Netflix gibt Statement zu Leaks seiner Anime-Serien ab

Nachdem wir erst vor wenigen Tagen darüber berichtet haben, dass mehrere neue Anime-Serien von Netflix vor ihrer Premiere im Internet geleakt wurden, gab der Streaming-Dienst nun ein kurzes Statement ab. Wir fassen nachfolgend zusammen.

Partner kompromittiert

In den vergangenen Tagen sind mehrere neue Anime-Titel, darunter zwölf Episoden des »Ranma 1/2«-Remakes, alle acht Episoden von »Terminator Zero« und sechs Episoden von »DAN DA DAN«, lange vor ihrem offiziellen Start im Internet aufgetaucht, was auf eine Datenpanne bei Netflix hindeutete.

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Denn alle drei Serien haben eine Gemeinsamkeit: Sie wurden in Japan von dem Streaming-Giganten lizenziert – und abgesehen von »Ranma 1/2« wurde für die betroffenen Anime auch ein globaler Release angekündigt. Bei dem Remake des Klassikers steht eine Bestätigung noch aus.

Nun erklärte ein Sprecher von Netflix gegenüber der Entertainment-Website IGN, dass ein namentlich nicht genannter Postproduktionspartner kompromittiert worden sei, wodurch Filmmaterial von noch nicht veröffentlichten Titeln online durchgesickert ist. In diesem Zusammenhang würde man derzeit energische Maßnahmen ergreifen, um die geleakten Videodateien zu beseitigen.

Zwar sind tatsächlich bereits einige illegale Uploads verschwunden, allerdings vergisst das Internet bekanntlich nie, weswegen Fans in der nächsten Zeit äußerst vorsichtig in sozialen Netzwerken unterwegs sein sollten, wenn sie sich nicht ungewollt spoilern lassen wollen.

Aus diesem Grund häufen sich auch die Nachfragen an den Streaming-Riesen, ob man nicht einfach die Starttermine der betroffenen Serien, die teils noch mehrere Monate in der Zukunft liegen, nach vorne verlegen könnte. Hierzu gab es bislang aber noch keine Antwort seitens Netflix.

Mögliches Opfer meldet sich

Bei dem nicht genannten Postproduktionspartner könnte es sich um das Medienunternehmen Iyuno handeln, welches Untertitelungs-, Übersetzungs- und Synchronisationsdienste anbietet und bereits seit längerer Zeit zu den engsten Vertragspartnern von Netflix gehört.

Iyuno veröffentlichte gestern nämlich ebenfalls ein Statement, das von einer »Sicherheitslücke mit unbefugtem Zugriff auf vertrauliche Inhalte« spricht. Auch wenn keine weiteren Details oder gar der Streaming-Dienst Netflix genannt wurden, lässt die zeitliche Nähe einen Zusammenhang vermuten.

Neben Netflix versorgt Iyuno laut seiner Unternehmensseite auch Disney, A+E Networks, BBC Studios, Amazon Studios, HBO, DreamWorks und eOne mit seinen Dienstleistungen. Glücklicherweise sind bei den genannten Produktionsstudios bislang jedoch keine Leaks bekanntgeworden.

Bei Netflix hingegen sind nicht nur die zuvor genannten Anime-Titel, sondern auch die zweite Staffel von »Arcane«, die dritte Staffel von »Heartstopper«, die beiden Filme »Plankton: The Movie« und »Spellbound« sowie die Zeichentrickserie »Jentry Chau vs. The Underworld« betroffen.

Der Streaming-Dienst Crunchyroll kämpft derweil gegen einen Leak der ersten Episode der dritten »Re:ZERO«-Staffel und gab gegenüber dem Online-Magazin TheWrap an, dass man den Fall derzeit untersuche und Maßnahmen ergreife, um das geleakte Material zu entfernen.

Mehr zum Thema:

Via IGN, Iyuno, TheWrap
© Rumiko Takahashi, Shougakukan Inc. / »Ranma 1/2 Production« Committee

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Kommentare

Kommentare

17 Kommentare und Antworten zu "Netflix gibt Statement zu Leaks seiner Anime-Serien ab"

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Primordus
Gast
Primordus

Kann man leider nichts mehr dran ändern, das einzige was ich mir nur wünsche, wenn Leute so dumm sind und das illegale Zeug gesehen haben und auf ihren Social Media Spoilern bzw somit zugeben das sie es angeschaut haben, dann das man die Kanäle sperrt da dies auch lizensierte Titel sind kann man diese auch persönlich mit Einer Ordnungsstrafe belegen wie ich finde. Denn der wirtschaftliche Schaden ist sicher nicht unerheblich und es kann einfach nicht sein, daß Leute für die Art von Tragik auch noch in Form von Klicks und Abonnenten einen Vorteil daraus beziehen.

Stefan Ringel
Gast
Stefan Ringel

Alle diese Leaks sind eine Straftat und können mit Gefängnis geahndet werden, das gilt auch für alle, die es Illegal heruntergeladen haben.

