Ein Sony-Manager verglich vor Kurzem das aktuelle Anime-Geschäft des Konzerns mit der Anfangszeit der ersten PlayStation. Wir fassen zusammen.
Anime-Geschäft steht noch am Anfang
Toshimoto Mitomo arbeitet mittlerweile seit mehr als vierzig Jahren bei Sony und hat die Entwicklung des japanischen Elektronikriesen hautnah miterlebt. Gegenwärtig bekleidet er die Position des Chief Strategy Officer und ist dabei für die weltweiten IP-Strategien sowie die mittel- und langfristige Unternehmensentwicklung zuständig.
Der erfahrene Sony-Veteran wurde im Rahmen eines aktuellen Interviews mit dem japanischen Finanzwirtschaftsmagazin Toyo Keizai zur Position seines Unternehmens innerhalb der Anime-Branche befragt. Dabei wagte er einen interessanten Vergleich:
»Wenn wir es mit früheren Beispielen vergleichen, habe ich den Eindruck, dass es der PlayStation 1 sehr ähnlich ist. Damals hatte Namco ein Rennspiel namens Ridge Racer, und die PlayStation verkaufte sich auf dieser Grundlage. Danach kam die PS2 auf den Markt, und unsere eigene IP verbreitete sich. Ich spüre nun eine ähnliche Dynamik.
Die Anzahl der Anime-Titel steigt immer weiter an und die Fangemeinde vergrößert sich nicht nur in Japan, sondern auf der ganzen Welt. Angesichts der Daten, die zeigen, dass der Anime-Markt rapide wächst, können wir Großes für die Zukunft erwarten.«

Fokus auf eigene IPs
Über seine Tochtergesellschaften Aniplex und Crunchyroll ist Sony mit Anime in jedem Fall überaus erfolgreich, besitzt allerdings noch nicht allzu viele eigene Anime-IPs, was auch der Anlass für die im Juli 2025 angekündigte Gründung einer strategischen Geschäftsallianz mit Bandai Namco gewesen sein dürfte.
Die kommende Anime-Adaption des erfolgreichen Videospiels »Ghost of Tsushima« ist eines der besten Beispiele für Sonys Bestreben, eigene IPs besitzen und verbreiten zu wollen. Der Titel wird ausschließlich von vier Unternehmen der Sony Group – Crunchyroll, Aniplex, Sony Music und PlayStation Productions – produziert.
Auch jenseits der eigenen Marken hat Sony bislang ein gutes Händchen bewiesen: So ist Aniplex Teil des vergleichsweise kleinen Produktionskomitees der »Demon Slayer: Infinity Castle«-Trilogie, die bereits mit dem ersten Teil große Erfolge einfährt.
Da noch zwei Filme ausstehen, gibt es in den nächsten Jahren bei Sony wohl wenig Grund, sich um die Anime-Ergebnisse Sorgen zu machen.
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Via Toyo Keizai
© Koyoharu Gotoge / SHUEISHA, Aniplex, ufotable

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