung der Unternehmen war noch eine völlig andere, schon weil die meisten Menschen ihr Leben lang in einem Unternehmen gearbeitet haben. Heute ist es anders. Besonders die ganz großen ziehen eher nur das Kapital ab, bevor sie weiter ziehen… zurück bleibt von dem für die Bürger nichts. Und das nennen wir heute sozial – finde ich ein wenig schizophren.
Nun, die Konsequenzen verspüren doch zuerst die Angestellten und nicht die Unternehmer. Und eine Regierung trägt Verantwortung für ihre Bürger (außerdem wollen die Politiker ja gewählt werden). Also hat sie auch zu handeln.
Ja, ich weiß; Regierungshandeln ist meist – wenn nicht sogar immer – ziemlich mäßig. Aber das grundlegende Handeln gehört ja zur Aufgabe einer Regierung. Das Problem ist nur: Wir haben keine ordentlichen Politiker. Im besten Falle habe wir einfach gierige Opportunisten; im schlimmsten Fall Nazi’s oder Kommunisten.
Ja die Angestellten merken zu erst, wenn es mit einem Unternehmen bergab geht. Wie gut, dass Fachkräfte überall gesucht werden…
Und ja, die Regierung könnte Rahmenbedingungen festlegen, in der kapitalistischen Wirtschaft ist es auch notwendig, damit die Bürger nicht reine Arbeitssklaven sind – würden dann ja auch nicht mehr die Regierung wählen. Aber man sieht, wie der Rahmen vorgegeben werden muß, z.B. Mindestlohn. Schon eine solche Überlegungen sollte bei sozial aggierenden Unternehmen dazu führen, dass sie von sich aus soviel bezahlen, dass es auskömmlich ist und jedes Jahr ein Inflationsausgleich drauf gepackt wird…aber nein, es muss immer wieder der Mindestlohn angepasst werden und manche Unternehmen versuchen diesen mit Tricks zu untergraben! Geht’s noch? Dass dann irgendwann die Menschen nicht mehr arbeiten wollen, ist auch absehbar und logisch…die Wirtschaft macht sich damit selbst kaputt und treibt das System in eine kommunistische Regelwirtschaft, in der halt die Regierung viele Vorgaben machen muss! Die Gier des einen und der Neid des anderen, sind Antrieb und Untergang zugleich für die Wirtschaft.
Eben. Die Unternehmen wollen nicht. Die wollen Geld machen. Wenn sie nun aber Geld für die Angestellten ausgeben, haben sie ja weniger. Und sie wollen ja nicht weniger, sondern mehr. Daher muss dann eben jemand anderes – eine Regierung – Rahmenbedingungen schaffen, die die Unternehmen auch einhalten müssen. Ob sie das dann in ausreichendem Maße tun, steht wieder auf einem anderen Blatt.
Gewerkschaften wären echt wünschenswert und sehr wichtig für gerechte Löhne! Da könnte eventuell die Politik dies per Gesetz einführen bzw. Streiks erlauben, falls nicht irgendwie schon machbar. Aber wie hier in Deutschland und EU, wo dies Tradition ist, sind Asiaten eher ans ständige Arbeiten quasi mental verpflichtet.
Nun jetzt einfach per Gesetz die die Anteile der Firmen-Umsätze festzulegen (obwohl ich das für die Studios für gerechter empfinde), halte ich für zu sozialistisch und entspricht nicht der freien und sozialen Marktwirtschaft, falls auch so in Japan seie. (Achtung: Nicht sozial mit sozialistisch verwechseln!)
Auf jedem Fall muss sich an den Arbeitsbedingungen und Löhne klar was ändern. Aber nur mit blablabla (und auch meinem blablabla) ändert sich nichts.
Deshalb hat ver.di über Jahre hinweg Leiharbeiter ohne Option auf Fixeinstellungen beschäftigt. Hauptsache, die Bundeagentur für Arbeit, die dieses KIonzept mitgetragen hatte, hatte über eine Dauer von jeweils zwei, drei Monaten ihre Statistik geschönt und der Verdient, den die Leiharbeiter danach über hatten, entweder eingestrichen oder ihn aufgerechnet.
Ja, Gewerkschaften sind total sozialgerecht, arbeiten nicht in die eigene Tasche, so sehr wie ein gewisser Herr Josef Ackermann, der sich nochmals kräftig unter den Regenschirm stellen durfte und im Darauf sich ungeschoren auf Malta absetzte, wo er seine fetten Millionen in die nächste Bank gesteckt hat.
Kein Wunder das die Animes die letzten Jahre so langweilig wurden.
Ich liebe die Shirobako bilder immer wenn es um Anime Produktion geht xD
Das Wachstum ist ähnlich dem der »sonstigen Entertainmentwelt« dort war die Steigerung von Serien und Co auch seit 2000 ca 200%… Dort wird aber gerade zurück gerudert weniger ist mehr und so..
Der Animemarkt profitiert global noch davon, dass es global für viele halt »was neues ist« nicht die 358ste Krimi/Dramaetc Serie nach Schema F…
An den Autor des Artikels ohne bösen Willen, aber weil ich in den Kommentaren sehe, dass es hier zu gefährlichen Misskonzeptionen bezüglich japanischer Arbeitswelt kommt: Wäre es möglich den Teil mit den Gewerkschaften unmissverständlicher zu formulieren?
Es gibt durchaus Gewerkschaften in Japan so wie es sie hier auch gibt und auf dem Papier nehmen sich beide nicht so viel; ihr Ursprung ist ja (historisch) derselbe. Die Gewerkschaften in Japan hatten historisch auch einen deutlich größeren Einfluss auf das heutige japanische Lohnsystem, als die Gewerkschaften in Deutschland auf das deutsche Vergütungssystem. In vielerlei Hinsicht sind sie sogar deutlich konfliktbereiter als die deutschen Gewerkschaften. Man sollte sich also davor hüten »Gewerkschaften in Japan« zu pauschalisieren, und gleichzeitig das System »Gewerkschaft« in Japan zu exotisieren. Nur weil die Gewerkschaften in der »Anime-Industrie« andere Vorgehensweisen bzw. Schmerzgrenzen haben heißt das nicht automatisch, dass ganz Japan diesen Zustand vorweist.
Falls Interesse zu dem Thema bestehen sollte, so ist es interessant sich zunächst mit dem Lohnsystem auseinanderzusetzen (Grundlohn I bzw. II und ihre Abhängigkeiten) und dann mit dessen Geschichte und den heftigen Auseinandersetzungen in den 50er-60er Jahren. Es wird relativ schnell klar, dass Japan nicht nur über funktionierende Gewerkschaften verfügt, sondern auch, dass diese sich durchaus zu behaupten wissen.
Wie gesagt ich will niemandem bösen Willen unterstellen, sondern es handelt sich hierbei lediglich um eine Bitte, um Fehlinterpretationen »Japanischer Gesellschaft« vorzubeugen.
Da liegt ja offenbar so einiges im Argen. Generell läuft etwas falsch, wenn Animatoren und Studios einfach nur ausgebeutet werden, während die großen Firmen die Gewinne einstreichen. Ich muss da irgendwie direkt an Zom 100 denken. Es wäre ja vielleicht schon mal ein Anfang, wenn man die Arbeitsbedingungen verbesserter, indem man eine Staffel komplett produziert, bevor diese ausgestrahlt wird. Die Mitarbeiter Woche für Woche einer Crunchtime auszusetzen, kann nicht gesund sein.