Ex-KADOKAWA-Chef: Short-Anime und KI werden Branche revolutionieren

Tsuguhiko Kadokawa, der Ex-Vorsitzende des gleichnamigen Medienkonglomerats KADOKAWA, ist überzeugt, dass künstliche Intelligenz und vor allem Short-Anime die Zukunft der Branche nachhaltig beeinflussen werden. Wir fassen zusammen.

Short-Anime sind die Zukunft

Die entsprechenden Äußerungen fielen im Rahmen der Ankündigungskonferenz des »Japan-China International Animation Film Festival«, das im Mai 2026 im Kadokawa Musashino Museum in Tokorozawa (Saitama) stattfinden soll, und waren in diesem Zusammenhang auch voll des Lobes für die chinesischen Animationspraktiken:

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»Künftig werden Kurz-Anime die japanischen Inhalte voranbringen, und mithilfe generativer KI erreichen wir ein neues Niveau. Ich glaube, wir befinden uns nun in einer Phase, in der Japan von China lernen sollte. Mein Wunsch ist eine Beziehung zwischen beiden Ländern, die auf gegenseitigem Respekt beruht.«

Mit seinen Worten lenkte der 81-Jährige neben dem allgegenwärtigen Thema der künstlichen Intelligenz die Aufmerksamkeit auch auf einen weiteren Trend, der in der japanischen Anime-Branche zuletzt merklich an Bedeutung gewonnen hat.

Kurz-Anime, die – wie der Name verrät – meist nur zwei bis fünf Minuten dauern und auf beliebten Plattformen wie YouTube oder TikTok laufen, schaffen es in kurzer Zeit, zahlreiche neue IPs hervorzubringen. Diese werden anschließend in Bereiche wie Merchandising übertragen oder dienen der Generierung von Werbeeinnahmen.

Große Beliebtheit

Doch auch bei den Endnutzern, insbesondere aus jüngeren Generationen, sind Short-Anime sehr beliebt, wie auch Crunchyroll-CEO Rahul Purini bereits bestätigte.

Schließlich enthüllen sie nicht selten Hintergrundgeschichten oder andere Szenen, die im Anime nicht adaptiert wurden. Beste Beispiele hierfür wären die Short-Anime zu »Re:ZERO« und »The Apothecary Diaries«. Doch selbst wenn sie dies nicht täten, so verkürzen sie in jedem Fall zumindest die Wartezeit auf eine etwaige Fortsetzung.

Zu den führenden Produzenten von Short-Anime gehört das Unternehmen Plott, das auf seinen Kanälen in der Summe bereits über 12 Millionen Abonnenten und 13 Milliarden Aufrufe akkumulieren konnte. Kein Wunder, dass gleich mehrere große Konzerne wie das japanische Schwergewicht Bandai Namco in Plott investiert haben.

In der Folge soll noch in diesem Jahr eine offizielle App zur Verbreitung von Short-Anime erscheinen – Kostenpunkt: eine Milliarde Yen (etwa 5,8 Millionen Euro). Aber was haltet ihr von Short-Anime? Eher was für zwischendurch oder schaut ihr sie euch mit voller Überzeugung an? Lasst es uns gerne in den Kommentaren wissen!

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Via Chinichi
© Nakanō Sora, Takeshobo / WAVE

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Senpai

Ähm, nein?

Der sauber-Seifen Mann

Wir haben genug aus Halo, IRobot und Matrix gelernt, um zu wissen, dass sich
KI´s irgendwann gegen uns wenden werden.

»Ich bin überzeugt, wenn die Maschinen sich erheben, werden Geldautomaten den Angriff anführen«.

Sheldon Cooper

Natsu90

Dann bin ich wohl ein Fossil, weil ich diese neue Zeit wohl total ablehnen werde.

AsIFall

Zumindest was KI betrifft stimme ich dir zu. Kurz-Anime (nicht Light Anime) finde ich hingegen okay.

