Studio-Orange-Gründer spricht über den Aufstieg von CGI

Der Gründer des auf CGI spezialisierten Studios Orange, Eiji Inomoto, sprach vor Kurzem in einem Interview über die anfängliche Skepsis und heutige Akzeptanz von CGI. Wir fassen zusammen.

CGI soll Möglichkeiten erweitern

Nach einigen Jahren als freiberuflicher CGI-Entwickler in der Videospielbranche wechselte Inomoto schließlich im Jahre 1999 in die Anime-Industrie und war in seinen ersten Jahren für die CGI-Animation in Titeln wie »Geneshaft« und »Ghost in the Shell: Stand Alone Complex« zuständig. Die immer höhere Nachfrage nach CGI brachte ihn im Jahre 2004 dazu, ein darauf spezialisiertes Studio zu gründen.

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Studio Orange sollte fortan die Lücke schließen, die mit traditioneller Animation nur sehr schwer zu schließen wäre. Allerdings hätte Inomoto anfangs durchaus seine Bedenken gehabt, ob ein reines CGI-Studio als rentables Unternehmen bestehen und Gewinne erwirtschaften könne.

Schließlich stehen Anime-Fans der CGI-Technik seit jeher sehr kritisch gegenüber und fragen sich, warum beispielsweise Roboter nicht einfach traditionell animiert werden können. Allerdings würde man laut Inomoto aufgrund der komplizierten mechanischen Designs und der komplexen Spezialbewegungen schlichtweg an die Grenzen der traditionellen Animation stoßen.

Anime-Titel sorgt für CGI-Boom

Unter diesen Umständen war das Potenzial von CGI und die damit einhergehende Nachfrage gewaltig, weswegen Studio Orange trotz aller Skepsis und insbesondere wegen seiner qualitativ hochwertigen CGI-Arbeiten florierte. Spätestens mit der Veröffentlichung von »Das Land der Juwelen« war CGI vollständig in der Anime-Industrie angekommen und sorgte für ein Umdenken bei den Kritikern.

Die Popularität des Studios schoss dank des Flaggschiff-Anime durch die Decke, wodurch sich auch die Belegschaft von 80 Mitarbeitern im Jahre 2017 auf aktuell 160 verdoppelt hat. Denn der Anime hat gezeigt, dass mittlerweile auch CGI-Charaktere ansehnlich geworden sind. Mit diesem Fundament hätte Studio Orange seine Qualität bis heute kontinuierlich weiter verbessert.

Nach Titeln wie »Beastars« und »Godzilla S.P.« hätte man laut Inomoto mit »Trigun Stampede« im Jahr 2023 die Grenzen der CGI-Animation nochmals erweitert. Die Serie erhielt sogar eine Nominierung bei den Crunchyroll Anime Awards 2024 und wurde in erster Linie für ihre dynamische Animation gelobt.

Es bleibt abzuwarten, ob CGI irgendwann die traditionelle Animation vielleicht sogar gänzlich ablösen könnte. Bis dahin sei man bei Studio Orange allerdings erst einmal bemüht, die Akzeptanz von CGI weiter auszubauen. Dafür soll das nächste komplett CGI-produzierte Projekt, das man allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht bekanntgeben möchte, als Top-Hit anerkannt werden.

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Via Comic Natalie
© Yasuhiro Nightow, TOHO, Orange

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Kommentare

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9 Kommentare und Antworten zu "Studio-Orange-Gründer spricht über den Aufstieg von CGI"

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Prxry
Gast
Prxry

Trigun Stampede war wirklich extrem stark. Denke schon das CGI cool sein kann, nur die Umsetzung gelingt aktuell den wenigsten

Guts
Gast
Guts

Mit »Trigun« hat man leider wieder einen Rückschritt gemacht und keine Grenzen erweitert, denn »Beastars« hatte vorher schon das ausgefeiltere CGI. Hoffentlich bekommt man mit dem nächsten Projekt den neuen Produktionsworkflow, den man für »Trigun« eingeführt hat, dann besser in den Griff.

Ich
Gast
Ich

Na ja … Ich finde CGI als unterstützendes Mittel für Effekte (bei Magie bspw.) nicht schlecht. Auch was technische Designs angeht oder auch Umgebungen kann das auch was her machen finde ich.

Aber was Charakter-Designs angeht … Nein. Es gibt sicherlich welche, die positiv herausstechen; das leugne ich nicht. Aber im allgemeinen ist mir das persönlich vom Look her immer noch zu sehr Videospielcharakter-mäßig.

Primordus
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Primordus

Gerade das CGi hat mir Trigun Stampede versaut schaue es nur wegen der Story und natürlich Triguns Voice Actor Matsuoka den ich einfach gerne höre. Ja CGi ist leider nicht mehr wegzudenken und beim ein oder anderen Titel auch gut versteckt aber sowas wie SAC2045 kann ich mir einfach nicht geben hasse diese Anorganischen bewegungen etc

Guts
Gast
Guts

Das mit den Bewegungen ist auch so ein typisch japanisches Problem, die nutzen sehr gerne Motion Capture, also reale Menschen mit speziellen Anzügen, die die Bewegungen auf den Computer übertragen. Das sieht bei Trickfiguren aber sehr schnell total dämlich aus und passt auch kein Stück zu Anime.

Juri-chan
Gast
Juri-chan

Also bei mir schonmal nicht. XD
Ich hasse Anime die komplett CGI sind, wenn es etwas ist ist es noch ok aber vor allem bei Menschen mag ich das gar nicht.

Diese sehe ich mir auch nicht an.

Gott Loki
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Gott Loki

Bei CGI sieht es oft ganz gut aus, allerdings fehlt immer die Seele der Situartion bei vielen Szenen. So wirken oft lustige oder dramatische Szenen wie tot oder langweilig.

Mango
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Mango

Grundsätzlich sollte man da aber immer noch Anti sein. Klar, bei diversen Einstellungen und in Maßen sieht das ja noch gut aus.
Aber aktuelle Idolmaster, was komplett CG ist… Einfach nur NEIN
Oder Highspeed Étoile. CG sieht eher nach É-toilette aus

Primordus
Gast
Primordus

Highspeed Etoile da spricht du was an habe paar minuten der ersten folge ausgehalten dann diese Publikumsapllaudiererei und man sieht in der Szene leere Tribüne, war auf jedenfall kompletter Reinfall dabei mag ich Sport Ganbattes