Seit Februar 2021 veröffentlicht Anime House die Serie »Cop Craft« auf DVD und Blu-ray. Wir haben uns das erste Volume angesehen. Ob uns die hardboiled buddy cop Story mit einem kräftigen Schuss Fantasy überzeugen konnte, erfahrt ihr in unserer Review.
Hier fliegen die Kugeln – und die Schwerter blitzen!
Ein Dimensionstor verbindet unsere Erde mit Reto Semani – einer anderen Welt, in der Magie und phantastische Wesen Realität sind. San Teresa, die Stadt nahe des Portals, ist eine brodelnde Mischung von Rassen und Kulturen: Eine glitzernde Stadt der Träume, in deren Schatten jedoch Gewalt und Verbrechen schwelen.
Der zynische Cop Rei Matoba bekommt eine neue Partnerin zugewiesen: Tilarna Exedilika, eine idealistische junge Ritterin aus Reto Semani, die den Auftrag hat, eine entführte Fee zu retten. Zwischen Kei und Tilama ist es Abneigung auf den ersten Blick, doch bei der Suche nach der Entführten ist jede Minute kostbar. Dass sie eigentlich keine Zeit haben zu streiten, hält die beiden natürlich nicht davon ab.
In Japan lief »Cop Craft« in der Sommer-Season 2019. Die zwölf Episoden wurden dabei vom 1. Juli bis zum 1. Oktober im japanischen Fernsehen ausgestrahlt. Der Anime basiert auf die gleichnamige Light-Novel-Reihe von Autor Shouji Gatou und Illustrator Range Murata, die seit 2009 erscheint und mittlerweile sechs Bände umfasst.
Synchronisation mit Schwächen und Stärken
Die deutsche Umsetzung entstand im Studio HNYWOOD (»DanMachi II«, »Gate«) in Heilbronn. Antonio F. Lopes (»Knight’s & Magic«) war dabei für die Dialogregie zuständig, während Andreas Kröneck das Dialogbuch verfasste. Den deutschen Sprechercast zur Serie findet ihr hier. Ein Blick hinter die Kulissen wird in diesem Video gewährt.
Den Hauptcast zieren Christopher Kussin (Kei Matoba) und Sara Wegner (Tilarna Exedilika). Kussin war bisher in wenigen Anime-Rollen zu hören. Stimmlich passt er auf die sture und kurzatmige Haltung seiner Figur, die hin und wieder ungehobelt und rüpelhaft daherkommt. Diese Eigenschaften werden von Kussin gelungen herübergebracht.
Seiner Kollegin Wegner gelingt es ebenfalls ihre eigene Figur gekonnt in Szene zu setzen. Eine impulsive und in der Menschenwelt eher unwissende Figur mit einer eloquenten Sprechweise. Ein paar Sprachfehler verunsichern zu Beginn, doch ist dieser Aspekt von den Machern bezüglich der Figur gewollt. Das Duo harmoniert miteinander und liefert eine angenehme Arbeit.
Einzelne Nebenrollen, wie Ekkehardt Belle als Zelada und Johannes Bahr als Biz O´Neill, stechen ziemlich positiv hervor. Unpassende Stimmen lassen sich ebenfalls ausmachen. Diese sind jedoch verschmerzbar, da die Rollen nur einen Satz besitzen und sich in der Minderheit befinden. Sehr gelungen umgesetzt ist das Dialogbuch seitens Kröneck, dass die Atmosphäre optimal einfängt.
Durchschnittliche Anime-Adaption
Die Anime-Adaption entstand unter der Regie von Shin Itagaki (»Berserk (2016)«) im Studio Millepensee (»So I’m a Spider, So What?«). Hiromi Kimura (Monsterdesign bei »So I’m a Spider, So What?«) steuerte dabei das Design für die Charaktere bei. Bei Anime House erscheint die Serie auf Blu-ray im Format 16:9 mit einer Auflösung von 1080p. Der Ton wird als DTS-HD MA 2.0 geboten.
Für eine aus dem Jahr 2019 produzierte Serie ist die Arbeit befriedigend bis ausreichend. Es kommen einige Standbilder zum Einsatz. Des Öfteren wirkt die Serie steif und leblos. Animationstechnisch stechen einige Szenen mit einer guten Umsetzung der Action hervor, während andere Szenen eher auf Sparflamme laufen.
Die zwölfteilige Serie erscheint bei Anime House in insgesamt vier Volumes auf DVD und Blu-ray. Als Verpackung hat sich der Publisher für die handelsübliche Amaray entschieden. Ein Booklet und Wendecover sowie das Clean- und Karaoke-Opening werden als Extra geboten. Im Booklet befinden sich Beschreibungen zu den Episoden, Orten sowie ein Farbanisch-Wörterbuch.
Düster, blutig und einfach cool unterwegs
»Cop Craft« kommt mit einer interessanten Geschichte daher. Die mit Fantasy-Elementen versehene Story bietet eine hoch angesiedelte Brutalität und sorgt mit actionreichen Momenten für ein anregendes Sehvergnügen. Insbesondere die musikalische Untermalung trägt ordentlich zur Atmosphäre bei.
Die ersten drei Episoden der Serie liefern einen gelungenen Auftakt. Die düstere Welt sowie die bestehende Drogen-Problematik werden thematisiert. Die beiden Figuren werden solide eingeführt und vorgestellt. Im Vergleich zur japanischen Fassung erhöht die deutsche Umsetzung den Unterhaltungsfaktor – insbesondere durch die deutschen Dialoge.
Die ersten Inhalte gestalten sich düster. Die Brutalität und Schonungslosigkeit der Feinde werden gekonnt inszeniert. Etwas zu bemängeln ist das Erzähltempo. In einem rasanten Tempo wird die Handlung fortgesetzt. Eine unsaubere Animation senkt ebenfalls etwas das Sehvergnügen. Der weitere Verlauf verspricht einiges.
Dieses externe Video stammt von YouTube.
© Shoji Gato, Shogakukan/STPD
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