Vegeta

Ich will weder KI generierten Quark och Short Anime. Meine Aufmerksamkeitsspanne endet noch nicht nach 2 Minuten. Sowas darf, wie bisher, gerne nebenbei bestehen, aber wenn Anime durch die Bank sich so entwickeln wird mein Konsum wohl deutlich sinken. Storyaufbau etc. erreicht man nicht in zwei Minuten. Das kann man bei SoL Titeln von pupsenden Baby Anime Katzen machen, aber das war es auch.

jochen

Was ich rauslese: Brainrot = Gut.
Natürlich erfreut sich nicht jeder »jüngere« Anime Enthusiast an irgendwelchen fünf-sekündigen dummen Videos auf irgendwelchen Plattformen, aber fördern würde ich das nicht.
Hauptsache man meckert dann nicht wenn keiner den »Mist« guckt.

Otakyuri

Ich bin 16 Jahre alt und damit aus einem der letzten Jahrgänge der Generation Z und selbst ich weiß nicht was ich davon halten soll.
Serien die 2 Minuten lang sind?! Und dann auch noch KI generiert?
So wie es formuliert wurde, klang es so, als wollten sie Short Anime nicht als Zusatz sondern als zentralen Bestandteil etablieren. Das fühlt sich irgendwie abschätzig gegenüber Anime Fans an.

Marcus Cyron

Als Ergänzung – warum nicht?! Als Ersatz nicht. Ich kann mich länger als 2min konzentrieren.

Maurice

Definitiv nicht
Meine Aufmerksamkeitsspanne ist noch intakt und KI und Short Anime werden auch nicht die Zukunft sein das lehne ich vehement ab

Oelgo

Bei dir vielleicht (und auch bei mir und vielen schon etwas älteren Leuten), aber wie sieht das bei den 13-, 14-, 15-jährigen aus, die wirklich in »gefühlter Wahrnehmung« 24/7 nur noch auf TikTik oder ähnlichen Plattformen rumhängen? Das wird sich in ein paar Jahren – leider – auch auf Anime auswirken!

Sani

KI generierte Short-Animes auf YouTube zum Beispiel nehme ich gerne an. ABER Bitte Nicht als Ersatz von Qualitäts-Animes. Das kann doch nicht die Zukunft sein… «5-Minuten-Animes»!? Das ist ein Witz. Damit kann man keine spannende Story aufbauen. Und zu TikTok sage ich ein hyperaktives NEIN!

Primordus

Vor allem wenn vor und Abspann auch meist noch dabei ist

Icid

Ich fürchte das das generell die Zukunft sein wird da die Aufmerksamkeitspannen der Leute mit jeder Generation kürzer werden dank short Videos auf YouTube und Tik Tok. Hollywood wird das auch merken und in Zukunft wird der Trend in Inhalten liegen die nicht länger als ein Tik Tok sind da gleiche auch ein Musik da ist der Song maximal 1 Minute Land (danke da an den Lava Chicken Song aus dem Minecraft Film) weil den Leuten sogar 3 Minütige Songs schon zu lange sein werden . Merke ich bereits jetzt letztens die jugendlich draußen Brinker Inder Straße die haben all 10 Sekunden einen neuen Song gestartet und keinen davon zuende gehört

Ich

Hmm … im 2. Abschnitt werden Kurzanime ja als Ergänzung in Verbindung mit bestehenden normal langen Titeln gebracht. Das finde ich so auch erstmal in Ordnung.

ABER: Der erste Teil klingt für mich jetzt nicht so als ginge es um Kurzanimes auf breiterer Fläche als Ergänzung, sondern eher darum sich darauf zu fokussieren als auf normal lange Titel.

Und dann wird auch noch KI erwähnt und das ’neue Niveau‘, was man erreichen will … Ich denke, man will Shorts weil man dann mit KI eben nur Kurz-Clips erzeugen muss und nicht Clips, die Normallänge haben. Muss man weniger Inhalt erzeugen – und auch weniger kontrollieren. Und wie hier erwähnt wird: Man bekommt schneller mehr Output.

Und TikTok? Na ja, wenn man da nur durchscrollt und nur die Aufmerksamkeitsspanne einer Fliege mitbringt … da wundert es mich nicht, dass man auf diese Idee hier kommt.

wauwau

Bin erst 26, aber ich glaube ich werde alt.

