Eine aktuelle Studie des Gakken Educational Research Institutes ergab, dass derzeit vor allem junge japanische Schüler von einem Job als »YouTuber« träumen. Wir fassen zusammen.
Schüler wollen YouTuber werden
Wenn man früher Grundschüler gefragt hatte, was sie denn später beruflich machen wollen, dann wurde man mit Antworten wie Astronaut, Sportler, Feuerwehrmann oder Polizist überhäuft. Doch mittlerweile scheinen sich wohl auch die Berufswünsche zunehmend digitalisiert zu haben.
In Japan beispielsweise ergab eine großangelegte Umfrage bei Grundschülern im Alter von sechs bis zwölf Jahren, dass die meisten von ihnen YouTuber oder Streamer auf anderen Plattformen werden wollen. Erst auf dem zweiten und dritten Platz folgen Klassiker wie Polizist und Leistungssportler.
Immerhin scheint mit zunehmenden Alter auch so allmählich die Vernunft einzukehren, denn bei den Mittelschülern (13 bis 15 Jahre) schafft es der Beruf eines YouTubers nicht einmal mehr in die Top 10. Die ersten drei Plätze belegen die Jobs als Informatiker, Büroangestellter und Profifußballer.
Doch auch hier bei uns träumen immer mehr Hochschulabsolventen von einer Online-Karriere. Die private Hochschule Göttingen hat im letzten Jahr 640 Abiturienten im Alter von 17 bis 24 Jahren befragt, von denen sich 43 % vorstellen könnten, Influencer oder Content Creator zu werden.
Mit der knallharten Wahrheit haben sich dabei jedoch wohl die Wenigsten befasst, denn eine Umfrage der US-Influencer-Marketing-Plattform Mavrck hat aufgezeigt, dass nur wenige Influencer tatsächlich groß rauskommen und über die Hälfte ihrer Partner monatlich weniger als 500 US-Dollar verdienen.
Was haltet ihr von diesen Berufen? Habt ihr selbst schon Erfahrungen als Influencer, Content Creator oder Streamer gemacht? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!
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Via Livedoor News
© Kizuna AI Inc.
15 Kommentare und Antworten zu "Studie: Japanische Schüler träumen von YouTube-Karriere"
Nun, das passt zu dieser oberflächlichen Gesellschaft, die sich in ihrer diskordialen Selbstdarstellung mehr um die Reputation eines jeden Einzelnen schert.
Doch dies ist kein Wunder, denn so überheblich, herablassend wie die Anime-und Manga-Landschaft kultiviert ist, so wird die Gesellschaft von ihr geformt. Das ist bei den US-Amerikanern noch viel ausgeprägter denn sonstwo, von diesen die Japaner sich frühzeitig inspirieren ließen.
Ist das nicht überall auf der Welt so?
Prinzipiell gebe ich Dir Recht, wenngleich dieser hochnäsige »Idol«ismus bei den Japanern besonders heraussticht und schon fast etwas mit so mancher American-High-School-Geschichte wie »Girls Club – Vorsicht bissig!« gemein hat.
Ich erinnere mich an eine Doku über Chongqing, die mir mit all ihren aufgedeckten Facetten verdeutlicht, dass die zumindest die Ostasiaten schon ein Stück weit anders sind als bspw. wir Europäer und darin finden schlüsseln sich viele Aspekte auf, besonders negative, die besonders in den Anime von vor anderthalb Jahrzehnten sehr geläufig sind. Ja, die Anime haben sich deutlich gebessert; Darauf habe ich schon oft hingewiesen.
Na ja, ich sag mal so: Wenn die Kinder in Japan sehen wie fertig die Eltern von der Arbeit sind, kann ich mir schon vorstellen, dass sie denken, dass sie als «Youtuber« leichter Geld verdienen können und auch nicht so eingeengt sind. Dass anscheinend mit zunehmenden Alter verstanden wird, dass das so nicht so einfach ist, ist ja schonmal was.
Ich für meinen Teil halte davon nichts als primären Berufswunsch. Wenn man das grundsätzlich machen will, kann man das ja nebenbei verfolgen. Aber darauf seine Zukunft aufzubauen halte ich für falsch.
