MAPPA im Wandel: Zwischen Erfolg, Kritik und Nachwuchsförderung

In einem aktuellen Interview sprach Hiroya Hasegawa, Vizepräsident und Produzent bei MAPPA, über die Arbeitsweise und Herausforderungen des Studios sowie der Förderung neuer Talente. Wir fassen nachfolgend zusammen.

Probleme mit Arbeitsbedingungen

Seit seiner Gründung im Jahre 2011 hat sich Studio MAPPA zu einem der populärsten Unternehmen der heutigen Anime-Branche entwickelt. Mit einer Vielzahl von Projekten und ständig wachsendem Ehrgeiz setzt MAPPA auch weiterhin Akzente, wenngleich dies in der Vergangenheit immer wieder für sehr viel Kritik und Probleme sorgte.

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Auch wenn sich die Zahl der gleichzeitigen Anime-Produktionen nur unwesentlich verringert hat – derzeit befinden sich mit den Fortsetzungen von »Chainsaw Man«, »Dorohedoro«, »Hell’s Paradise«, »Jujutsu Kaisen« sowie dem neuen Original-Anime »Lazarus« mindestens fünf Titel in Arbeit – bleiben die negativen Schlagzeilen aus.

Ob nun wirklich die mittlerweile verbesserten Arbeitsbedingungen und Gehälter dafür verantwortlich sind, oder lediglich viele Neueinsteiger nach all den Vorurteilen einfach einen Bogen um Studio MAPPA machen, lässt sich wohl nicht so einfach ergründen.

Viele Möglichkeiten für Talente

Fragt man jedoch Hiroya Hasegawa, Vizepräsident und Produzent bei MAPPA, liege es insbesondere daran, dass viele junge Leute in der Vergangenheit mit völlig falschen Erwartungen und Vorstellungen in die Anime-Branche eingestiegen seien. Der Beruf eines Animators setze harte Arbeit, viel Geduld und Leidenschaft voraus.

Um seine jungen Animatoren auf diesem Weg nach besten Kräften zu unterstützen, entwickle man derzeit spezielle Ausbildungsprogramme, die es ihnen ermöglichen sollen, innerhalb des Studios zu lernen und zu wachsen.

Außerdem stünden ihnen bei Studio MAPPA alle Türen offen, denn im Gegensatz zur restlichen Branche habe man hier keine Angst davor, jungen Leuten Verantwortung zu übertragen. Wer eine gute Idee hat, könne bei der anschließenden Produktion in einer wichtigen Position landen und Großes erreichen. Dabei spiele das Alter keine Rolle.

Viele Ideen für Original-Anime

In diesem Zusammenhang erwähnte Hasegawa, dass es bei Studio MAPPA sehr viele kreative Leute gebe, welche immer wieder neue Ideen hätten, was letztendlich auch in gewisser Weise die zukünftigen Pläne des Studios beeinflusse.

Denn schließlich hat MAPPA in der Vergangenheit nicht nur an Adaptionen bekannter Manga gearbeitet, sondern auch bewiesen, dass man Risiken bei Originalgeschichten eingeht, wie zuletzt bei »ZENSHU«. Gute Ideen könnten also ohne Zweifel dafür sorgen, dass es künftig noch mehr Originalprojekte zu sehen gibt.

Diesen Spagat meistert MAPPA in jedem Fall sehr gut, denn während Adaptionen den Druck mit sich bringen, die Fans des Ausgangsmaterials nicht zu enttäuschen, muss ein Original-Anime das Publikum von Grund auf begeistern.

Remake war Herausforderung

Mit »Ranma 1/2« hat sich MAPPA zuletzt auch wieder an ein Remake gewagt, was laut Hasegawa eine sehr große Herausforderung dargestellt hätte.

Denn das Team habe hart daran arbeiten müssen, eine zufriedenstellende Balance zwischen dem Respekt für das Original, welches eine ganze Generation berührt hat, und einer Neuauflage, die ein ganz neues Publikum anspricht, zu finden. Schließlich habe man den Klassiker nicht ersetzen, sondern ihn mit Liebe zurückbringen wollen.

Apropos zurückbringen, eine zweite Staffel von »Ranma 1/2« wurde bereits bestätigt. Falls die Arbeiten daran schon begonnen haben, würde die Zahl der gleichzeitigen Anime-Produktionen auf sechs ansteigen – und vielleicht auch wieder für zu hohe Belastungen sorgen. Wir bleiben natürlich an dem Thema dran.

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Via RealSound
© Yuuji Kaku / Shueisha

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