WannabeWeeb

Geht mir genauso und ich bin ebenfalls 26 Jahre alt.

Primordus

Beides nur für die Z Generation gemachter Quark weil die Aufmerksamkeitsspanne über eine TikTok Länge an Video zu herausfordernd ist. Oder sieht man die Leute ständig das sie automatisch bei normalen Serien im Stream mit den Fingern dauerhaft nach oben switchen

Icid

Ich habe mal gesehen das einer in der Bahn eine Serie auf seinen Smartphone gesehen hat und ständig vorgespult hat der sah sich eine Szene maximal 4 Sekunden an und hat auch sowieso nur halb drauf geachtet

Leon

„Milliarde Yen (etwa 5,8 Millionen Euro)“…. Wäre mein Konto doch bloß in Yen 😁 Mensch, sähe das cool aus 🙈 nur ums mal aufm Kontoauszug stehen zu haben

drakkon32

ich sagte es ja schon öffters die anime branche ist vorbei ihre goldenen zeiten hatte sie schon hinter sich(bin echt froh) die noch mit erlebt zu haben aber seid 2020 ist die brache auf dem weg ins grab..

mag ja sein das gute animes da kamen aber wenn man das große und ganze gebrachtet diese ganzen unterbrechungen von animes auf grund von schlechter animation oder sonst was. den die ständige verschiebungen oder pausen alein da dran erkennt man das..

warum kann man ein anime nicht komplet produzieren und sobald der komplet fertig ist(selbst mit 12 episoden) den veröffentlich an stelle jede woche nutzen für eine episode zu fertigen.. und den wegen probleme bei einer episode die zu verschieben und so..

Kakarot

Weil die meisten Studios mittlerweile nur noch 1 Season Animes bevorzugen, um mit wenig Mitteln, so viel Profit wie möglich zu machen. Am besten auch ein generischer Anime, jede Menge Isekai Elemente und irgendwas mit Feen, Elfen oder Orks. Nur noch eine Handvoll Animes, erhält eine 2 oder gar 3 Staffel. Jetzt mit KI wird sich das definitiv nicht verbessern. Wenn man auf die Top 1-20 Animes in MyAnimeList schaut, fällt einem auf, dass viele davon ältere Titeln sind, weswegen ich deinen Kommentar auch so unterstreiche.

Miror

Short-Anime? Niemals, brauch ich nicht. Ich finde es schon fies, dass sich die 25-Minuten-Folgen (wobei es ja nur 21 Minuten sind, da Opening und Ending) manchmal wie 5 Minuten anfühlen, und jetzt wollen die nur 5 Minuten machen. Da schalte ich ein und ist schon vorbei. Ich bin eher für 30–40 Minuten Folgen. Und KI ? Jch bin dafür, wenn sie als Unterstützung eingesetzt wird. Einen reinen KI-Anime brauche ich nicht und der wird zu 100 % an die Qualität normaler Animes nicht rankommen.

Horus77

Deswegen ist er ja auch der EX-Vorsitzende.

ruru

wilde aussage dafür, dass die meisten stand-alone short anime nicht für streaming lizenziert werden. bei manchen slice of life titeln die sowieso schon segmentiert sind fände ich es tatsächlich gut sie noch mal in kleinere episoden aufzuteilen und eben short anime mehr zu lizenzieren bzw. auf social media mit untertiteln anzubieten und in japan sind diese eventuell beliebter. aber crunchyroll weiß doch selber, dass sie sich kaum dem heutigen angebot daran annehmen wenn es kein spin-off ist.

Icid

Ich hoffe das dies nicht die Zukunft sein wird aber bei der geringen Aufmerksamkeitspanne die bei der kommenden generations noch niedriger sein wird istves wohl nur eine Frage derzeit bis Anime aber auch live action Filme und Serien in die Richtung gehen anstatt 2 einstündige Filme pro Jahr hair Marvel dann 1000 max 2 minütige Clips raus und in den Charts gibts dann nur noch Songs die nicht länger als der Lava Chicken song aus dem Minecraft Film sind

Guts

Der Trend bei Filmen geht in die genau andere Richtung, sie werden immer länger, genauso die Episodenlänge von Serien. Auch normale Youtube-Videos werden länger, früher nur 10 Minuten, heute sind 30 Minuten keine Seltenheit mehr.
Für die immer kürzer werdenden Songs gibt es auch einen Grund, die Vergütungsmethoden der Streaming-Plattformen, dort wird nach Abrufzahlen abgerechnet, somit werden Songs einfach kürzer produziert, damit sie häufiger abgespielt werden können.