Ecchi-Senpai
Gast
Ecchi-Senpai

Wage ich jedoch stark zu bezweifeln. In der Regel wird in solchen Fällen nur gegen Uploader ermittelt. Ich denke, es wäre viel zu viel Aufwand, da jeden einzelnen zu überprüfen, der irgendwas auf Social Media postet. Wer sagt denn, dass derjenige den Leak wirklich selbst gesehen hat und nicht einfach nur irgendeinen Blödsinn schreibt oder einfach nur das weitergibt, was er woanders gelesen hat?

Dear5
Gast
Dear5

Der Anime heißt ‘Dan Da Dan’ nicht ‘Dan Dan Dan’

Sarah Dumann
Admin

Vielen Dank für den Hinweis. Wir haben den Fehler korrigiert.

Ich
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Ich

Eine Sicherheitslücke mit unbefugtem Zugriff auf vertrauliche Inhalte … Da stellt sich doch die Frage, ob sich jemand intern daran zu schaffen gemacht hat oder zumindest ‘die Tür offen gelassen hat’ für Partner außerhalb oder ob sich jemand unabhängiges von außen Zugriff verschafft hat.

Stefan Ringel
Gast
Stefan Ringel

Es kann auch ungewollt dazu führen – denke doch auch an die Sicherheitslücken in der Server-Landschaft. Diese werden regelmäßig gestopft und tragen sich neu auf – es gibt sogar Webseiten, die alle die Lücken Dokumentieren und regelmäßig Warnungen herausgibt. Das BSI ist eine der solche Warnungen veröffentlicht und die haben alle eine Vorfalls-Nummer.

Ich
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Ich

Jemand hat sich ja wohl das Material genommen; das war bestimmt nicht ungewollt.

Stefan Ringel
Gast
Stefan Ringel

Mag sein, aber Sicherheitslücke ist Sicherheitslücke. Jede kriminale Energie, auch ungewollt ist zu viel.

Ich
Gast
Ich

«Sicherheitslücke ist Sicherheitslücke«

So einfach ist es aber nicht. Wenn da bewusst eine Lücke aufgemacht wurde, ist das was anderes als eine systembedingte Lücke auszunutzen.

Stefan Ringel
Gast
Stefan Ringel

@Ich
Das Internet ist so Buggy. Ich glaube nicht, dass da was bewusst einer eine Lücke aufmacht.

Ich
Gast
Ich

An Stefan Ringel:

Hier geht es nicht um das Internet, sondern um das System dieser Firma.

KnSNaru
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KnSNaru

Jepp. Habe die Releases allesamt entdeckt, bereits darauf hingewiesen und dachte mir im Nachhinein… Wieder so ‘n Fall, worüber damals hier berichtet wurde, dass Mailwürfe und Hacker ihre Finger im Spiel gehabt hatten.

Guts
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Guts

Hoffentlich reagiert Netflix nicht über und bleibt bei Iyuno, denn die aktuelle Studiosituation von Netflix ist hierzulande ziemlich solide, da habe ich echt keine Lust, wenn die sich wieder neue Studios suchen müssen und sich aus der Not heraus dann die erstbesten Kandidaten angeln. In der Größenordnung von Iyuno gibt es sowieso keine Alternativen, außer man gräbt ziemlich tief und versucht das durch unzählige kleine Studios auszugleichen.

Warsik
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Warsik

Wer will sich das auch noch freiwillig in 360 p anschauen. Da warte ich lieber bis es offiziell streambar ist.

Primordus
Gast
Primordus

Naja solche gibt es immer wieder, hab die Tage noch nen Beitrag gelesen auf einer anderen Seite wo gefühlt zig Beiträge anderer Leute nur darum geht die Dummheit bzw dreistheit des anderen zuzuschieben, da der eine sich als Sparfuchs für clever hielt und der andere für Loyal. Ich gehe nicht auf die Plattform ein sage nur soviel wenn jemand in Deutschland lebt und einen Dienst nutzt zahlt er halt Summe XX,XX für ein Jahres Abo sich aber nen Acc via VPN aus nem anderen Land zu beziehen um für ein Jahres Abo Summe X,XX ist halt so ne Sache, das da viele fakten aufeinander treffen zwischen richtig und falsch etc.

Hier ist das Beisspiel noch einfacher es juckt die wenigsten in welcher Auflösung sie das schauen, für viele Youtuber zählt nur der erste zu sein und klicks kriegen. Da ist Hopfen und malt verloren diese zu bekehren. Es wären in meinen Augen bei solchen Contents einfach weitere Sanktionen nötig.

Gastschreiber
Gast
Gastschreiber

Ich persönlich halte den wirtschaftlichen Schaden für überschaubar, nicht null aber überschaubar. Gerade bei diesen Abodiensten dürften die Neuabos oder Verlängerungen auf Grund dieser Serien eine wenig relevante Rolle spielen.
Dagegen steht ja nun eine viel breitere Werbung im Netz auf Grund des Vorfalls, am Ende vielleicht doch ein Nullsummenspiel?