Der japanische Medienkonzern KADOKAWA gab vor wenigen Tagen bekannt, dass man ein weiteres hauseigenes Anime-Studio gegründet hat. Wir fassen zusammen.
Fünftes eigenes Studio
Das neu gegründete Anime-Studio mit dem Namen »Bellnox Films« nimmt seinen Betrieb offiziell am 1. Juli 2024 auf. Als Präsident und stellvertretender Direktor fungiert dabei Koji Kajita, der Fans vor allem in seiner Rolle als Mitbegründer von David Production bekannt sein könnte.
»Bellnox Films« ist nach ENGI, Kinema Citrus, Studio KADAN und Raging Bull das mittlerweile fünfte Anime-Studio der KADOKAWA-Gruppe und soll laut Presseerklärung einen neuen Produktionsstil integrieren und die Branche durch ein neues System, welches nicht durch die Praktiken oder Berufsbezeichnungen der traditionellen Produktion eingeschränkt ist, weiterentwickeln.
Erst vor wenigen Monaten offenbarte KADOKAWA den Wunsch des Unternehmens nach mehr eigenen Studios, mehr eigenen Anime-Produktionen und einer besseren Personalentwicklung, in dessen Atemzug ebenfalls die »KI-basierte Produktionsunterstützung« sowie die Schaffung von »Personalressourcen, die sich mit der KI-Nutzung auskennen«, erwähnt wurden.
Derzeit ist KADOKAWA jährlich an der Produktion von etwa 40 Anime beteiligt. Mit der Gründung des neuen Anime-Studios könnte sich diese Zahl sicherlich nochmals erhöhen.
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Via KADOKAWA
©2021 Aneko Yusagi/KADOKAWA/Shield Hero S2 production committee
3 Kommentare und Antworten zu "KADOKAWA gründet Studio mit Fokus auf neuen Techniken"
«… soll laut Presseerklärung einen neuen Produktionsstil integrieren und die Branche durch ein neues System, welches nicht durch die Praktiken oder Berufsbezeichnungen der traditionellen Produktion eingeschränkt ist, weiterentwickeln …«
Das kann man wohl als Kernaussage bezeichnen. Ich würde da mal hineininterpretieren, dass damit CGI- und KI-Inhalte gemeint sind.
Und diese … vollmundige Aussage ‘welches nicht durch die Praktiken order Berufsbezeichnungen der traditionellen Produktion eingeschränkt ist’ könnte man ja glatt so verstehen, dass alle alles machen müssen und nur denselben niedrigen Lohn bekommen. Das wird (hoffentlich) nicht die Praxis sein, aber es wirkt wie eine Art blumige Formulierung dafür Umstrukturierungen vorzunehmen. Und bei sowas bleiben ja durchaus Angestellte auf der Strecke.
Ich fände des ja wirklich schön, wenn man darunter verstehen kann, dass sie die gängige Behandlung der Angestellten grundlegend überdacht haben und diesen dann nun (endlich mal) ordentliche Arbeitsbedingungen sowie ordentliche Bezahlung zukommen lassen. Aber da ist wohl eher der Wunsch der Vater des Gedanken.
Sobald da mal ein projekt mit Verbindung zum Studio genannt wird, werde ich diesen mal direkt als Lesezeichen abspeichern, traue dem braten mal so garnicht.
»einen neuen Produktionsstil integrieren und die Branche durch ein neues System, welches nicht durch die Praktiken oder Berufsbezeichnungen der traditionellen Produktion eingeschränkt ist, weiterentwickeln.«
Sprich: KI
Das macht die Lage in der Branche in Japan auch nicht besser, sondern schlechter, da KI generierte Bilder günstiger sind. Was her muss, ist mal eine vernünftige Bezahlung der Beteiligten zu besseren Arbeitsbedingungen. Und genau da ist der Knackpunkt: Teuer