Auch wenn besonders die »älteren« Genrationen (also die, die selbst einfachste Zusammenhänge nicht mehr erfassen können) gerne über die neuen Generationen lästern, aber die geringe Aufmerksamkeitspanne hat sich nur dem Angebot profitorientierter Firmen angepasst. In jeder Generation gab es irgendwelche Trends, für die besonders die jeweilige Jugend empfänglich war, und aktuell sind es halt Kurzvideos. Außerdem entwickeln sich neue Generationen nur so weit, wie es ihnen ältere Generationen beibringen 😉

Raschi

Zum Thema youtube -> meistens richten sich die kanalbetreiber nach dem Algorithmus und nicht umgekehrt.
Ich schau seit ~2007 YT. Erst waren die meisten Videos 15 minuten lang, dann 20, dann ging der Trend zu 10:01 und aktuell sind (sehr) lange Videos im Fokus des Algorithmus.

Mango

Sehen wir es mal positiv: WENIGE Anime könnten von dem Short-Format echt profitieren. ‚Don’t Hurt Me, My Healer!‘ würde mir da einfallen. Der Manga war recht flott mit dem erzählen der Gags, der Anime zerrte das auf die 25 Minuten… litt daher etwas

Aber realistische betrachtet: Würde bei dem Allermeisten halt einfach mal gar nicht funktionieren! Dazu noch AI Dreck? NOPE!!

AsIFall

Wie ich zum LLMs (auch KI) stehe, sollte inzwischen bekannt sein. Zu den Kurz-Anime: Als Ergänzung zu den Hauptserien habe ich keine Einwände dagegen. Oder wenn das Vorlagenmaterial nicht viel hergibt. Eine Realisierung von »Gachi Koi Mao-sama« könnte ich mir durchaus als Kurz-Anime vorstellen.
Ich möchte aber nicht, dass der Plot eines komplexen Werkes innerhalb von wenigen Minuten runtergerasselt sehen.
Kurz-Anime sind mir bisher ehrlich gesagt, überwiegend durch AnimeFesta (ehemals ComicFesta) bekannt. Dann gäbe es noch Nyanko Days (den fand ich richtig putzig) und den Evil Lieutnant.

Oelgo

Der Einfluss von China auf den »klassischen« Anime-Produktionsprozess ist schon jetzt als sehr negativ einzustufen, noch stärker als der Einfluss der USA oder Europas auf die japanische Manga- und Anime-Branche. Es reicht hierzu eigentlich drei Stichworte: »Zensur« und »politische Vorgaben«

Dass aber KI jetzt schon immer mehr Einfluss bei der Anime-Produktion gewinnt, ist jedoch schlicht und ergreifend ein Fakt – ob man das nun gut findet oder nicht! Dafür ist die vermeintliche »Arbeitserleichterung« einfach zu verlockend. Und auch, dass die Aufmerksamkeitsspanne der Nachwuchs-Generation unter den Anime-Guckern immer geringer wird und der Trend daher zu immer »kurzweiligerem Content« geht, ist leider nicht zu übersehen…

Ansonsten sollte man die Person Tsuguhiko Kadokawa als ehemaligen Verlags-Patriarchen jedoch deutlich kritischer Hinterfragen, als es der Beitrag tut: 2022 wurde er wegen Bestechungsvorwürfen im Zusammenhang mit den Olypischen Spielen 2020 (eigentlich 2021) in Tokio angeklagt und sogar für kurze Zeit inhaftiert, der Fall ist bis heute nicht abgeschlossen (Kadokawa plädiert natürlich auf »unschuldig«) – doch die ganze Sache und allein der Verdacht hat sein Ansehen in Japan bereits massiv beschädigt.