Die japanische Regierung versucht, die Missstände der Anime-Branche zu beseitigen, doch was wurde bisher umgesetzt? Wir fassen nachfolgend zusammen.
Keine Arbeit ohne Vertrag
Die Ausbeutung innerhalb der Anime-Industrie ist seit vielen Jahren ein omnipräsentes Thema, jedoch schlug es in den letzten Monaten – unter anderem durch einen Bericht der Vereinten Nationen – immer größere Wellen, sodass die japanische Regierung die Situation nicht länger totschweigen konnte.
Insbesondere nachdem man das Medium Anime kurz zuvor erst als globales Flagschiff des Landes auserkoren hatte, sah man sich zum Handeln gezwungen – und führte bislang die folgenden Maßnahmen zum Schutze der Arbeitnehmer ein.
So trat etwa vor Kurzem ein Gesetz in Kraft, das schriftliche Verträge für Freiberufler vorschreibt. Was eigentlich selbstverständlich sein sollte, wurde in Japan bisher sehr schwammig gehandhabt und viele Freiberufler mussten nicht selten bereits die Arbeit aufnehmen, ohne überhaupt einen Arbeitsvertrag gesehen zu haben. Auch Wochen, Monate und sogar Jahre später hätte sich in vielen Fällen daran nichts geändert.
Allerdings ist das jetzt nicht mehr möglich und ein Arbeitsvertrag, welcher die Lohn- und Arbeitsbedingungen eindeutig festlegt, muss noch vor Beginn des ersten Arbeitstages von beiden Seiten unterzeichnet worden sein.
Bezahlte Überstunden
Darüber hinaus sind die Unternehmen ab sofort gesetzlich dazu verpflichtet, sämtliche Löhne oder sonstige Honorare innerhalb von 60 Tagen nach Abschluss der jeweiligen Arbeit auszuzahlen. Ferner ist es ebenfalls untersagt, zusätzliche Arbeit (Überstunden) zu verlangen, ohne eine angemessene Vergütung zu bieten.
Damit ein gewisser Kontrolldruck besteht und sich die Unternehmen auch wirklich dazu angehalten fühlen, die gesetzlichen Änderungen einzuhalten, wurde von der Japan Fair Trade Commission (JFTC) ein Internetformular eingerichtet, mit dem Fälle von Ausbeutung oder schlechten Arbeitsbedingungen gemeldet werden können.
In gewisser Weise können abschließend auch die Pläne der japanischen Regierung, in ein KI-System zur Bekämpfung von Anime-Piraterie zu investieren, genannt werden. Schließlich belaufen sich die finanziellen Verluste der Anime-Industrie durch Piraterie laut Schätzungen auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr – viel Geld, welches bei Vorhandensein sicher auch seinen Weg zu den Angestellten finden würde.
In den letzten zwei Jahren haben aber bereits einige große Studios an den Gehältern geschraubt und diese teilweise signifikant erhöht. Somit scheint es, dass sich die Situation für die Mitarbeiter der Anime-Industrie allmählich doch noch zum Besseren wenden könnte. Wir bleiben an dem Thema dran.
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©ふじた・一迅社/「ヲタ恋」製作委員会
Ich finde diese Verlust Schätzungen im Falle von Piraterie immer sehr Fragwürdig. Ich denke die meisten, die Piraterie betreiben machen das weil sie sich das Medium nicht leisten können. Dementsprechend würde man es sich auch ohne Piraterie nicht kaufen. Diejenigen die es sich leisten können kaufen am ende auch das Medium wenn es Ihnen gefallen hat.Das sind jedenfalls die Erfahrungen die ich gemacht habe. Ich habe übrigens früher zu ersten gehört. Ich konnte mir keine Abos geschweige den Bluray/DVD Leisten und hab deshalb auf Piraterie Seiten geschaut. Es entstand also in meinem Fall keinerlei Verlust.
Aus meiner Schulzeit haben immer die mit Piraterie geprahlt, die es sich leisten konnten, inkl. Lehrer xD
Die Verlust-Rechnungen sind aber dennoch aus vielerlei Hinsicht völlig Banane.
Lehrer verdienen wohl nicht mehr so gut. ^^
Leider habe ich auch mitbekommen das Leute allgemein gerne illegal gucken selbst wenn sie sich es leisten können auf sozial media ist aber ne weile her 🤔 weil es so einfach ist. Und halt Geld auszugeben für viele streaming Dienste selbst wenn man Geld hat, will man auch nicht, weil man denkt einfach zu ein streaming Dienst werden alle Anime, nicht mein Problem (so denke ich halt) deswegen habe auch nur ein Abo, lohnt sich nicht für mehr.
Es gibt natürlich auch Fälle wie diese. Mein Hauptpunkt war einfach, dass diese Verlustrechnungen (Ob Anime, Manga oder Videospiele) einfach nur Schwachsinn sind.
An der Situation wird sich in den nächsten Jahren eh nicht viel ändern. Aber man sollte aufjedenfall erwähnen dass Wotakoi eine 2. Staffel braucht und einen deutschen Disc Release.
Na ja, Regelungen zu bestimmen, ist die eine Sache. Aber man muss ja auch dafür sorgen, dass sie praktische Anwendung finden. Und wie wird das kontrolliert? Es gibt ein Internetformular, wo man sich melden soll, wenn was ist … das ist jetzt nicht viel.
Das nennt sich eine Petition und es hat aufgrund des hierarchischen Systems in Japan ohnehin null Stellenwert.
Wenigstens ein Fortschritt, schauen wir mal wohin sich das entwickelt
Feiere Anime total, wäre echt schade wenn sich da nichts bessert aufgrund von menschlicher Idiotie