Ich würde das auch ehrlich gesagt nicht als Beruf bezeichnen. Es ist eine Beschäftgung, ja. Man KANN (extra groß geschrieben) damit auch Geld machen, ja. Aber als ein soides Standbein würde ich das nicht ansehen. Man kann sicherlich darüber diskutieren was denn ein ‘solides Standbein’ ist und was nicht, aber das … das ist es für mich nicht.
Grundschüler träumen halt noch, damals war es bei uns fast nur Fußballer, heute wo mehr digital alles werden halt Streamer/Youtuber verfolgt.
Ich hatte auch noch mit 16/17 ein Hingabe für Kunst (auch Anime Fanart und Co., falls man das als Wunsch Content Creator zu werden zählen kann), aber hab dann schnell es aufgegeben als ich Twitter entdeckt habe und was weitaus besser die waren. Da bin ich einfach dem Bereich wo ich in der Schule am Besten war weiter nachgegangen 😋
Das sich so viele bis 24 noch vorstellen können Influencer/Conten Creator zu werden, find ich dann doch überraschend. Aber vlt wenn man noch in der Uni oder Ausbildung ist, ist das noch so eine Nebenbeschäftigung🤔 Der Prozentsatz der damit das Leben bewältigen kann ist bestimmt nicht über 10_15%
Nun diesbezüglich fällt mir ein Video von Nico Semsrott ein, der sich auch mal mit der Frage der möglichen Berufswahl (in einer freien Marktwirtschaft wohlgemerkt) auseinandergesetzt hat. youtube.com (ab 4:47)
Wenn man YouTuber werden will und es richtig ernst nimmt, ist das kein einfacher Job. Und Erfolg hängt sehr von den Zuschauern mit Abo und Klicks ab. Aber immerhin flexible Arbeitszeiten, denke ich. Und wenn Hobby zum Beruf wird, so wie früher mit den ersten Youtubern wie ApplewarPicture oder iBlali, dann kanns was werden. Aber ist heutzutage garnicht mehr so einfach bei der Masse an YouTuber.
Wenn man keine richtig gute Idee hat oder hübsch ist, dann lieber festen Job suchen, ist sicherer.
Wie Menschen wollen ohne viel Arbeit viel Geld verdienen? Mensch komisch, dass selbe gilt übrigens für alle Jugendlichen nicht nur ausschließlich Japan…
Ich denke nicht, dass es dabei um Faulheit geht. Das passt besonders nicht in die Köpfe der ostasiatischen Kulturen, die – wie ich finde – weitaus engagierter und tugendhafter sind als so mancher Deutscher das über sich selbst behauptet. Es ist sogar so, dass die Japaner mehr Zeit bei der Arbeit verbringen als anderswo.
Nein – diese Grundschüler träumen von einem Leben am Olympus: Hochhinaus, hochangesehen usw. und so fort. Es geht ums Ansehen, um Reputation. Das Bild, was wir in vielen Anime zu sehen bekommen, schlägt sich allmählich in den Köpfen der Menschen nieder.
Vor 12 Jahren als Let’s Play noch ein frisches Konzept war, hab ich mich auch mal dran versucht, allerdings war ich dann auch in der Lage zu erkennen wie schlecht ich dabei war mit der Kamera zu reden und somit war auch klar dass es niemals etwas mit dem Geld verdienen werden würde, also hab ich danach ein Weilchen kommentarlose Gameplays hochgeladen bis ich keine Lust mehr hatte.
Wenn alle Influencer werden, wer bleibt denn dann noch übrig, um sich den ganzen Mist anzusehen?
Ist doch bei vielen Schülern so, ganz egal woher sie kommen
»scheint mit zunehmenden Alter auch so allmählich die Vernunft einzukehren«
»Profifußballer«
Ich weiß ja nicht, ob das mit Vernunft zu tun hat.
Sind halt Grundschüler. Ich hatte früher auch »unvernünftige« Berufswünsche und mit zunehmenden Alter verschwindet das wieder
Warum nicht internet Bettler auf Tiktok ?
Scheint ja gut zu funktionieren, gerade in DE.
Sehr Beliebt bei Bürgergeldempfänger um sich schwarzgeld dazu zuverdienen 😀
Was ja ansich schon traurig ist.